Echte Bauern singen besser
07.09.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
TV-Film, TV-Komödie
Lesermeinung
Rockstar statt Bauer: Sven (Sebastian Bezzel) nimmt den Platz von Alexander ein.
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Rockstar Alexander Gromberg (Sebastian Bezzel) feiert bis zum Absturz. Seine Agentin Franzi (Susanne Bormann) und ihr Assistent Carl sind bestürzt.
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möchte aus Sven (Sebastian Bezzel in der Doppelrolle) ein Double für ihren heruntergekommenen Star Alexander machen.
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Rina (Pegah Ferydoni) und Alexander (Sebastian Bezzel) freunden sich an.
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Plattenchef Fricke (Roman Knižka) ist mit allen Wassern gewaschen.
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Rockstar Alexander (Sebastian Bezzel) möchte wissen, was Agentin Franzi (Susanne Bormann) hinter seinem Rücken treibt
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Sven (Sebastian Bezzel) packt und stöbert in Grombergs Sachen...
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Künstleragentin Franzi (Susanne Bormann) möchte aus Sven (Sebastian Bezzel, Doppelrolle) ein Double für ihren heruntergekommenen Star Alexander machen.
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Sven (Sebastian Bezzel) starrt das Mikrofon an und bringt keinen Ton heraus.
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Künstleragentin Franzi (Susanne Bormann) möchte aus Sven (Sebastian Bezzel) ein Double für ihren heruntergekommenen Star machen.
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Franzi (Susanne Bormann) möchte den brandenburgischen Bauern Sven (Sebastian Bezzel) von ihrem Plan überzeugen.
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möchte aus Sven (Sebastian Bezzel in der Doppelrolle) ein Double für ihren heruntergekommenen Star Alexander machen.
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Scheinwerferlicht statt Bauernhof! Sven (Sebastian Bezzel, li.) sagt seinem Vater Hark (Karl Kranzkowski), dass er mit Franzi (Susanne Bormann) loszieht.
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Franzi (Susanne Bormann) und Sven (Sebastian Bezzel) beim romantischen Picknick unter Sternen.
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Rockstar Alexander Gromberg (Sebastian Bezzel, vorne) feiert bis zum Absturz. Seine Agentin Franzi (Susanne Bormann) und ihr Assistent Carl (Christian Näthe) sind bestürzt
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Alexander (Sebastian Bezzel) fragt Rina (Pegah Ferydoni), ob sie ihm bei der Flucht hilft.
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Das Double Sven (Sebastian Bezzel) trifft den "echten" Alexander.
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Allgemeine Ratlosigkeit. Sammy (Thelma Buabeng, li.) und Franzi (Susanne Bormann) schauen zu, wie Sven versucht zu singen.
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Franzi (Susanne Bormann) möchte den brandenburgischen Bauern Sven (Sebastian Bezzel) von ihrem Plan überzeugen.
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Was geht hier vor sich? Alexander (Sebastian Bezzel) stellt Franzi (Susanne Bormann) und ihren Assistenten (Christian Näthe, Mitte) zur Rede.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
TV-Film, TV-Komödie

Alle Rock-Klischee-Regler auf zehn

Von Eric Leimann

In einer Doppelrolle spielt Sebastian Bezzel den abgehalfterten, drogenvernebelten Rockstar Alexander Gromberg sowie dessen harmlosen Doppelgänger, der ihn beim zum Scheitern verurteilten Comeback ersetzen soll. Leider ist der Film ein arger Mummenschanz – mit schlimmen Rockklischees.

Für den Schauspieler Sebastian Bezzel läuft es derzeit ausgezeichnet. Fast möchte man sagen, seit dem Ende seines Bodensee-"Tatorts" vor drei Jahren, wo der mittlerweile 48-Jährige einst den jungen arroganten Kommissar Perlmann spielte, startet der gebürtige Bayer so richtig durch. In der Regel im Komödienfach. Am prominentesten sind seine Eberhofer-Krimis, von denen der sechste – "Leberkäsjunkie" – im Sommer vom Stapel lief. Weil Bezzel den charmanten Frust-Normalo mit Dackelblick und Dauermelancholie mit einer gewissen Männlichkeit paaren kann, ist er derzeit erste Wahl für eine Doppelrolle wie in der ARD-Samstagskomödie "Echte Bauern singen besser".

Bezzel spielt den Brandenburger Bauern Sven Gose, dessen verblüffende Ähnlichkeit mit dem abgehalfterten Rockstar Alexander Gromberg (ebenfalls: Sebastian Bezzel) dessen verzweifelte Managerin Franzi (Susanne Bormann) auf die Idee bringt, den bankrotten Star durch einen Doppelgänger zu ersetzen. So soll Grombergs Plattenfirma davon überzeugt werden, mit dem Drogenwrack einen Comeback-Versuch zu starten.

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Für Bezzel mag diese Rolle verlockend geklungen haben. Während er als liebenswert schüchterner Bauer mit (gescheiterter) Musikervergangenheit den angesprochenen Dackelblick aufsetzen darf, kann er als Gromberg die Sau rauslassen. Bei ihm wird alles durch die Nase oder den Mund gezogen, was irgendwie "turnt". Man darf laut Drehbuch Gott und Welt aufs Derbste beleidigen, eine platinblonde Billy-Idol-Gedächtnisfrisur tragen, und eine Fantasie-Uniform gab's obendrein. Das alles hört sich an, wie eine Komödienidee von der Stange – und ist es leider auch.

Drehbuchautor Arndt Stüwe schrieb zuvor für Serien wie das Schweighöfer-Vehikel "You Are Wanted" oder die zum Teil recht gelungene VOX-Dramedy "Milk & Honey". Regie führte Komödienspezialist Holger Haase ("Männertag"). Ihre Verwechslungskomödie mit zahlreichen Rockstar-Klischees kommt so abgenutzt daher, wie ein Radio-Hit, der einen deshalb nervt, weil man ihn schon tausend Mal gehört zu glauben scheint.

Es gibt auch gute Filme übers Rockbusiness!

Doch nicht nur die Details aus dem Rockstar-Leben wirken abgenutzt, sondern auch die charakterlichen Entwicklungen, die den (Anti)Helden hier auf den Leib geschrieben wurden. Müsste man raten, wie sich das Leben der beiden Doppelgänger über 90 Minuten entwickelt, würde man annehmen, dass der schüchterne Bauer eine zunehmende Emanzipation vom scheuen Selbst erführe, was ihn seine bescheidenen geheimen Träume plus ein romantisches Coming Out verwirklichen ließe. Und der fiese Rockstar? Er müsste eine Läuterung durch harte Erfahrungen durchmachen – vielleicht in der Psychiatrie – und dadurch wieder ins echte Leben und zu den "kleinen" Leuten, seinen Fans, zurückkehren. Es dürfte nicht zu viel verraten werden, wenn man andeutet: ja, leider kommt es in diesem Film genau so.

Insofern chargiert sich Sebastian Bezzel 90 Minuten lang mutig durch unvorteilhaften Posen, man kann die stets ein wenig übersehene Susanne Bormann mal in einer Hauptrolle betrachten, die sie charmant ausfüllt, und doch muss konstatiert werden: Alles an diesem Film, inklusive der Musik, die man dem Pop-Punker Gromberg auf den Leib schneiderte, ist ein Rock- und Komödienklischee. Statt diese ARD-Komödie zu schauen, sollte man lieber mal wieder ein gutes Rock-Album hören oder einen der gelungenen, ja wunderbaren Film über Menschen im Rockbusiness wie "Almost Famous – Fast berühmt" (2000), "Still Crazy" (1998) oder "The Commitments" (1991) sehen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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