Eckart von Hirschhausen: Der Sünde auf der Spur
24.05.2021 • 18:15 - 19:00 Uhr
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Originaltitel
Die sieben Bösen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
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Eckart von Hirschhausen sucht moderne Sündenfälle

Von Elisa Eberle

Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit: Diese Eigenschaften sind seit Jahrhunderten als die "sieben Todsünden" bekannt. Doch wie zeitgemäß ist diese Vorstellung heute noch? Eckart von Hirschhausen geht dieser Frage in einer Dokumentation nach.

Fast könnte man meinen, die Pandemie sei eine Gott gewollte "Bewährungsprobe" für die Spezies Mensch, fördert sie doch zumindest einige jener Eigenschaften zutage, die im katholischen Glauben als die "sieben Todsünden" bekannt sind: Wer kann nicht von sich behaupten, sich in Zeiten von "#stayathome" und Ausgangsbeschränkungen nicht zumindest einen Abend lang der Völlerei oder der fast schon aufgezwungenen Trägheit hingegeben zu haben? Ähnliches gilt womöglich für die Sünde der Wollust und vermutlich auch in gewissem Maße für den Neid – man denke nur an die Impfdebatte. Strenggenommen könnte es also kaum einen besseren Zeitpunkt für Eckart von Hirschhausen geben, sich in einer Fernsehdokumentation mit der modernen Bedeutung der alten Todsünden zu beschäftigen. Das ZDF zeigt den Film "Eckart von Hirschhausen: Der Sünde auf der Spur" von Susanne Bohlmann am Pfingstmontag erstmals.

In dem 45-minütigen Beitrag gilt es für Hirschhausen, gleich mehrere Fragen zu klären. Eine der wohl bedeutenderen ist diese: Gelten die "bösen Sieben" (Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit), die über Hunderte von Jahren entwickelt wurden, überhaupt noch als moralische Wegweiser? Sind sie überholt – oder werden sie nicht durch Werbung und Medien weiter beflügelt?

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"Geiz ist geil" als moderner Sündenfall

Beispiele für diese Vermutung gibt es viele: Man denke etwa nur an den Werbeslogan einer bekannten Elektronikhandelskette, der in den frühen Nullerjahren suggerierte: "Geiz ist geil!" Und auch das Konzept "All you can eat" ist im Grunde nichts anderes als eine moderne Form der negativ konnotierten Völlerei.

Als studierter Humanmediziner ist sich von Hirschhausen natürlich der körperlichen Folgen derartiger "Sünden" bewusst: Sie reichen von Bluthochdruck über Diabetes bis hin zur Leberzirrhose. Doch wie sieht es mit den psychologischen oder sozialen Auswirkungen aus? Das möchte der 53-Jährige ebenfalls herausfinden und sucht dafür das Gespräch mit Experten: Unter anderem spricht Hirschhausen mit dem Astrophysiker Harald Lesch ("Leschs Kosmos") und der evangelischen Bischöfin Kirsten Fehrs. Doch auch Verhaltensforscher und Psychologen kommen zu Wort.

Beim Besuch einer "Fridays for Future"-Demonstration findet der umweltpolitisch aktive Fernsehmoderator, der kürzlich als "Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2021" ausgezeichnet wurde, aber auch einen Funken Hoffnung. Und so steht am Ende, nach Gesprächen mit Passanten in Fußgängerzonen und dem Berliner Bahnhof Zoo auch die aufbauende Frage: "Gibt es Wege aus der Sündenfalle?"

Eckart von Hirschhausen: Der Sünde auf der Spur – Mo. 24.05. – ZDF: 18.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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