Fix und fertig: Wenn Essen süchtig macht
25.02.2025 • 20:15 - 21:40 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
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Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Die Dokumentation schaut hinter die Kulissen der Lebensmittelindustrie.
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Die Esskultur hat sich in den letzten 50 Jahren tiefgreifend verändert – wir beginnen gerade erst zu erkennen, welche Auswirkungen das auf Körper und Geist hat.
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Eine Mahlzeit aus hochverarbeiteten Lebensmitteln: Was macht diese Produkte so unwiderstehlich? Die Dokumentation enthüllt die Schattenseiten der Lebensmittelindustrie.
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Originaltitel
Irresistible: Why We Can't Stop Eating
Produktionsland
GB
Produktionsdatum
2024
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Gefährlich gut

Von Hans Czerny

Während der ZDF-Lebensmittelchecker Sebastian Lege die Tricks der Lebensmittelkonzern schmunzelnd aufdeckt, zeigt der ARTE-Film "Fix und fertig", dass die Machenschaften der großen Konzerne bei Fertiggerichten mit viel Aufwand bewerkstellig sind. Inzwischen haben sich ehemalige Produktentwickler und Wissenschaftler jedoch zur Gegeninitiative ATNi (Access to Nutrion Initiative) zusammengeschlossen.

Teils wegen des grassierenden Übergewichts, teils wegen bedrohlicher Krankheiten wie Herzinfarkt oder Krebs, sind dick- und krankmachende Lebensmittel regelmäßig ein großes Debattenthema. Nicht nur prominente Aufklärer wie ZDF-Koch Sebastian Lege haben sicher ihren Verdienst im Aufdecken der Lebensmittelmisere, die vor allem auf Geschmackstäuschung und Gewinn ausgerichtet ist, Gesundheits- und Lifestylemagazine leben vom Thema. Doch es ändert sich wenig, die großen Konzerne sind schlau. Der kanadisch-britische ARTE-Film "Fix und Fertig: Wenn Essen süchtig macht" zeigt vor allem, wie hoch der Milliarden schwere Aufwand der Lebensmittleindustrie ist, um ungesunde Machenschaften zu verbergen.

Filmemacher Elliot Stuart sucht dabei weltweit ehemalige und aktive Lebensmittelforscher auf. Als früher Entdecker der vertrackten hochverarbeiteten Fertiggerichte, auf die noch jeder hereinfallen kann, erklärt beispielsweise der Ernährungswissenschaftler Carlos Monteiro (Sao Paolo), wie schwer sich erahnen lässt, mit wieviel Öl, Salz und Zucker die Produkte aus den Regalen der Supermärkte entstanden sind. Sie werden in Verfahren hergestellt, "die man in der eigenen Küche nicht nachmachen kann".

Geschmackstester stehen in Forschungslabors bereit, um Glückspunkte (beste Werte) für die optimale Mischung zu finden, die obendrein zu übermäßigem Essen beitragen kann. Neurologen beobachten zu diesem Zweck ihre Klientel beim Eisessen in der Röhre. Als "gefährlich lecker" bezeichnete der Ideengeber Chris van Tulleken die ultraschmackhafen Produkte, deren Entwicklung schon in den 50er-Jahren begann und in den 70-ern so richtig Fahrt aufnahm.

Weich und schnell

Geradezu trivial nimmt sich da die Erkenntnis der Food-Designer aus, dass weiche Nahrungsmittel vor allem für die Gewichtszunahme besonders zuträglich seien. Schnell und leicht isst sich der Hamburger, für ein "echtes" Gericht braucht man hingegen in der Regel mindestens 20 Minuten. Dabei wird dem Gehirn auch noch suggeriert, dass man "weich" weniger isst. Fatal! Dass die Werbung nicht nur für die Tabak-, sondern auch für Lebensmittel wie Getränke eine besondere Rolle spielt, ist hierzulande sicher auch kein Geheimnis. Trotzdem fällt man darauf herein – mindestens ebenso gerne wie der Raucher, der sich nicht als Couch-Potato, sondern als verwegener Cowboy sieht.

Von der Härte der Kritik her hält da Lebensmittel-Checker Sebastian Lege gut mit, die Herren und Damen Professoren sind jedoch sicher in puncto Aktionismus im Vorteil, wenn man ihren Kampf mit den üblichen Großkonzernen bedenkt. Leider wird das in dem mit subtiler Warnung ausgestatteten Film nicht allzu deutlich thematisiert. Schade – erste Erfolge werden ja bereits signalisiert, während die Kinder in Kolumbien noch immer hinter den Snacks herlaufen, die ihnen hochmütig auf der Sandpiste aus dem Auto zugeworfen werden.

Fix und fertig: Wenn Essen süchtig macht – Di. 25.02. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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