In jedem Jahr sterben in Deutschland hunderte Menschen, weil sie kein dringend benötigtes Spenderorgan bekommen können. Obwohl eine überwiegende Mehrheit für die Organspende ist, fehlt es an der dokumentierten Zustimmung durch einen Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung.
"Gegen die Zeit – Organmangel in Deutschland" lautet der schlichte, aber eben treffende Titel einer neuen bewegenden Dokumentation im Ersten: Im Film von Carl Gierstorfer und Mareike Müller wartet die 28-jährige Larissa seit 330 Tagen auf ein Spenderherz, das ihr das Leben retten könnte. Anders als in anderen europäischen Ländern wie in Spanien oder den Niederlanden, wo für potenzielle Spender die sogenannte "Widerspruchslösung" gilt, muss hierzulande die Spendebereitschaft durch einen Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung eigens dokumentiert werden. Zwar ist eine große Mehrheit dafür, Menschenleben durch eine Organspende zu retten, doch noch immer haben nur rund 40 Prozent ihre Zustimmung auch dokumentieren lassen.
Eine Gesetzesänderung durch den Bundestag verzögerte sich seit Jahren und ist inzwischen zu den Akten gelegt. Gegner warnten vor einem Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht. Inzwischen wird jedoch eine Entscheidungspflicht der Bürger – Ja oder Nein zur Organspende – ins Auge gefasst.
Larissa wartet derweil mit einem angeborenen Herzfehler noch immer auf ein neues Spenderherz. War sie zu Beginn noch voller Hoffnung, so beginnt nun für sie ein verzweifelter Überlebenskampf. Die "ARD Story" zum Organmangel in Deutschland ist ein eindringlicher Aufruf, Menschen wie sie durch die Einwilligung in eine Organspende zu retten.
ARD Story: Gegen die Zeit – Organmangel in Deutschland – Mo. 16.10. – ARD: 21.45 Uhr