Eigentlich fehlt das Ausrufezeichen. "Gehen!" müsste es recht eigentlich im Titel heißen. Der Kölner Fitnesspapst Ingo Froböse macht klar, wozu Gehen gut ist: "Wer Schritte sammelt, lebt länger", behauptet der Sportwissenschaftler und befiehlt: "Raus aus der Komfortzone, rein ins Gehen!"
Dass Sitzen und jegliche Bewegungslosigkeit nicht gut ist für den Menschen, war uns schon immer klar. Die ARTE-Doku "Gehen – Wundermittel für Körper und Geist" gibt jedoch noch einmal ganz neuen Schub. Wer's bis jetzt noch nicht glaubte, wird endgültig eines Besseren belehrt. Wissenschaft und persönliche Praxis werden ins Feld geführt. Die Primaten als unsere Urahnen halten als Vorbilder her. "Wer Schritte sammelt, lebt länger", behauptet der Sportwissenschaftler Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln und bricht die Sache auf das Wesentliche runter. "Raus aus der Komfortzone, rein ins Gehen!", ruft der Motivator einem zu und behauptet: "Der Mensch ist evolutionär zum Gehen geboren."
Etwas strammer sollte das Gehen dann aber doch sein, mehr Dynamik "aus dem Sprunggelenk heraus" sollte man ihm verleihen. Dann aber, ja dann, werde "von der ersten Sekunde an" unser Immunsystem gestärkt, Gelenke würden ernährt, Knorpelstrukturen versorgt, Bänder und Sehnen sowie Muskeln aktiviert, der Kreislauf in Schwung gebracht.
Erkenntnisse von Urzeitforschern (Lucy!) von vor vier Millionen Jahren hat die Autorin Birgit Tanner für die so informative wie unterhaltsame Doku beiderseits des Rheins genauso zusammengetragen wie die Erfahrungen von am Herzen Erkrankten. Fleischesser dürfen sich bestätigt fühlen: Die Zweifüßigkeit (Bipedie) geht auf die urzeitliche Jagd zurück, sie führte zum merklichen Anwachsen des Gehirns. Inzwischen wird zumindest von Froböse "der Dackel" zur Förderung des Gesundheitssystems empfohlen. Aber auch, keinesfalls hinter irgendwelchen Tieren hinterherzuhetzen. Der zügige Waldspaziergang, gegebenenfalls im Alpenvorland, reicht.
Gehen – Sa. 04.06. – ARTE: 22.00 Uhr