Helen Dorn - Das Recht zu schweigen
Fernsehfilm, Kriminalfilm • 11.02.2023 • 20:15 - 21:45
Lesermeinung
Da wächst zusammen, was zusammengehört: Helen Dorn (Anna Loos) und Kriminaltechniker Weyer (Tristan Seith) bei der Spurensicherung in Hamburg.
Vergrößern
Helen Dorn (Anna Loos) zeigt, was sie geübt hat  - und stellt den Tathergang des Mordes nach.
Vergrößern
Marianne Kanther (Ursina Lardi, rechts) versucht, ihrer Tochter Sonja (Sina Martens) die Wahrheit über die Vergangenheit zu sagen.
Vergrößern
Helen Dorn (Anna Loos, links) stattet Sonja Kanther (Sina Martens), der Tochter des toten Firmenchefs, einen Besuch ab, um sie zu befragen.
Vergrößern
Originaltitel
Helen Dorn - Das Recht zu schweigen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Fernsehfilm, Kriminalfilm

Was mögen die Väter auf dem Kerbholz haben?

Von Wilfried Geldner

Auf einem Jagdausflug will sich Rolf Kanther, der Chef einer Waffenoptik-Firma, mit seiner Tochter aussprechen. Zu lange haben beide geschwiegen. Nun will er der Tochter Patente vererben. Doch da trifft ihn ein Schuss in die Stirn.

"Das Recht zu schweigen" ist der 17. Film mit Anna Loos als Kommissarin Helen Dorn. Nach einem Todesfall, den man ihr in die Schuhe schiebt, ist sie nach Hamburg gewechselt. Der Ortswechsel hat ihr gut getan, das Leben scheint in sie zurückgekehrt. Mit ihrem Kollegen, dem Kriminaltechniker Weyer (Tristan Seith), macht sie mitunter gar Späße. Dass sie eigentlich eine Frau für die ganz großen Fälle ist, merkt man im neuen Film nicht so sehr. Es geht um Schusswaffen, genauer, um eine neue Präzisionsoptik, die Zielgenauigkeit auf große Entfernung ermöglichen soll. "Wie von selbst" treffe die Waffe, sagt Peer Sailer (Peter Lohmeyer), Berater und Ingenieur. Das weckt im Betrachter Spekulationen auf Waffenhandel im großen Stil. Doch die Firma sei zu klein, um das alleine bewerkstelligen zu können, sagt er auch.

Doch jetzt sitzen Vater und Tochter Kanther erst mal auf einem Jägerstand im Wald, beide nehmen einen Hirsch ins Visier. Da wird der Vater in die Stirn getroffen. Der Firmenchef hatte der Tochter noch sagen können, dass sie die so wichtigen Patente für die Herstellung der neuen Optik erben soll. Dabei hatte sie sich nie für Waffen und schon gleich gar nicht für die Firma des Vaters interessiert. Vielmehr hatte sie die Familie verlassen und Fotografie studiert. Nun ist keine Zeit mehr, dies gegenüber dem Vater zu bereuen.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Kollege Weyer gendert jetzt zum Verdruss der Kommissarin

Helen Dorn, die herbeieilt, um den offensichtlichen Mord im Jägerstand aufzuklären, wird von Sailer im Schießstand der Firma per Simulation in der neuen Waffentechnik instruiert. Auf einer Videowand wird eine Geiselnahme durchaus realistisch simuliert. Die neue Waffe kann gute Zwecke erfüllen. Durch ihren Vater, den ehemaligen Hauptkommissar und jetzigen Kneipenwirt, ist Helen in derartige Fälle involviert. Richard Dorn (Ernst Stötzner) trägt an einer alten Erinnerung schwer, mit der Tochter hat er nie darüber geredet.

Aber auch Marianne Kanther (Ursina Lardi), die Witwe des ermordeten Firmenchefs, hat ein altes Geheimnis. Sie war in den einstigen Geldgewinn involviert, der erst die Firma möglich gemacht hatte. Schade, dass es beinahe an Zumutung grenzt, wie zäh sie nun noch immer vor ihrer Tochter (Sina Martens) und damit auch dem Publikum diese Vorgeschichte verheimlicht. Friedemann Fromm, der hier nach mehrfacher Regie auch das Drehbuch schrieb, versucht so, Spannung hochzuhalten, berührt dabei allerdings die Grenzen der Banalität.

Es geht letztlich um Geldwäscherei, der Einbehalt der Patente, den der Vater offensichtlich wollte, sollte von anderen verhindert werden. Musste der Vater deshalb sterben? Parallelen im Schicksal von Kommissaren und Delinquenten sind offensichtlich im Fernsehkrimi eine neue Masche. Auch hier gibt es sie: Bei den Dorns und im Waffenhaus geht es um Lebensbeichten und Reue. Haben Eltern das Recht zu schweigen? Vater Dorn (Stötzner) bricht jedanfalls am Tresen eine Lanze für diese These. Tochter Helen nimmt es eher gelassen. Möglicherweise ist sie ja von den nervenden Genderversuchen des Kollegen Weyer – "Ich gender jetzt nach den neuen Leitlinien: Schütz-innen!" – noch entkräftet. Weyer haut sie übrigens am Ende aus einer Geiselnahme heraus. "Für einen Mann bist du ganz schön mutig", so lobt sie ihn. Er darauf: "Für eine Frau bist du ganz schön emotional!" Zweifellos wächst hier ganz allmählich zusammen, was zusammengehört.

Helen Dorn – Das Recht zu schweigen – Sa. 11.02. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
top stars
Das beste aus dem magazin
Dr. Ulrich Enzel, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Referent, Autor und Experte für Impfwesen aus Schwaigern.
Gesundheit

Vorsicht, wenn bei Kleinkindern der Nacken steif wird

Nicht alle Symptome bei kleinen Kindern deuten auf ein schweres Leiden hin. Ein Kinderarzt klärt auf, bei welchen Erscheinungen schnelles Handeln geboten ist.
Machen Sie Urlaub zur See.
Weitere Themen aus dem Magazin

Abenteuer Urlaub

Der Urlaub ist zum Entspannen da. Für alle, die trotzdem nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen wollen, hat prisma ein paar Ideen zusammengestellt.
Chris Harms schwimmt mit seiner Band Lord Of The Lost auf einer Erfolgswelle.
HALLO!

Deutsche ESC-Vetreter Lord Of The Lost im exklusiven Gespräch

Die Metal-Band Lord Of The Lost wird Deutschland beim Eurovision Song Contest in Liverpool repräsentieren. Für die Musiker, die mit ihrem aktuellen Album "Blood & Glitter" erstmalig Platz eins der deutschen Album-Charts erreicht hatten, ist es der zweite große Erfolg in kurzer Zeit. Sänger Chris Harms äußert sich im prisma-Interview zu den Erfolgen, dem ESC und den Fan-Erwartungen.
prisma 12/23.
Kolumne

Reisegeschichten

Georgien hat ein unglaubliches Tourismuspotenzial. Ich habe mich für Sie auf der weltweiten Leitmesse der Reisebranche umgesehen, der ITB in Berlin.
Der neue ZDF-Film wird am Sonntag ausgestrahlt.
HALLO!

Marie-Luise Marjan: Darstellerin des ZDF-Films "Inga Lindström: Hanna und das gute Leben" im Interview

Die Schauspielerin Marie-Luise Marjan kennen die meisten als Mutter Beimer aus der Lindenstraße. Im ZDF-Film "Inga Lindström: Hanna und das gute Leben" übernimmt die talentierte Darstellerin eine Hauptrolle. Mit uns hat die engagierte Frau unter anderem über ihren Beruf und Feminismus gesprochen.
Das Kurzentrum befindet sich in idyllischer Lage.
Reise

Wohlfühlen mit einer Extra-Portion Gesundheit

Das Gesundheitshotel in wunderschöner Naturlandschaft im Norden Bayerns verbindet Erholungsurlaub in Vier-Sterne Ambiente mit hochwertigen Gesundheitstherapien oder mit speziellen Ernährungsprogrammen.