Helfen im Krisengebiet
08.11.2022 • 22:15 - 22:45 Uhr
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Originaltitel
Helfen im Krisengebiet - Zwischen Grenzerfahrung und Nächstenliebe
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2022
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Ärztin mit Grenzen – Der (Alb-)-Traum von Afrika

Von Martina Maier

Privilegiert zu sein in der Heimat reicht Anke (30) und Mirja (50) nicht: Sie reisen in den Sudan, um dort in einem Krankenhaus zu helfen. Ihre Erfahrungen dort übersteigen jede Erwartung. "37 Grad: Helfen im Krisengebiet" zeigt die Geschichte der unterschiedlichen Frauen mit dem gemeinsamen Ziel.

Einmal raus aus der Komfortzone und da anpacken, wo die Not am größten ist, das ist der Traum vieler. Doch wie sieht die Realität aus – kann man sich im gemütlichen Deutschland vorbereiten auf das, was einen etwa in einem entlegenen sudanesischen Krankenhaus erwartet? Eine Krankenschwester und eine Ärztin probieren es aus. Daniel Andreas Sager hat sie mit der Kamera begleitet: vor, während und nach ihrem Aufenthalt im Sudan, mitten im Kriegsgebiet. Ihre Geschichte ist nun in "Helfen im Krisengebiet" aus der Reihe "37 Grad" im ZDF zu sehen.

Operateure ohne medizinische Ausbildung

Strom und fließendes Wasser sind Luxusgüter, die den beiden Protagonistinnen im Sudan nicht beziehungsweise nicht immer zur Verfügung stehen. Anke ist 30 Jahre alt und seit vier Jahren Ärztin in einer Kaiserslauterner Kinderklinik. Afrika kennt sie nur von diversen Rucksack-Reisen, doch sie hat Feuer gefangen für die Idee, Menschen zu unterstützen, die ohne medizinische Hilfe sterben würden. Dass der Sudan ein von etlichen Kriegen zerrissenes Land und die Situation auch für sie nicht ungefährlich ist, weil in der Gegend Bombardements und Schießereien zum Alltag gehören, weiß die zierliche Medizinerin wohl, lässt es aber möglichst nicht an sich herankommen.

Krankenschwester Mirja aus Herfurth ist liiert und hat eine Tochter. Trotzdem will sich die 50-Jährige auf das Abenteuer Afrika einlassen, ohne ihre Familie. Von einem Hilfseinsatz im Ausland hat sie immer geträumt. Doch der Sudan verlangt mehr von ihr, als sie sich vorstellen konnte, denn viele von den Aufgaben, die sie dort unter primitivsten Bedingungen zu bewältigen hat, sind in Deutschland Ärzten vorbehalten: Im Sudan muss Mirja Medikamente verordnen, Diagnosen stellen und sogar Operateuren helfen, die keine medizinische Ausbildung besitzen. Schusswunden, Steißgeburten und Blinddarm-Operationen, es ist alles dabei. Behandelt wird in notdürftig verputzten Räumen unter einem Wellblechdach. Manchmal droht Mirja zu verzweifeln.

Schauplatz ist das Krankenhaus der deutschen Hilfsorganisation Cap Anamur in den sudanesischen Nuba-Bergen, das seit über 20 Jahren existiert. Dort gibt es seit 2011 immer wieder Kämpfe zwischen der Regierung in Khartum und rivalisierenden Gruppen, die in letzter Zeit wieder zunehmen. Das Bildungsniveau ist schlecht: Für rund eine Million Bewohner stehen zwei weiterführende Schulen zur Verfügung, dazu zwei Krankenhäuser. Im Durchschnitt haben Frauen sieben Kinder zu versorgen und sind häufig auf sich allein gestellt, weil ihre Männer an der Front sind, freiwillig und ohne Sold.

Die Geschichten ihrer Patienten und das hautnah erlebte Elend, aber auch ihre Erfolge verändern Ankes und Mirjas Sicht auf die Welt.

37 Grad: Helfen im Krisengebiet – Di. 08.11. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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