Kein Herz für Inder
27.10.2017 • 20:15 - 21:45 Uhr
TV-Film, TV-Komödie
Lesermeinung
Ein Missverständnis mit Folgen: Charlotte (Aglaia Szyszkowitz) und Erik (Martin Brambach), passionierte Beatles-Fans, dachten bei dem Namen „Sandy McCartney“ an ein hippes Mädchen von der Insel.
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Sandy (Zayn Baig), der neue Austauschschüler aus London, begrüßt sein neues Zuhause. Erik (Martin Brambach) ist verwirrt.
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Nun sitzt sie nicht mehr alleine in der Schulbank: Fiona (Lena Urzendowsky) freundet sich mit Sandy (Zayn Baig) an.
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Was nun? Das mit dem Schüleraustausch hatten sich die Neufunds - Vater Erik (Martin Brambach), Mutter Charlotte (Aglaia Szyszkowitz), Fiona (Lena Urzendowsky, li.) und Annika (Mercedes Müller, re.) - anders vorgestelltÖ
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Sandy (Zayn Baig), der neue Austauschschüler aus London, begrüßt sein neues Zuhause. Erik (Martin Brambach) ist verwirrt.
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Ob das was wird? Sandy (Zayn Baig) kocht für die Neufunds. Erik (Martin Brambach), Charlotte (Aglaia Szyszkowitz) und Fiona (Lena Urzendowsky, li.) sind jedoch skeptisch.
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Die Chaos-Familie Neufund - Vater Erik (Martin Brambach, li.), Mutter Charlotte (Aglaia Szyszkowitz), der Austauschschüler Sandy (Zayn Baig), Fiona (Lena Urzendowsky) und Annika (Mercedes Müller, Mitte).
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Nicht nur in der Ehe von Charlotte (Aglaia Szyszkowitz) und Erik (Martin Brambach) läuft nicht alles rund. Links: Fiona (Lena Urzendowsky)
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Auch in Stilfragen ist Sandy (Zayn Baig) immer für eine Überraschung gut und zeigt Fiona (Lena Urzendowsky) seine Garderobe.
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Die Chaos-Familie Neufund - Vater Erik (Martin Brambach, re.), Mutter Charlotte (Aglaia Szyszkowitz), der Austauschschüler Sandy (Zayn Baig), Fiona (Lena Urzendowsky, 2. v. li.) und Annika (Mercedes Müller, li.)
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Frau Silber (Anna Stieblich, Mitte) schlägt Erik Neufund (Martin Brambach) und Charlotte Neufund (Aglaia Szyszkowitz) für ihre eigenwillige Tochter Fiona eine Austauschschülerin aus England vor.
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Sandy (Zayn Baig) sitzt im Lotussitz auf seinem Bett und meditiert, während Charlotte (Aglaia Szyszkowitz) ihm versucht die Regeln im Haus zu erklären.
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Nun sitzt sie nicht mehr alleine in der Schulbank: Fiona (Lena Urzendowsky) freundet sich mit Sandy (Zayn Baig) an.
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Ein Missverständnis mit Folgen: Charlotte (Aglaia Szyszkowitz) und Erik (Martin Brambach), passionierte Beatles-Fans, dachten bei dem Namen "Sandy McCartney" an ein hippes Mädchen von der Insel.
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Der Schüleraustausch ist ihre Idee: Klassenlehrerin (Anna Stieblich) sorgt sich um die Einsamkeit von Fiona.
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Mutter Charlotte (Aglaia Szyszkowitz), Vater Erik (Martin Brambach), Fiona (Lena Urzendowsky, li.) und Annika (Mercedes Müller, re.) nehmen den Austauschschüler namens "Sandy" (Zayn Baig) in Empfang.
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Mutter Charlotte (Aglaia Szyszkowitz), Vater Erik (Martin Brambach), Fiona (Lena Urzendowsky, li.) und Annika (Mercedes Müller, re.) nehmen den Austauschschüler namens "Sandy" (Zayn Baig) in Empfang.
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Durch einen deutsch-englischen Schüleraustausch kommt Sandy (Zayn Baig) in die Familie von Fiona (Lena Urzendowsky, re.) und Annnika (Mercedes Müller).
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Heute gibt es indische Hausmannskost auf eigenes Risiko: Sandy (Zayn Baig) will für seine Gastfamilie kochen.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2017
TV-Film, TV-Komödie

"Viel Spaß bei der Abschiebung"

Von Amelie Heinz

"Kein Herz für Inder" hat Familie Neufund. Doch Rassisten sind sie natürlich keine. Das sind doch immer die anderen. Oder etwa nicht?

"Man hat sieben Milliarden Leute um sich herum – und ist trotzdem ganz allein." Jemand, der solche Sätze sagt, wirkt ganz schön einsam. Ja, Fiona Neufund (Lena Urzendowsky) wird von ihrer Lehrerin Frau Silber (Anna Stieblich) gar als "einsamster Mensch der Welt" bezeichnet. Und deshalb gedenkt Frau Silber, gemeinsam mit Fionas Eltern Charlotte (Aglaia Szyszkowitz) und Erik (Martin Brambach), etwas dagegen zu unternehmen. Das Gespann meldet den Teenager bei einem Schüleraustausch an. Aus London soll die zukünftige beste Freundin von Fiona kommen. Und wenn die auch noch Sandy McCartney heißt, kann nach Ansicht von Beatles-Fan Erik auch wirklich gar nichts mehr schief gehen. Wenn er sich da mal nicht täuscht. "Kein Herz für Inder" ist ein wilder Mix aus Culture-Clash-Komödie und Familiendrama. Auch wenn der ARD-Freitagsfilm von Regisseurin Viviane Andereggen etwas holprig beginnt, lohnt es sich nicht nur aufgrund des sympathischen Ensembles, bis zum Ende dabeizubleiben.

Als Sandy schließlich am Flughafen ankommt, ist Familie Neufund entsetzt. Vor ihnen steht kein hippes britisches Mädchen, sondern ein kleiner, merkwürdig gekleideter Junge indischer Abstammung. Sein eigentlicher Name: Sacchidananda (Zayn Baig). Und noch entsetzter sind die Neufunds, als sie herausfinden, dass das Ganze kein Zufall war. Sandys Lehrerin hat den aufgeweckten Jungen unter ihrem Nachnamen beim Schüleraustausch angemeldet, da Sandy zwei Jahre lang der Einzige war, der nicht ausgewählt wurde. Und das, obwohl Sandy ein sehr cleveres Kerlchen ist, gerne "Tagesschau" anguckt und bereits zwei Klassen übersprungen hat. In der Schule zitiert er fröhlich Mephisto aus Goethes "Faust", und Frau Silber schiebt süffisant hinterher: "Der Einzige, der in meiner Klasse den 'Faust' gelesen hat, ist unser Gastschüler aus England."

Doch trotzdem wollen die Neufunds Sandy wieder loswerden. Rassisten, nein, das sind die anderen. Aber es passt im Moment eben nicht so gut. Papa hat mit der Steuerbehörde zu kämpfen, Mama mit ihrer Affäre. Die großartigste Szene ist wohl die, als Sandy sich mit der Familie im Garten zu einem indischen Gebet versammelt und die grantige Nachbarin herüberruft: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." Ja, die Rassisten, das sind immer die anderen. Oder wie die zweite Tochter der Neufundlands trocken anmerkt, als die Eltern überlegen, wie sie Sandy wieder loswerden können: "Viel Spaß bei der Abschiebung!"

Zwar hätte es dem Film ganz gutgetan, wenn Sandy ein bisschen weniger auf seine indische Herkunft reduziert worden wäre und ein bisschen mehr Engländer hätte sein dürfen, doch irgendwann ab der Mitte gibt sich auch das. Und wenn man "Kein Herz für Inder" bis zum Ende anschaut, bekommt man zudem noch eine Überraschung serviert – eine, die großartig zeigt, wie falsch man mit seinen Vorurteilen zumeist liegt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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