Letzte Chance für Schulabbrecher
25.03.2025 • 22:15 - 22:45 Uhr
Info, Wissen
Lesermeinung
Letzte Chance für Schulabbrecher: Merlin (20) (r), Angelo (18) (l.) und Liska (19) (M.) haben ihre früheren Schulen alle ohne Abschluss verlassen. An der Hamburger Gangway-Schule bekommen sie die Chance neu anzufangen und ihren Abschluss nachzuholen.  Werden sie es schaffen?
Vergrößern
Letzte Chance für Schulabbrecher: Merlin (20) (l.), Angelo (18) (r.) und Liska (19) (M.) haben ihre früheren Schulen alle ohne Abschluss verlassen. An der Hamburger Gangway-Schule bekommen sie die Chance neu anzufangen und ihren Abschluss nachzuholen. Werden sie es schaffen?
Vergrößern
Letzte Chance für Schulabbrecher: Merlin (20) (l.), Angelo (M.) (18) und Liska (r.) (19) besuchen die Hamburger Gangway-Schule und holen hier ihren Abschluss nach. Im Sommer wollen sie ihren Mittleren Schulabschluss, den MSA schaffen.
Vergrößern
Letzte Chance für Schulabbrecher: Angelo (l.) (18), Merlin (M.) (20) und Liska (r.) (19) wollen an der Hamburger Gangway-Schule ihren Schulabschluss nachzuholen. Alle drei sind zuvor an Regelschulen gescheitert und wollen jetzt endlich durchstarten und ihre Träume verwirklichen.
Vergrößern
Originaltitel
Letzte Chance für Schulabbrecher
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Info, Wissen

Drei, die es schaffen

Von Hans Czerny

Rund 50.000 Jugendliche verlassen in Deutschland alljährlich die Schule ohne Abschluss, ohne Perspektive. Die Hamburger Ergänzungsschule "Gangway", hervorgegangen aus einem Segelschulschiff, will Abhilfe leisten. Der "37°"-Film "Letzte Chance für Schulabbrecher" von Nadja Kölling begleitet ein Jahr lang drei, die "es" schaffen wollen.

"Ich war professioneller Schulschwänzer", sagt Merlin mit siegessicherem Lächeln unter seinem Fischerhut. Er ist sich sicher, dass er den nachgeholten Schulabschluss schaffen wird. Er war drogensüchtig und obdachlos, jetzt blickt der 20-Jährige wieder optimistisch in die Zukunft. Liska (19) und Angelo (18) wirken da schon bedrückter. Mangelndes Selbstwertgefühl und die daraus resultierende Prüfungsangst sind Haupthindernisse bei dem Bestreben, den Schulabschluss nachzuholen. Werden sie es schaffen? Der "37°"-Film "Letzte Chance für Schulabbrecher" von Nadja Kölling begleitet die drei "ein Jahr lang" bis zu ihrer Abschlussprüfung. Sie besuchen Hamburger Ergänzungsschule "Gangway", hervorgegangen aus einem Segelschulschiff.

Gut behütet werden sie dabei von empathischen Lehrern und von ihrem Schulleiter Hejo, den Merlin gleich mal duzt – er war schon mal da, es ist bereits sein zweiter Versuch. Er hat schon viel erlebt in seinem kurzen Leben, ein "schlimmes Problemkind" sei er gewesen, oft ausgerastet und von Heim zu Heim gegeben. Jetzt aber, so glaubt er, habe er "die 180-Grad-Wende" hingekriegt. Abitur will er machen, nicht nur den bevorstehenden Mittelschulabschluss, und dann als Suchtberater arbeiten.

Liska hat schon als Kind mit niemandem geredet, sie war in sich gekehrt und wurde gemobbt, sie bekam Depressionen. "Aus dem kleinen Krümel, der zurück in die Erde wollte, ist jetzt eine große, taffe Frau geworden", sagt ihre Mutter irgendwann. Fast müßig zu vermelden, dass sie die Prüfung mit der besten Note bestehen wird. Angelo nimmt die Sache locker. Er ist erst mal dabei, an einer Rapperkarriere zu stricken. "Was mache ich aus meinem Leben?", sagte er zu sich, nachdem er auf Abwege gekommen war, und denkt jetzt: "Ich kann schon 'n bisschen stolz auf mich sein." Ein größeres Lob für die Hamburger Betreuer kann es kaum geben.

Drei von 50.000

Wenn's dann doch was zu bemängeln gibt in dem sehr einfühlsam erzählten Beitrag, dann ist es der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Nur wenige haben das Glück, von Jugendämtern oder anderen Sozialstellen für eine Schule wie diese vorgeschlagen zu werden. Vielleicht geht der Film am Alltag, an den vielen, die ohne Abschluss bleiben, vorbei. Vielleicht wird hier etwas zu viel rosafarben gemalt.

Dass wir andererseits aber nicht gleich im siebten Himmel schweben, dafür sorgt ein nur halb fröhlich stimmender Schluss. Merlin hat die Abiturquote nicht geschafft, er wird Kaufmann werden, Liska wurde schwanger und hatte eine Fehlgeburt, Sie geht als MFA (Medizinische Fachangestellte) zur Bundeswehr und Angelo ist sowieso der Mensch als solcher wichtiger als der Beruf. Von dem künftigen Hiphopper stammt der fantastische Satz: "Ich hoffe, mein zukünftiges Ich bleibt mir treu!" Er könnte Weltumsegler werden.

37°: Letzte Chance für Schulabbrecher – Di. 25.03. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Martin Brambach im Anzug.
TV-News

"Mit Herz und Hilde": Martin Brambach über seine Rolle als Ronnie

Martin Brambach macht nicht nur als Tatort-Ermittler eine gute Figur. In „Mit Herz und Hilde“ spielt er Ronnie, einen Mann, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, dabei aber gleichzeitig die Gegenwart nicht aus den Augen verliert.
Dr. David Kubosch
Gesundheit

Wenn Atmen, Bücken oder Drehen zum Problem werden

Rundrücken durch ständiges Sitzen? Wie sich der Rücken auf den ganzen Körper auswirkt und welche Maßnahmen helfen, erklärt ein Experte für Rückengesundheit.
Die Vulkaninsel La Réunion.
Reise

Sehnsuchtsorte im Jahr 2026

prisma stellt mögliche Reiseziele fürs nächste Jahr vor und verrät, an welchen Orten besondere Erlebnisse auf Urlauber warten.
Johannes B. Kerner steht auf einer Treppe.
HALLO!

Johannes B. Kerner über das Weihnachtsfest: "Familie geht über alles"

Johannes B. Kerner moderiert rund um Weihnachten drei Sendungen. Mit prisma hat er über deren Besonderheiten gesprochen und erklärt, warum ihm die Jahreszeit so gut gefällt.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.
Oliver Mommsen vor einem Weihnachtsbaum.
HALLO!

Oliver Mommsen über seine Rolle in "Eine fast perfekte Bescherung"

Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ müssen die Anwohner eines Berliner Viertels an Weihnachten ihre Wohnungen verlassen, weil eine Weltkriegsbombe entschärft wird. In einer Turnhalle findet sich eine bunt gemischte Truppe zusammen, die nun mit dieser Situation umgehen muss. Oliver Mommsen spielt Pfarrer Klaus Meier. Mit prisma hat er über den Film und über Weihnachten gesprochen