"Mein Tanz, mein Battle": Filmemacherin Maike Conway gewährt dem Publikum in der neuen "37°"-Reportage Einblicke in die Breakdance-Welt und zeigt, was die Tanzform von der Straße so beliebt macht. Dabei begleitet sie die Tänzer Joanna und Serhat bei ihren Trainingsstunden.
Breakdance ist in der südlichen Bronx der frühen 1970er-Jahre entstanden und wurde nur auf den Straßen getanzt. Für viele Kids in den amerikanischen Großstädten war es damals eine Alternative zur Gewalt der städtischen Straßen-Gangs, vor allem afroamerikanische Jugendliche wirbelten mit dem neuen Tanzstil auf öffentlichen Plätzen herum. Doch schnell hatte sich Breakdance auch international verbreitet und wird nun als weltweit erster Tanzsport sogar eine Disziplin bei den Olympischen Spielen 2024. Warum Breakdance heute wieder so beliebt geworden und für manche mehr als ein Hobby ist, zeigt Maike Conway in "37°: Mein Tanz, mein Battle".
In der Reportage werden Joanna aus Dresden und Serhat aus München bei ihren Trainingsstunden und im Alltag begleitet. Die beiden sprechen über ihre Anfänge und was sie mit der Tanzart verbinden. Für Serhat bedeutet Breakdance künstlerische Freiheit – und, wie er sagt, die Möglichkeit, die Geschichte seiner Familie zu erzählen: Sie stammt aus dem Nordwesten Chinas und floh damals über Kasachstan nach Deutschland. Der Vater wird politisch verfolgt, da er als Journalist über die Rechte der Uiguren berichtet.
Seit 2008 ist Serhat Teil der Tanzgruppe "Sankofa Crew" und trainiert im deutschen Bundeskader für Olympia, die nächste große Meisterschaft ist dieses Jahr in Dessau. "Das ist etwas ganz Großes für mich, in das ich mein ganzes Herz und meine Energie stecken will", erklärt der 25-Jährige. Als Breakdancer möchte er die Chance nutzen, um auf die unterdrückte Kultur der Heimat seiner Eltern sichtbar zu machen.
Auch für die 23-jährige Joanna sind die Meisterschaften in Dessau sehr wichtig: Wenn sie zu den besten vier Tänzerinnen gehört, wird sie in den Bundeskader aufgenommen. Die Kamera von Maike Conway begleitet sie bei den Wettkampfvorbereitungen. Seitdem sie 17 ist, tanzt sie in der Crew "The Saxonz": "Die 'Saxonz' sind meine zweite kleine Familie – es ist mir extrem viel wert, in der Gruppe zu sein", schwärmt sie. Doch aktuell tanzt Joanna auf mehreren Hochzeiten, sie studiert Psychologie auf Master und kümmert sich um die Tochter ihres Freundes, der auch Teil der Breakdance-Crew ist. "Ich habe ein bisschen Angst vor der eigenen Challenge, wie es mir mit dem Leistungsdruck gehen wird. Aber wenn nicht jetzt, wann dann?"
"37°: Mein Tanz, mein Battle" – Di. 11.10. – ZDF: 22.15 Uhr