Neue Heimat Mallorca
08.05.2018 • 22:15 - 22:45 Uhr
Report, Reportage
Lesermeinung
Tina träumt von einer eigenen Finca auf ihrer Lieblingsinsel, zur Zeit hat sie keine eigene Wohnung.
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Tina bekommt immer nur Zeitverträge auf der Insel. Trotzdem will die 51-Jährige auf Mallorca bleiben.
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Ralf (69) wollte seinen Ruhestand mit Ulla auf Mallorca genießen. Für ihn ist der Erkrankung seiner Frau schwer zu verkraften.
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Ein Leben auf Mallorca, Tina (51) hat sich den Traum vom Auswandern leichter vorgestellt.
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Tina lebt seit 2013 auf Mallorca.  Sie hat keine eigene Wohnung, träumt aber von einer eigenen Finca.
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Tina spricht gut Spanisch, dennoch ist es schwer, mit über 51 einen Job im Urlaubsparadies zu finden.
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Ulla (71) und Ex-Manager Ralf (69) sind nach Mallorca ausgewandert. Sie wollen trotz Ullas Krankheit positiv in die Zukunft blicken.
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Ulla und Ralf mussten ihre selbst gebaute Traumfinca in den Bergen verkaufen. Ulla kann die Treppen nicht mehr laufen.
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Ulla (71) hat Parkinson. Sie bekam einen Gehirnschrittmacher implantiert, der das Zittern ihrer Muskeln kontrolliert.
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Die Freunde vom Golfplatz wissen um Ullas Krankheit. Wenn Ulla Golf spielt, kann sie ihre Krankheit besser ertragen
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Neue Heimat Mallorca: Ulla (71) erkrankte hier vor ein paar Jahren schwer an Parkinson.
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Rentner Dieter (75) ist durch einen Schlaganfall stark eingeschränkt. Seine Frau Christine (53) betreut ihn fürsorglich.
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Dieter erlitt einen schweren Schlaganfall und ist seitdem halbseitig gelähmt. Sein Traum von Mallorca ist geplatzt.
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Dieter (75) ist seit seinem Schlaganfall körperlich eingeschränkt. Sein Traum vom schönen Rentenerleben auf Mallorca ist geplatzt.
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Christine (53) ist Reiseleiterin für Bus-Tagesausflüge.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Report, Reportage

Schattenseiten der Trauminsel

Von Andreas Schöttl

Der Deutschen Trauminsel zeigt ihre Schattenseiten. Die Dokumentation von Iris Bettray, die nun im Rahmen von "37°" im Zweiten zu sehen ist, erzählt über "Geplatzte Träume im Urlaubsparadies".

Rund 20.000 Deutsche sind auf Mallorca gemeldet. Nach aktueller Einwohnerstatistik waren es zum Stichtag 1. Januar 2017 genau 19.209 "Alemanes". Damit ist die Anzahl der Deutschen auf den Balearen erneut zurückgegangen. Wie es scheint, ist Mallorca eben doch nur ein "Urlaubsparadies". Ein dauerhaftes Leben auf der Insel hat hingegen seine Tücken – vor allem für Menschen im vorgerückten Alter. Die Filmautorin Iris Bettray erzählt in ihrer Dokumentation, die nun im Rahmen von "37°" im Zweiten zu sehen ist, von Menschen, die in ihrer "Neuen Heimat Mallorca" auch "geplatzte Träume im Urlaubsparadies" erleben müssen.

Fiesta statt Frust! So sollte es werden, als Tina aus Erlangen 2013 mit ihrem Sohn nach Mallorca kam. Sie träumte von einem sorgenfreien Leben im Süden, dort wo immer die Sonne lacht. Vier Jahre danach ist Tina die Freude vergangen. Bei ihrem Traum von Mallorca hat sie etwas Grundsätzliches nicht richtig eingeschätzt: ihr Alter! Tina ist heute 51 Jahre alt. Schneller als noch in Deutschland zählt man in diesem Alter auf den Balearen, wo doch gerne so viel junge und frische Haut gezeigt wird, zum alten Eisen. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt sinken die Chancen mit den Jahren rapide.

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Die Voraussetzungen für einen allerdings späten Start auf Mallorca wären für die Fränkin gar nicht mal so schlecht gewesen. Tina spricht als Fremdsprachenkorrespondentin fließend Spanisch. In ihrem Berufsleben hatte sie auch schon als Tanzlehrerin und in der Gastronomie gearbeitet. Mehr als nur begrenzte Zeitverträge im kurzen Saisongeschäft konnte sie bislang jedoch nicht ergattern. Nur rund 1.200 Euro monatlich sind zu wenig, um bei zudem explodierenden Mietpreisen überleben zu können. Nun zieht Tina eine ernüchternde Bilanz: Sie hat kein Auto, keinen festen Job und eine Mini-Wohnung, in der die Wände schimmeln. "Manchmal weiß ich nicht, ob ich im nächsten Monat noch Miete zahlen und was zu essen kaufen kann oder ob ich zurück nach Deutschland muss."

Geht sie, ist Tina nur eine der nächsten der "Alemanas", die Mallorca verlassen. Laut den aktuellen Zahlen des spanischen Statistikinstituts ist die Anzahl der Deutschen auf der vermeintlichen Trauminsel in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Zum Stichtag 1. Januar 2017 waren genau 19.209 Deutsche auf Mallorca gemeldet. Ein Jahr zuvor waren es noch 20.451 gewesen.

Die Gründe hierfür liegen unter anderem in einer 2011 in Spanien wiedereingeführten Vermögenssteuer, die auch für ausländische Residenten gilt. Hinzukommt die Verpflichtung zur Offenlegung größerer Auslandsvermögen. Vor allem aber zeigt das spanische Gesundheitssystem massive Schwächen.

Der Ex-Manager Ralf und seine Ulla beispielsweise mussten sich um das Finanzielle nie großartige Sorgen machen. Jahrelang bewohnten sie eine Traumfinca in den Bergen der Insel. Doch dann wurde Ulla krank. Diagnose: Parkinson! Auf der Insel gibt es zwar teure Privatkliniken, doch die 71-Jährige ist Kassenpatientin. Zudem sind spanische Insel-Krankenhäuser auf solche Erkrankungen nicht eingestellt. Das Haus in den Bergen haben sie wegen der enormen Zusatzkosten, darunter immer wieder teure Flüge nach Deutschland zur Behandlung Ullas, längst verkauft. Inzwischen sind sie in eine kleine Mietwohnung gezogen. Das Rentner-Paar kann sie bezahlen. Noch!


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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