Spielte sich als Priester Ralph de Bricassart in die Herzen der (weiblichen) Zuschauer: Richard Chamberlain
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Richard Chamberlain

George Richard Chamberlain
Lesermeinung
Geboren
31.03.1934 in Los Angeles, USA
Alter
89 Jahre
Sternzeichen
Biografie

Seine größten Erfolge hatte Richard Chamberlain in TV-Serien: als "Dr. Kildare", in "Shogun" und "Die Dornenvögel". Die Miniserie über den Priester, der aus Liebe sein Gelübde bricht, zählt zu den x-fach gezeigten Dauerbrennern im Fernsehen. Trotz seiner großen Erfolge war Richard Chamberlain nicht von Hause aus auf die Schauspielerei festgelegt.

Zwar wurde er unweit der großen Filmstudios in Hollywoods Prominentenviertel Beverly Hills geboren. Doch sein Vater war Fabrikant, die Mutter Sängerin. Als Jugendlicher hegte Richard Chamberlain keinesfalls den Wunsch, Schauspieler zu werden. Nach seinem Abschluss an der Beverly Hills High School studierte er Kunst und Design am Pomona College in Claremont. Sein Herz galt eher der Malerei denn dem Kino. Bis heute hat er seine Liebe zum Pinsel erhalten: Seine Bilder erzielen Preise bis zu 50000 Dollar.

Erst gegen Ende seines Studiums zeigte Richard Chamberlain Interesse für das Theater. Doch seine ersten Versuche auf einer kleinen Studentenbühne wurden vom Koreakrieg jäh unterbrochen. 1956 wurde Chamberlain zum Wehrdienst nach Ostasien eingezogen. Nach zwei Jahren kam er als Sergeant nach Hause. Nun malte er wieder, nahm Gesangsstunden und schließlich Schauspielunterricht bei dem angesehenen Lehrer Jeff Corey. Es folgten kleinere Rollen in TV-Serien und erste Spielfilmrollen. Der Durchbruch gelang ihm 1961 als Serienheld "Dr. Kildare". Innerhalb kürzester Zeit wurde er zu einem der ganz großen Fernsehstars und bekam bis zu 12000 Fanbriefe pro Woche.

Doch auf dieser Schiene wollte Richard Chamberlain nicht ewig weitermachen. Mit 33 Jahren zog er nach England. Er nahm wieder Unterricht und ging in London als Hamlet auf die Bühne. Selbst sein lässiger Westküsten-Dialekt wurde durch vornehmes Oxford-Englisch verdrängt. Englands Regie-Exzentriker Ken Russell holte ihn für die Hauptrolle in "Tschaikowsky - Genie und Wahnsinn" (1970) vor die Kamera, und Richard Lester setzte ihn für "Die drei Musketiere" und die Fortsetzung "Vier Musketiere - Die Rache der Mylady" (1974) aufs Pferd.

Danach kehrte Richard Chamberlain in die USA zurück, spielte Theater am Broadway, suchte sich anspruchsvolle TV-Rollen und war in Filmen wie "Flammendes Inferno" oder "Der Graf von Monte Christo" (beide 1974) zu sehen. Auch nahm er sich Zeit, in Australien für ein Frühwerk von Peter Weir ("Die letzte Flut", 1977) vor der Kamera zu stehen. In den Siebzigerjahren entstanden alles in allem Richard Chamberlains interessanteste Filme.

Zwischendurch machten dem Erfolg verwöhnten Schauspieler aber auch Depressionen zu schaffen. Ein Guru, mit dem er meditierte, half ihm, dass er nach diversen Selbstmordversuchen sein Leben wieder in den Griff bekam. Chamberlain lebte nun abgeschieden in den Bergen, fernab vom Starrummel Hollywoods. Nachdem es eine Zeitlang ruhig um ihn geworden war, feierte er in den Achtzigerjahren als Samurai in "Shogun" (1980) sein Comeback. Sein größter Hit ist allerdings die Rolle des Pater de Bricassart in "Die Dornenvögel" (1983). Allein in Deutschland sahen bei der Erstausstrahlung rund 21 Millionen Zuschauer die sentimentale Schnulze um einen katholischen Pater, der sich in eine australische Farmerstochter verliebte. Für seine Leistung erhielt Richard Chamberlain immerhin einen Golden Globe. Zwölf Jahre später spielte er die Rolle noch einmal in einer Fortsetzung des Stoffes.

Weitere Filme mit Richard Chamberlain: "Massaker im Morgengrauen" (1961), "Rufmord" (1963), "Petulia" von Richard Lester, "Die Irre von Chaillot" (beide 1968), "Die große Liebe der Lady Caroline" (1972), "Der Mann mit der eisernen Maske"von Mike Newell, "Cinderellas silberner Schuh" (beide 1976), "Der tödliche Schwarm" (1978), "Starkstrom", "Tod aus dem Telefon" (beide 1981), "Rivalen am Nordpol" (1983), Quatermain - Auf der Suche nach dem Schatz der Könige", "Raoul Wallenberg" (beide 1985), "Dream West" (TV-Mehrteiler), "Quatermain - Auf der Suche nach der geheimmnisvollen Stadt" (beide 1986), "Agent ohne Namen" (1988), "Rückkehr der Musketiere" (1989) von Richard Lester, "Der Albtraum", "Die Nacht des Jägers" (beide 1991), "Absturz in die weiße Hölle" (1993) "Dornenvögel - Die verlorenen Jahre", "Winterliebe - Späte Romanze im Schnee", "Die verlorene Tochter" (alle 1996), "Too Rich: The Secret Life of Doris Duke" (1998), "Piraten der Karibik" (2005), "Chuck und Larry - Wie Feuer und Flamme" (2007).

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