William Holden

William Franklin Beedle jr.
Lesermeinung
Geboren
17.04.1918 in O'Fallon, Illinois, USA
Gestorben
16.11.1981 in Santa Monica, Kalifornien, USA
Sternzeichen
Biografie
Ein Filmenthusiast nannte William Holdens Gesicht einmal schwärmerisch "die Landkarte Amerikas" und meinte, er sei "nicht auf die gleiche Weise romantisch wie Rudolfo Valentino, er hat einen anderen Sex als der junge Clark Gable, man kann ihn weder mit John Wayne noch Marlon Brando vergleichen - er ist einfach der amerikanische Mann von heute. Jeder Amerikaner erkennt sich in ihm wieder, jede Amerikanerin schwärmt für ihn, vielleicht sogar alle Frauen..."

Holdens Vater ist ein reicher Chemiker und auch der Sohn beginnt mit diesem Studium, doch dann schließt er sich der Amateurtheater-Truppe 'Junior College' in Pasadena und später dem Schauspielhaus in Pasadena an, wo er zum ersten Mal in "Manya" auftritt. In Rouben Mamoulians "Golden Boy" spielt er - noch im Studium - seine erste große Filmrolle, den jungen Boxer Joe Bonaparte. Es ist sein vierter Film, davor spielt er eine kleine Rolle in dem James Cagney/George Raft-Film "Todesangst bei jeder Dämmerung" ("Each Dawn I Die", 1939) von William Keighley.

In kürzester Zeit entstehen ein Dutzend Filme, darunter Sam Woods Thornton Wilder-Verfilmung "Unsere kleine Stadt", bis er 1942-45 als Leutnant der Luftwaffe eingezogen wird. Nach dem Krieg geht es nahtlos weiter. Nach der musikalischen Komödie "Variety Girl" (1947) von George Marshall nach einem Drehbuch von Frank Tashlin spielt er in William D. Russells "Dear Ruth" die Rolle des Soldaten, nach einer Reihe von Western und Komödien steht er neben Gloria Swanson und Erich von Stroheim in Billy Wilders "Boulevard der Dämmerung" ("Sunset Boulevard", 1950) vor der Kamera. Dafür erhält Holden eine Oscar-Nominierung.

George Cukor ist der Regisseur der Judy-Holliday-Komödie "Born Yesterday - Die ist nicht von gestern", in der im gleichen Jahr die männliche Hauptrolle spielt. 1953 sieht man ihn in der amerikanischen Version der deutschen Otto Preminger-Komödie "Die Jungfrau auf dem Dach" an der Seite von Maggie McNamara und David Niven (In der deutschen Version spielen Hardy Krüger, Johanna Matz, Johannes Heesters). Otto Preminger ist im gleichen Jahr sein Gegenspieler in Billy Wilderes "Stalag 17", für die Rolle des GI Sefton erhält Holden den Oscar.

Er spielt in der James-Bond-Komödie "Casino Royale" (1966). Zu seinen schönsten Altersrollen gehören die beiden vom Leben ramponierten Westerner in "The Wild Bunch - Sie kannten kein Gesetz" (1969) von Sam Peckinpah und in Blake Edwards "Missouri", sowie sein Nachrichtenchef in Sidney Lumets "Network", der sich - auch um den Verlust seiner Jobs - nicht korrumpieren läßt.

Man sieht Holden immer wieder in großen Filmen: Er spielt den Industriellen McDonald Walling in Robert Wises spannendem Konzerndrama "Intriganten" (1954) neben Barbara Stanwyck und Frederic March, den Millionenerben David Larrabee in Billy Wilders "Sabrina" (1954, neben Audrey Hepburn und Humphrey Bogart). Und immer wieder sieht man ihn als hochdekorierten Militär: als Jetpilot in "Die Brücken von Toko-Ri" von Mark Robson, einen britischen Offizier in David Leans "Die Brücke am Kwai" (1957), den pazifistischen Miltärarzt als Gegenspieler von John Wayne in John Fords "Der letzte Befehl" (The Horse Soldier, 1959).

Zu seinen wichtigen Filmen zählen George Seatons "Ein Mädchen vom Lande" (1954) an der Seite von Bing Crosby und Grace Kelly, Joshua Logans "Picknick" (1955) mit der wunderbaren Kim Novak, Henry Kings "Alle Herrlichkeit auf Erden" (1955) mit Jennifer Jones, George Seatons "Auch Helden können weinen" (1955) mit Deborah Kerr., Mervyn Le Roys "Einst kommt die Stunde", Carol Reeds "Der Schlüssel" (1958) neben Sophia Loren und Trevor Howard, und schließlich das große Erfolgs-Melodram: Richard Quines "Die Welt der Suzy Wong" (1960) mit Nancy Kwan.

Wie viele Helden Hollywoods stirbt William Holden einsam, verbittert, im Abseits: Der Hausmeister muß die Wohnung aufbrechen, Holden lebt schon mehrere Tage nicht mehr, als man ihn findet. Viele hat das trostlose Ende erstaunt, gehörte der Schauspieler doch zu den Freunden vieler großer US-Bürger. Holden lebte in den letzten Lebensjahren zurückgezogen in der Schweiz oder in seinem Safari-Club in Kenya. Ein wenig hat er in dieser Zeit auch noch fürs Fernsehen gearbeitet.

Weitere Filme mit William Holden: "12 Monate Bewährungsfrist" (1939), "Arizona" (1940), "Der Richter von Colorado", "Rachel und der Fremde" (beide 1948), "Die ist nicht von gestern", "Menschen ohne Seele" (1950), "U-Kreuzer Tigerhai" (1951), "Tommy macht das Rennen" (1952), "Die pikanten Jahre einer Frau", "Verrat in Fort Bravo", "Wolken sind überall" (alle 1953), "Die Brücken von Toko-Ri" (1954), "Einst kommt die Stunde" (1956), "Verrat auf Befehl" (1960), "Patricia und der Löwe" (1962), "Zusammen in Paris" (1963), "Beim siebten Morgengrauen" (1964), "Alvarez Kelly" (1965), "Die Teufelsbrigade" (1968), "Der Rächer" (1971), "Begegnung am Vormittag" (1973), "Flammendes Inferno", "Open Season - Jagdzeit" (beide 1974), "Die 21 Stunden von München" (1976), "Fedora" (1977), "Ashanti" (1978), "Omen II - Damien", "Am Ende des Tales", "Der Tag, an dem die Welt unterging" (alle 1979), "S.O.B. - Hollywoods letzter Heuler" (1981).

Filme mit William Holden

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