Nord Nord Mord - Sievers und der große Knall
21.04.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Kriminalfilm
Lesermeinung
Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) verfolgt unabhängig von seinen Kollegen eine ganz eigene Spur und holt sich psychologische Fachberatung bei Therapeutin Tabea Krawinkel (Victoria Trauttmansdorff).
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Maria Inonseco (Irina Potapenko) rückt ins Zentrum der Ermittlungen. Hat sie Friedel Tanners Vertrauen erschlichen und im Auftrag der Familie Rache geübt?
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Ina Behrendsen (Julia Brendler, r.) bei der Zeugenbefragung. Maria Inonesco (Irina Potapenko, 2.v.l.) steht unter Schock. Die junge Gärtnerin hat den toten Friedel Tanner gefunden. Aber warum weichen die beiden Kollegen Lasse (Justus Johanssen, l.) und Rico Möller (Nick Julius Schuck, M.) ihr nicht von der Seite?
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Das junge Gärtnerteam, Maria Inonesco (Irina Potapenko, M.), Lasse Möller (Justus Johanssen, r.) und sein Bruder Rico (Nick Julius Schuck, l.) geht ziemlich entspannt mit den Fragen der Sylter Kommissare zum Mord an ihrem Auftraggeber Friedel Tanner um.
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Originaltitel
Nord Nord Mord
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2022
Altersfreigabe
12+
Fernsehfilm, Kriminalfilm

Sylt tritt auf der Stelle

Von Eric Leimann

Im 20. "Nord Nord Mord"-Film, einer Wiederholung von 2023, musste das Sylter Ermittlertrio Carl Sievers (Peter Heinrich Brix), Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) und Ina Behrendsen (Julia Brendler) herausfinden, was ein mysteriöser Knall mit dem Ableben eines reichen Mannes zu tun hat.

Nein, eine Fehlzündung kann es nicht gewesen sein, die den wohlhabenden Sylter Ferienhausbesitzer und Oldtimer-Freund Friedel Tanner umgebracht hat – auch wenn dessen Leiche direkt neben seinem Auto liegt. Dennoch ist da diese merkwürdige Koinzidenz, dass unmittelbar vor dem Ableben Tanners ein lautes Geräusch die Insel erschütterte, dessen Ursache ein Rätsel darstellt. Können die Ermittler Carl Sievers (Peter Heinrich Brix), Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) und Ina Behrendsen (Julia Brendler) in "Nord Nord Mord – Sievers und der große Knall" das Rätsel lösen? Das ZDF wiederholt den Sylt-Krimi vom Herbst 2023. Auf Neuware muss man allerdings nicht mehr lange warten: Am Montag, 12. Mai, 20.15 Uhr, läuft die neue Folge "Nord Nord Mord – Sievers und der tiefe Schlaf".

Doch zurück zur Wiederholung: Noch spannender als den Knall findet Ermittler Feldmann sein Online-Seminar in den USA, in dem er etwas über genetisch vererbte Traumata lernt. Und wie man sich denken kann, hält sein bodenständiger Chef Sievers weder Feldmanns wegen der Zeitverschiebung nächtlich stattfindendes Seminar noch experimentell orientierte Polizeiarbeit für die naheliegendste Lösung seines aktuellen Problems. Ähnlich genervt von Feldmanns Psychotrip ist dessen Kollegin und Angebetete Ina Behrendsen, die nachts kaum schlafen kann, weil sich die gemeinsame WG wegen unzuverlässiger Handwerker gegenwärtig in ein (enges) Wohnmobil verlagert hat.

Ermittlungen im Haus des Opfers ergeben: Der Mann war ein Sammler edelster Weine und ein Freund der Fotografie. Als ein Motiv seiner Bilder erweist sich die schöne russischstämmige Gärtnerin Maria Inonesco (Irina Potapenko), die mit ihrem Freund Lasse Möller (Justus Johanssen) und dessen jüngerem Bruder Rico (Nick Julius Schuck) einen Gartenservice-Betrieb für Ferienhausbesitzer wie Tanner betreibt. Doch gehört es zum Leistungs-Portfolio des jungen Start-ups, dass man sich zusätzlich zum Pflanzenschnitt in erotischer Pose fotografieren lässt? Und was macht eigentlich plötzlich eine fremde Frau mit Schlüssel (Miriam Maertens) im Haus des Toten, die vorgibt, eine Sexbekanntschaft zu sein?

Das Erfolgsrezept "Nord Nord Mord"

Es ist schon atemberaubend, wie sich die ZDF-Krimireihe "Nord Nord Mord" seit ihrem Start im April 2011 – seinerzeit noch mit Robert Atzorn als Kommissar Theo Clüver – entwickelt hat. Der Schmunzelkrimi vor der schönen Sylt-Kulisse zählt mit zumeist mehr als acht Millionen Zuschauern zu den erfolgreichsten Fiction-Produkten des ZDF. Die Gründe für den Erfolg liegen in den meisten "Sievers"-Krimis auf der Hand: Die Filme sind "altes Fernsehen" in hoher Qualität und konzeptionell stark. So sind die Fälle leicht, aber in der Regel gut ausgedacht. Das Ermittlertrio hat eine prima Chemie, die Dialoge tatsächlich oft witzig bis funkensprühend.

Dazu kommen die attraktiven Sylt-Bilder und ein "leichter Einstieg" in die jeweilige Handlung, weil man selbst als gelegentlicher Zuschauer keinerlei Vorwissen benötigt. Die Charaktere entwickeln sich kaum bis gar nicht, stattdessen bedienen sie in ihrer Marottenhaftigkeit, ihren Stärken und Schwächen, das, was die "Nord Nord Mord"-Fans sehen wollen. Auch dies ist ein Kennzeichen des "alten Fernsehens" gegenüber der Welt des modernen, eher bei Streamingdiensten zu findenden "Prestige TV", wo es um Entwicklung und große Erzählbögen geht.

Famoses Ermittlertrio mit kleinem Durchhänger

Leider geht das bewährte Rezept in "Nord Nord Mord – Sievers und der große Knall" weniger gut auf als in vorangegangenen Folgen. Der Plot (Drehbuch: Berno Kürten, Regie: Ole Zapatka) verheddert sich bisweilen in verschiedene Stränge, die ziemlich konstruiert nebeneinander stehen. Bis auf die überzeugende Irina Potapenko als geheimnisvoll-verletzliche Gärtnerin gibt es auch kaum interessante Gastfiguren in dieser Episode.

Die famose Psychologin Tabea Krawinkel (Victoria Trauttmansdorff) darf nur in einer Szene ran, und auch die Neckereien, Enttäuschungen und Wiederannäherungen von Hinnerk und Ina samt brummiger Sievers-Kommentare treten im Film ein bisschen auf der Stelle.

Nord Nord Mord – Sievers und der große Knall – Mo. 21.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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