Österreich - Die Kraft des Wassers
26.10.2025 • 07:50 - 08:35 Uhr
Natur + Reisen, Natur + Umwelt
Lesermeinung
Sandersee, Pasterze, Kärnten
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Kuckuck.
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Großer Kamp, Höllfall, Niederösterreich
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Nationalpark Hohe Tauern.
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Originaltitel
Wildes Österreich - Die Kraft des Wassers
Produktionsland
A, D
Produktionsdatum
2018
Natur + Reisen, Natur + Umwelt

Österreich - Die Kraft des Wassers

Steile Talhänge, dichte Wälder, eine wehrhafte Burganlage, die hoch über dem Fluss thront: Das Kamptal ist ein Ort wie aus einer mittelalterlichen Heldensaga. Geologisch sind Mühl- und Waldviertel die ältesten Landschaften Österreichs und verdanken ihre Entstehung der Hebung der Böhmischen Masse. Der wilde Nordwald ist eine herbe Schönheit und eigenwillige Landschaft. Der größte Fluss dort ist der Kamp. In seinem typisch braunen Wasser existieren die letzten Bestände der Flussperlmuschel. Was aussieht wie eine Kreuzung zwischen Regenwurm und Aal, ist kein Fisch. Bachneunaugen sind Rundmäuler und gehören zu den ältesten Wirbeltieren der Welt. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie, vergraben im Bachbett, als blinde, zahnlose Larven. Aus einer Baumhöhle sind leise Geräusche zu hören. Gänsesäger haben in einer alten Weide am Flussufer gebrütet. Die Küken sind gerade geschlüpft, schon verlässt die Mutter das Nest. Die Küken rufen nach ihr. Sie ist ganz in der Nähe und hört sie, doch sie kommt nicht zu ihnen. Vom Fluss aus versucht sie, die Küken aus der sicheren Höhle zu locken. Was dann folgt, ist kaum zu glauben: der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser. "Es war eine der aufwendigsten Sequenzen, die wir gedreht haben. Die Vorbereitungen haben mehrere Monate gedauert. Die Bruthöhlen mussten gefunden und ferngesteuerte Minikameras installiert werden. Und als die Küken kurz vor dem Schlüpfen waren, waren wir rund um die Uhr hinter den Kameras bereit. Dann, eines Morgens, war es so weit, und der erste flaumige Federball hat sich todesmutig in die Tiefe gestürzt. Es war absolut berührend zuzusehen, wie eines nach dem anderen gesprungen ist, um im Wasser freudig die Mutter zu begrüßen. Das war Lebensfreude pur!", so Rita Schlamberger. Wasser ist stärker als Stein. Und es gewinnt immer den Kampf dieser beiden Elemente. Im Gesäuse in der Steiermark kann man dieses Ringen eindrucksvoll erleben. Es ist eine von Eis und Wasser geschaffene wilde Hochgebirgslandschaft, die in puncto Schönheit ihresgleichen sucht. Keine Regenfront kommt an diesen schroffen Gipfeln vorbei. Als Wetterscheide holt das Gebirge ungeheure Mengen an Niederschlägen vom Himmel. Manchmal ist es auch zu viel. Sintflutartige Regenfälle prasseln aufs nackte Gestein und bringen gewaltige Wassermassen in Bewegung. Unbändige Fluten brausen durch enge Schluchten. Loses Gestein wird mitgerissen und ins Tal transportiert: Wildbäche und Alpenflüsse sind nicht nur Versorgungsadern, sie transportieren auch den Stoff, aus dem in der Ebene neues Land gemacht wird. Was die Erosion weiter oben abgesprengt und weggeschliffen hat, wird von den wilden Wassern talwärts verfrachtet. Milliarden Tonnen Geröll wandern am Grund der Flüsse entlang, bis sie im Tiefland abgelagert werden. In der größten zusammenhängenden natürlichen Aulandschaft Mitteleuropas lässt sich erahnen, wie Österreichs Flussniederungen bis ins Mittelalter ausgesehen haben. Wasser und undurchdringlicher Wald, bis zum Horizont. Dieses Naturparadies hat sich vor den Toren Wiens erhalten, denn die Donau-Auen konnten als Nationalpark vor Kraftwerksprojekten gerettet werden. Zu verdanken haben sie ihre Existenz jedoch dem Wiener Hof. Einst waren diese Wälder kaiserliches Jagdrevier und somit von Rodung und Zersiedelung verschont. Für das Kaiserhaus und dessen hohe Gäste wurden pompöse Jagden inszeniert, die tagelang dauerten und Hunderte von Wildschweinen und Hirschen das Leben kosteten. Auch der Seeadler wurde bejagt und ausgerottet. Seine Rückkehr als Brutvogel ist eine Erfolgsgeschichte, die untrennbar mit dem Nationalpark verbunden ist.

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