Pflege im Wandel

In Deutschland sind rund fünf Millionen Menschen pflegebedürftig, während etwa 200.000 Fachkräfte fehlen: Der Pflegenotstand ist akut. Trotz dieser Herausforderungen gibt es Menschen, die mit viel Engagement und Herzblut jeden Tag ihr Bestes für pflegebedürftige Kinder und Erwachsene geben. In Kiel lebt Student Kai Flinder in einer inklusiven Wohngemeinschaft nach dem Konzept Wohnen gegen Hilfe. Er unterstützt seine sechs Mitbewohner mit Behinderung bei täglichen Aufgaben und Aktivitäten. Für die zehn WG-Bewohner steht ein besonderes Ereignis an: Zum ersten Mal feiern sie gemeinsam einen Geburtstag und gehen in einen Club. Dieses innovative Wohnkonzept entlastet das Pflegepersonal und fördert das inklusive Miteinander. Zunehmend kommen digitale Technologien zum Einsatz, um den Pflegealltag zu erleichtern. Magdalena Morawski nutzt in einer Lübecker Seniorenpflegeeinrichtung bereits eine automatisierte Pflegedokumentation. Zukünftig soll die Videokommunikation mit Bewohnern eingeführt werden, um Zeit und Wege zu sparen. Ein Start-up aus Handewitt entwickelt außerdem einen digitalen Assistenten, der automatisch das Gewicht, die Körpertemperatur, Bewegungen registriert und erkennt, wenn Bewohner stürzen. Bei Bedarf schlägt er Alarm, weitere smarte Technologien sind in einer App kombiniert. Dadurch soll der Pflegealltag spürbar erleichtert und die Sicherheit der Bewohner erhöht werden. Der Großteil der Pflegebedürftigen in Deutschland wird durch Angehörige versorgt, die sich im Alltag oft überlastet fühlen. Hier bietet die ambulante Kinderkrankenpflegerin Daria Kägler Unterstützung. Sie vermittelt in ihren Schulungen praktische Tipps für die häusliche Pflege und gibt den Angehörigen das Gefühl, nicht allein zu sein. Als Mutter eines autistischen Sohnes versteht sie die Sorgen ihrer Klienten besonders gut. Menschliche Fürsorge, Inklusion und digitale Innovationen: Lösungsansätze, um die Herausforderungen in der Pflege zu meistern.