Zwar sind Romanverfilmungen seit Rosamunde Pilchers Tod 2019 passé, doch diese oder jene "Kurzgeschichte" aus der frühen Zeit findet sich immer noch, um ein passables "Herzkino"-Stück daraus zu machen. Diesmal sieht sich die junge Lisa nach 25 Jahren erstmals mit ihrer leiblichen Mutter konfrontiert.
Ein Unglück kommt in "Rosamunde Pilcher: Die Elster und der Kapitän" selten allein. Die junge Auktionatorin Lisa Edison (Jasmina Al Zihairi) hat sich frisch in ihren Traummann Dave (Daniel Fritz) verliebt, als von allen Seiten Ungemach auf sie zuzukommen droht. Dave, der so gerne Boote an Cornwalls Küste baut, soll als Kapitän eines Containerschiffs in See stechen – und das gleich für mehrere Monate, wie sich versteht. Es könnte das Ende ihrer eben erst begonnenen Liebe sein. Und dann taucht da – nach nicht weniger als 25 Jahren – auch noch Lisas leibliche Mutter auf, die sie nach ihrer Geburt so herzlos weggegeben hatte.
Lisa wurde von Adoptiveltern großgezogen, zu denen sie seit Langem ein herzliches Verhältnis hat. Doch als Kind hatte sie sich zurückgesetzt gefühlt, Briefe an ihre leibliche Mutter waren stets unbeantwortet geblieben. Nicht zuletzt, weil Lisa weiß, was es bedeutet, allein gelassen zu werden, kümmert sie sich inzwischen aufopfernd um weniger gut behütete Jugendliche.
Letzteres ist nicht zuletzt ein Grund dafür, dass der 165. Pilcher-Film seit 1993 (Regie: Käthe Niemeyer) etwas weniger als sonst in gepflegten Herrenhäusern spielt. Zwar können Pilcher-Verfilmungen längst nicht mehr mit dem "Tatort" im Ersten konkurrieren, aber eine treue Gemeinde haben die großartig bebilderten Romanzen mit zuletzt wieder über fünf Millionen Zuschauern nach wie vor.
Rosamunde Pilcher: Die Elster und der Kapitän – So. 06.03. – ZDF: 20.15 Uhr