Zwischen Traum und Wirklichkeit spielt die 159. Pilcher-Ausgabe des ZDF-"Herzkinos". Als Kind hatte Grace (Jördis Richter) im Kino ihres Vaters viele Filme gesehen und von einer Karriere als Kostümbildnerin geträumt. Um sich diesen Wunsch zu erfüllen, muss sie ihren Freund in Cornwall verlassen.
Im zweiten von fünf neuen Pilcher-Filmen des ZDF, allesamt im Sommer und Herbst des Corona-Jahres 2020 gedreht, trifft Grace, die junge Heldin aus Cornwall (Jördis Richter) am Hafen der kleinen Stadt recht unvermittelt auf eine alte Bekannte. Die Dame, die sich als Wahrsagerin betätigt, verspricht Grace, die immer schon das Kino liebte und im Kino ihres Vaters alle Filme sah, eine Karriere beim Film – und die Liebe ihres Lebens obendrein. Die Prophezeiung bewahrheitet sich – dem Titel "Wie verhext" gemäß – in jeder Hinsicht. Wie könnte das im ZDF-"Herzkino" auch anders sein.
Robert, der Nervenarzt, ist leider schon vergeben. Doch ohne Zutun stellt er für Grace die Verbindung zu einer wohlhabenden einsamen Dame her, die im kaum besuchten Kino ihres Vaters immer wieder ganz alleine die Vorstellung eines Melodrams mit der großen Schauspielerin Tamara Larsson sieht. Doch wer ist Olivia Marlow, die geheimnisvolle Dame, wirklich? Und hat nicht Vater Clive sein ganzes Vermögen für Tamara-Larsson-Souvenirs hergegeben? Ist Olivia eine Wiedergängerin?
Ein Hauch von Kinotragik à la "Sunset Boulevard" ("Endststaion Sehnsucht") macht sich breit. Aber eben nur ein Hauch. Trotz einfühlsamer Protagonisten (Marion Mitterhammer, Helmut Zierl) steuert dieser Sonntagsfilm das erwartbare Happyend so pflichtgemäß wie hektisch an. Frage niemand, aus welchen Papierkörben die Macher immer wieder ihre Pilcher-"Kurzgeschichten" ziehen. Diese, die 159. Ausgabe im ZDF, soll nach der Geschichte "Tea with a witch" der 2012 mit 94 Jahren verstorbenen Bestsellerautorin entstanden sein.
Rosamunde Pilcher: Wie verhext – So. 02.05. – ZDF: 20.15 Uhr