Die Konkurrenz durch Internet-Versandhändler zwingt immer mehr traditionelle Händler in die Knie. Die verbliebenen Ladengeschäfte werden von preissensiblen Käufern oft nur noch als Anprobier- und Ausprobier-Stationen missbraucht.
Wie bei Film- oder Buchtitel der Marke "Schöne neue Shoppingwelt" üblich, ist die Realität des Einkaufens natürlich längst keine schöne, schon gar keine für die Anbieter rosige Angelegenheit mehr. Immer mehr Waren werden unromantisch über das Internet bestellt – oft zum günstigsten Kampfpreis, der den traditionellen stationären Handel in die Knie zwingt. Traditionsunternehmen verschwinden vom Markt, die Innenstädte mit ihren früher oft so belebten Einkaufspassagen veröden. Wie Franziska Mayr-Keber und Constanze Grießler in ihrer beklemmenden Dokumentation, die 3sat jetzt in deutscher Erstausstrahlung zeigt, aufzeigen, verkommen herkömmliche Ladengeschäfte oft nur noch zum Anfass- und Anprobier-Showroom für die Netz-Ökonomie. Schlimmster Auswuchs dieser Entwicklung: Oft lassen sich Kunden von Verkäufern vor Ort beraten – und bestellen dann doch wenig später zu Hause per Maus-Click. Die Folgen sind klar: In den Innenstädten müssen immer mehr traditionelle Ladengeschäfte aufgeben.