Sein Tod am 05. März 1953 erlöste die Welt. Der Sowjet-Diktator Josef Stalin, der die Menschen jahrzehntelang in Angst und Schrecken gefangen gehalten hatte, verantwortlich für den Tod von Millionen Menschen, war gestorben. Das Erste erinnert in einer spannenden "History"-Ausgabe an den Machthaber, der unter Putin wieder Konjunktur erhält.
Ausgehend von den letzten Tagen Stalins, die er in seiner versteckten Residenz im Wald von Kunzewo, 15 Kilometer vom Kreml als Pendler verbrachte, erzählt die ARD-Dokumentation "Stalin – Leben und Sterben eines Diktators" (Autoren: Martin Hübner, Daniel und Jürgen Ast) die Lebensgeschichte des Diktators, der für den Tod und die Gefangenschaft in Arbeitslagern (Gulags) verantwortlich war. Der Gebäudekomplex, in dem der Despot mit seinen Polit-Kumpanen wie stets zechend die Nacht bis zum Morgengrauen verbrachte, steht heute noch. Sie wird in Schuss gehalten, als kehre der Ex-Bewohner jeden Augenblick zurück.
Er sei "ein Untoter, der durch die Geschichte geht", heißt es in dem sehenswerten Film, der neben zahlreichen Archivaufnahmen auch immer wieder auf Elemente der Graphic Novel zurückgreift.
Gewalt, Terror, aber auch die Errichtung eines ungeheuren Personenkults kennzeichnen ein Vierteljahrhundert lang Stalins Weg. Der unvorstellbare Terror, dem auch nahestehende Politiker zum Opfer fielen, spiegelt sich in seinen letzten Stunden wider. Hundert Wächter wagten es nicht, ins Zimmer zu treten, als er nach einem Schlaganfall zu Boden gegangen war, die Geheimdienstler verweigerten die Ärzte und ließen ihn sterben, aus Angst davor, etwas falsch zu machen.
In Stalins Propaganda, dem zunächst errichteten Leninkult, den er geschickt durch den eigenen ablösen ließ, später in den ihn verherrlichenden Spielfilmen, ist ohne weiteres Putins Vorbild zu erkennen. Es gelang ihm, sich selbst als weisen Feldherrn und Strategen, aber auch als väterlichen Freund des Volkes darzustellen. Trotz all der Angst, die der Motor einer schrecklichen Karriere war.
ARD History: Stalin – Leben und Sterben eines Diktators – Mo. 06.03. – ARD: 23.35 Uhr