Ein eigener Hof! – Immer mehr Menschen träumen von einem Leben als Selbstversorger. Doch die dahinter steckende Arbeit wird häufig unterschätzt, wie eine ZDF-Reportage zeigt.
Der Markt der Selbstversorger boomt: Immer mehr Menschen in Deutschland setzen auf die Verpflegung aus dem eigenen Garten. Dies ist oftmals nicht nur billiger, es schützt vor allem auch die Umwelt. Doch wie lebt es sich als Neuling in der Selbstversorgung? Und bestehen die Herausforderungen und Hürden tatsächlich nur in der Anfangszeit? Filmemacherin Iris Bettray hat zwei Familien, die sich selbst versorgen, über ein Jahr begleitet. Die entstandene Reportage "Unsere eigene Farm – Selbstversorgen lernen" ist nun erstmals im Rahmen der ZDF-Reihe "37°" zu sehen.
Christiane und Martin Schreder betreiben eine kleine Farm in Rickelrath am Niederrhein. Seit 2007 bauen sie hier Gemüse an, züchten Ziegen, Hühner und Kaninchen. Auch die Schlachtung übernehmen der gelernte Landschaftsgärtner und die Assistentin der Geschäftsführung selbst. Alles, was sie nicht herstellen können, erwerben die Eheleute im Supermarkt. Nur 15 Euro müssen sie wöchentlich dafür einkalkulieren. Doch die Freiheit hat auch ihre negativen Seiten: Zu viel Sonne oder zu viel Regen bedrohten immer wieder ihre Ernte. Außerdem führen Lärm und Geruch der Viehzucht zu regelmäßigem Streit mit den Nachbarn.
Streit mit den Nachbarn kennen Sara und Michael Niedrig nicht. Im Gegenteil: Das junge Paar profitiert sogar von dem Wissen der Bauern in ihrer Umgebung. Ohne sie hätten sie den Wechsel von der Dreizimmerwohnung in Köln auf ein 250 Jahre altes Gut in Kall in der Eifel vermutlich nie geschafft. "Ich habe mir gewünscht, dass meine Kinder frei laufen und sehen, wie ein Radieschen wächst", erklärt die ehemalige Leistungssportlerin im Film. Während ihrer dritten Schwangerschaft setzte sie den Plan in die Tat um.
Doch nicht alles Wissen, das sich die zwei in Internet-Tutorials angeeignet haben, konnten sie gleich in die Tat umsetzen: Die tatsächliche Arbeit, die hinter ihrem Vorhaben steckte, haben sowohl die 36-Jährige als auch ihr vier Jahre älterer Partner unterschätzt. "Es ist einfach eine Schweinearbeit", sagt Karl-Heinz Goller, der Vater von Sara. Er und seine Ehefrau leben entsprechend eines Mehrgenerationenhauses ebenfalls auf dem Hof.
37° – Unsere eigene Farm – Di. 03.08. – ZDF: 22.30 Uhr