Venom
21.02.2021 • 20:15 - 22:20 Uhr
Spielfilm, Sci-Fi-Film
Lesermeinung
(v.l.n.r.) Dr. Dan Lewis (Reid Scott); Anne Weying (Michelle Williams); Eddie Brock (Tom Hardy)
Vergrößern
Carlton Drake (Riz Ahmed)
Vergrößern
Anne Weying (Michelle Williams, l.); Eddie Brock (Tom Hardy, r.)
Vergrößern
Eddie Brock (Tom Hardy, l.); Carlton Drake (Riz Ahmed, r.)
Vergrößern
Originaltitel
Venom
Produktionsland
USA, CHN
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
12+
Spielfilm, Sci-Fi-Film

Gemeinsam stark

Von Bernd Fetsch

Tom Hardy wird zum Marvel-Antihelden "Venom" und liefert in einem austauschbaren Action-Spektakel eine fiebrige Over-the-top-Performance ab.

Nur wenige Wochen vor dem Start sorgte die Nachricht, dass der von Sony auf den Weg gebrachte Superheldenstreifen "Venom" in den USA eine recht milde Alterseinstufung erhalten sollte, für Aufregung. Bestand anfangs noch die Hoffnung auf eine Marvel-Adaption mit Ecken und Kanten, schien so alles auf einen eher zahmen Action-Scifi-Mix hinzudeuten. Zu einem komplett glattgebügelten Familienerlebnis mutierte die von Ruben Fleischer ("Gangster Squad") inszenierte und mit einem ausgeprägten Düsterlook versehene 100-Millionen-Dollar-Produktion zwar nicht. Mitreißend-unvergessliche Spektakelunterhaltung sieht aber sicher etwas anders aus. ProSieben zeigt den Actionfilm aus dem Jahr 2018 nun erstmals im Free-TV.

Nach dem Absturz eines Raumfahrzeugs der Life Foundation im Osten Malaysias klingeln bei deren Gründer Carlton Drake (Riz Ahmed) alle Alarmglocken. Immerhin kommt durch den Unfall eine der an Bord befindlichen außerirdischen Organismen abhanden. Kurz darauf fühlt der investigative Journalist Eddie Brock (Tom Hardy) dem einflussreichen Forscher auf den Zahn und konfrontiert ihn mit schweren Vorwürfen, die dem Reporter schon am nächsten Tag den Job und seine Beziehung zu Anne Weying (Michelle Williams) kosten.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Der Medienprofi fällt schließlich in ein tiefes Loch und rappelt sich erst wieder ein wenig auf, als ihm eine Mitarbeiterin Drakes (Jenny Slate) von tödlichen Menschenversuchen berichtet. Eddie will sich vor Ort selbst ein Bild machen und stößt in den geheimen Laboren der Life Foundation auf eine extraterrestrische Lebensform, einen sogenannten Symbionten, der den Körper des Journalisten kapert, ihm Superkräfte verleiht, aber auch seine Persönlichkeit verändert.

Stichhaltige Erklärungen liefert der Film nicht

"Venom" – so der Name des im Zentrum stehenden Antihelden – hat durchaus interessante Momente zu bieten, wirkt unter dem Strich jedoch viel zu beliebig, um nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Recht unterhaltsam ist auf jeden Fall Tom Hardys fiebrig-zügellose Performance, die Eddies Überforderung nach der Verschmelzung mit dem Alien illustriert und für so manchen Lacher gut sein dürfte. Etwa dann, wenn sich der unter Dauerstrom stehende Berichterstatter in einem Restaurant vor seiner Ex-Partnerin und ihrem neuen Freund diverse Eskapaden erlaubt.

Immer wieder zapfen Fleischer und seine Drehbuchautoren das komische Potenzial an, das mit der Verwandlung einhergeht, erkennen allerdings nicht, dass sich gewisse Scherze – beispielsweise Eddies Zwiegespräche mit dem Alien – auf Dauer abnutzen. Die verstörende Wirkung des neuen "Begleiters" auf Brocks Wesen kommt etwas zu kurz. Und noch dazu lassen die Macher bei der Annäherung zwischen dem abgehalfterten Reporter und seinem "Kompagnon" zu wenig Sorgfalt walten. Dass die außerirdische Kreatur ausgerechnet in Brocks Körper verweilt, während der zu Beginn entwischte Organismus von Wirt zu Wirt wandert, muss man einfach hinnehmen. Stichhaltige Erklärungen liefert der Film leider nicht.

Zweiter Teil für den Sommer geplant

Was Handlung und Figurenausarbeitung betrifft, orientiert sich "Venom" an vielen anderen Superheldenabenteuern der letzten Zeit. Soll heißen: Eine clever konstruierte Geschichte oder ambivalente Charaktere sucht man hier vergeblich. Die vierfache Oscar-Kandidatin Michelle Williams wird in einer Stichwortgeberrolle verheizt. Riz Ahmed spielt einen letztlich austauschbaren Standardschurken. Der Plot hält nur selten spannende Offenbarungen bereit. Und im Finale kommt es zu einem recht leidenschaftslos abgewickelten Kräftemessen. Auch wenn manche Passagen – unter anderem eine halsbrecherische Motorradfahrt durch San Francisco – den Puls nach oben treiben und die Spezialeffekte in Ordnung sind, bleibt am Ende einiges an Ernüchterung zurück.

Der zweite Teil "Venom: Let There Be Carnage" war ursprünglich für Oktober 2020 angedacht, wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben. Nun soll der Film voraussichtlich am 25. Juni in die Kinos kommen. Die Regie übernahm Andy Serkis, Tom Hardy und Woody Harrelson sind erneut in ihren Rollen zu sehen.

Venom – So. 21.02. – ProSieben: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Top stars

Das beste aus dem magazin

Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.
Ian Hill von Judas Priest!
Star-News

Ian Hill: "Kein Wunder, dass damals so ziemlich jeder übergeschnappt ist"

Ian Hill ist der Bassist der Heavy-Metal-Band Judas Priest. Im Interview spricht der Engländer über die wilden 80er, wie ihre Musik geprägt hat und über vieles mehr.
Professor Dr. Sven Ostermeier
ist Facharzt für Orthopädie und 
Unfallchirurgie, Sportmedizin, 
Chirotherapie und spezielle 
orthopädische Chirurgie. Der 
Schulter- und Knie-Experte arbeitet als leitender Orthopäde 
der Gelenk-Klinik Gundelfingen. 
Außerdem ist er Instruktor der  Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).
Weitere Themen aus dem Magazin

Sportlich fit bis ins hohe Alter – so geht´s

Welche Sportarten Best Ager ab 55 Jahren starten können und welche besser nicht, hat prisma Sportmediziner Dr. Sven Ostermeier im zweiten Teil der Serie „Sport im Alter“ gefragt.
Dr. Melanie Ahaus 
ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin 
des Berufsverbandes der Kinder- und 
Jugendärzt*innen 
in Sachsen.
Weitere Themen aus dem Magazin

Dellwarzen – lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad

Dellwarzen sind ein lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad. Dr. Melanie Ahaus erklärt in der prisma Arzt-Kolumne, was am besten dagegen hilft.