Weltspiegel
13.07.2025 • 18:30 - 19:15 Uhr
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Originaltitel
Weltspiegel
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
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Gaza: Der Junge, der Sand isst: Ein Video von einem 12-jährigen Jungen ist vor zwei Wochen viral gegangen. Aber nicht aus den Gründen, für die Videos von kleinen Jungs normalerweise viral gehen. Keine lustigen Trends, keine coolen Skateboard-Tricks. Das Video von Mohammad al-Darbi ist viral gegangen, weil der Junge in dem Video Sand isst, aus lauter Verzweiflung darüber, dass er nach stundenlangem Marsch, um Essen zu bekommen, leer ausgegangen ist. Er will dem Journalisten verdeutlichen, was er fühlt: Ein Ohnmachtsgefühl und absolute Hilflosigkeit. Was bleibt ihm noch als der Sand? Unser Kameramann in Gaza hat den Jungen jetzt besucht. Dieser hat international Spendenangebote bekommen. Er muss zumindest gerade nicht mehr hungern. Das ändert aber nichts daran, dass dem Jungen seine Kindheit geraubt wurde und dass seine exzellenten Schulzeugnisse von vor dem Krieg nichts mehr wert sind. Ein Einblick in das Leben eines Kindes in Gaza. Kenia: Wütende Mütter gegen Polizeigewalt: Sie sind wütend auf Präsident William Ruto, auf die kenianische Regierung, auf die Polizei. Denn die Mütter Edith Wanjiku und Mary Muthoni haben ihre Söhne verloren. Ibrahim und Kenneth wurden erschossen – vor einem Jahr bei den Protesten rund um das Parlament in der Hauptstadt Nairobi. Sie wurden nur 19 und 20 Jahre alt. Die Mütter sind sich sicher: Die Täter waren Polizisten. Denn bei der Obduktion seien Polizeikugeln in den Leichen ihrer Söhne gefunden worden. Kenia hat ein Problem mit Polizeigewalt. Auf Videos ist zu sehen, wie Polizisten mit Schlagstöcken und Peitschen auf Demonstranten einschlagen. Menschen werden verschleppt. Es gibt Belege dafür, dass Polizisten gezielt mit scharfer Munition auf Demonstrierende schießen. Hinzu kommt, dass Schlägertrupps, die offenbar von Politikern angeheuert und bezahlt werden, für Angst und Schrecken sorgen. Die Wut in Kenia – sie wächst. Belarus: Lukaschenkos "Menschlichkeit" – Ein abgekartetes Spiel: Vor drei Wochen hat der belarussische Machthaber Lukaschenko einen der wichtigsten Oppositionellen des Landes freigelassen: Als Teil eines politischen Deals mit den USA konnte Sergej Tichanowski nach fünf Jahren brutaler Haft das Gefängnis verlassen. Seine Freilassung schürt Hoffnung, vor allem bei den Angehörigen der politischen Gefangenen, die weiterhin in Belarus in Haft sitzen, darunter auch Sergej Jaroschewitsch. Seine Kinder warten in Warschau schon seit fast fünf Jahren auf ihn. Ihre Mutter Antonina Konovalova war selbst mehr als vier Jahre als politische Gefangene in Haft, sie wurde im Dezember 2024 vorzeitig freigelassen. Doch jedes Mal, wenn Lukaschenko politische Gefangene freilässt, kommen sogleich wieder neue in Haft. Derzeit hält Belarus noch mehr als 1.000 Menschen gefangen, weil sie sich gegen das Regime Lukaschenko geäußert haben. Wir reden mit Menschen aus Belarus, die aus Angst um sich und ihre Familie nur verdeckt mit uns sprechen. Denn schon ein einziger Beitrag in den sozialen Medien oder eine Protestaktion kann sofort mit Gefängnis bestraft werden. Ukraine: Gesehen werden – gerade mit Trauma: Ein Traum wird wahr für Dmytro! Seine erste Modenschau als Model. Zunächst muss er sich überwinden, denn bei einem Einsatz an der Front hat der 22-Jährige ein Bein verloren. Doch für ihn ist klar: Er will sich dem Publikum zeigen – mit seiner Prothese. Denn das Schlimmste für Dmytro: Wenn Menschen bewusst an ihm vorbeischauen und ihn ignorieren, weil sie nicht wissen, wie sie mit ihm umgehen sollen. Die ukrainische Gesellschaft müsse sich an die vielen Veteranen mit Kriegsverletzungen gewöhnen, die zunehmend aus dem Krieg zurückkehren würden, meint er. Sie gehörten längst zum Straßenbild. Dennoch - die Integration der Kriegsversehrten ist eine enorme Herausforderung. Noch fehlt dem Staat das Geld, um die Städte und öffentlichen Transportmittel barrierefrei umzubauen, doch der ukrainische Traumapsychologe Anton Semenov sieht große gesellschaftliche Fortschritte: Die Gesellschaft erweise sich als resilient. Türkei: Armutsrisiko Übergewicht: In einem landesweiten Projekt will das türkische Gesundheitsministerium zehn Millionen Menschen wiegen – im Kampf gegen Übergewicht. Denn kein Land in Europa ist so stark betroffen wie die Türkei. Die Kosten für das Gesundheitssystem steigen. Die Kamera begleitet Ayten, 101 Kilo schwer, Diabetikerin. Sie will seit langem abnehmen. Ihre Geschichte zeigt, wie schwer gesunde Ernährung in der Türkei ist, denn Adipositas ist oft eine Folge von Armut. Mexiko: Kampf gegen Rekord-Algenpest in der Karibik: Ozeanologe Joel Gonzalez nimmt uns mit im Kampf gegen die Braunalge Sargassum. Der Wissenschaftler hilft, bei Cancún Barrieren im Meer zu ziehen. Diese fangen die Alge ab, bevor sie an die Traumstrände von Mexikos Karibikküste gespült wird. Wobei: Von den Traumstränden ist teils nur wenig zu sehen. Einige versinken unter den sich zersetzenden, stinkenden Algen, das Wasser in Küstennähe färbt sich braun. Dieses Jahr zählen Experten mehr als 38 Millionen Tonnen, die an den Küsten von Guayana bis in die Bahamas anlanden - Rekord. Die Alge verrottet an Land, nimmt Seepflanzen und Tieren den Sauerstoff und den Hotels große Teile des Einkommens. Derzeit wächst das Sargassum rasant. Denn durch Überdüngung und intensive Landwirtschaft gelangen immer mehr Nährstoffe ins Meer und durch den Klimawandel erwärmt sich das Wasser. Jeder könne etwas tun, um zu helfen, sagt Ozeanologe Gonzalez: weniger verschmutzen, den CO2-Abdruck reduzieren, denn das massenhafte Sargassum sei ein Alarmzeichen der Natur, dass etwas gehörig falsch laufe. Thailand: Tourismuskrise – Chinesische Urlauber scheuen Thailand: Palmen, Kokosnüsse und immer schön warm: Thailand ist für viele Deutsche ein beliebtes Urlaubsziel. Und für viele Thailänder ist der Tourismus die Lebensgrundlage, denn sie arbeiten in Hotels, Restaurants, als Taxifahrer oder Reiseführer. Als nach der Corona-Pandemie das Reisen wieder möglich war, haben vor allem chinesische Touristen zum Aufschwung in Thailand, der zweitgrößten Volkswirtschaft Südostasiens, beigetragen. Aber seit ein paar Monaten bleiben sie weg und das hat die Menschen im Tropenstaat unvorbereitet getroffen. Restaurants und Hotelbetten bleiben leer, Taxifahrer und Reiseführer warten vergeblich auf Kundschaft. Der Grund: Chinesische Urlauber haben Angst, nach Thailand zu reisen. Das Urlaubsparadies gilt plötzlich als unsicher und leidet unter einem Imageverlust. Für Thailands Wirtschaft, die stark vom Tourismus lebt, ist das ein spürbarer Schock.

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