Zwischen Zar und Hitler - Das Erbe der Weißen Armee
19.11.2025 • 02:25 - 03:10 Uhr
Info, Geschichte
Lesermeinung
Elisabeth Herrsch, Russlandexpertin und Autorin.
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General Krasnow.
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Winston Churchill.
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Kosaken.
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Originaltitel
Zwischen Zar und Hitler - Das Erbe der Weißen Armee
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Altersfreigabe
18+
Info, Geschichte

Zwischen Zar und Hitler - Das Erbe der Weißen Armee

Der russische Bürgerkrieg zählt zu den blutigsten Kapiteln des 20. Jahrhunderts. Der Kampf um Russland zwischen der Roten Armee unter Lenin und der Weißen Armee war unerbittlich. Bis heute hat er Spuren hinterlassen. Vom Widerstand gegen die Rote Armee bis zum Exil in Europa: Die Weiße Armee ist immer in Bewegung, Stillstand könnte tödlich sein. Das Gold des ermordeten Zaren soll ihren Krieg finanzieren. - Ein historischer Rückblick. Inmitten der Alpen in Osttirol erinnert der Kosakenfriedhof in Lienz noch heute an ein dunkles Kapitel europäischer Geschichte: Der lange Weg der Weißen Armee fand dort 1945 nach 27 Jahren Krieg, Flucht und Überleben sein tragisches Ende. 25.000 Menschen - Soldaten samt ihren Frauen, Kindern und Verwandten - und rund 5000 Pferde suchen dort im Sommer 1945 Schutz vor der Roten Armee. Denn diese will die Kosaken zurück ins Vaterland holen. Russland 1917: Zar Nikolaus II. muss abdanken, die 300-jährige Herrschaft der Romanows ist am Ende. Lenin und seine Frau, Nadjeschda Krupskaja, die sich auch im Exil um die Alphabetisierung in der Roten Armee kümmert, kehren mit deutscher Unterstützung aus seinem Schweizer Exil zurück, um das Land nach ihren Vorstellungen zu formen. Doch neben den Bolschwiken, Lenins Anhängern, formiert sich eine andere Kraft, die Russland für sich beansprucht: die Weiße Armee. Sie setzt sich zu großen Teilen aus den Generälen und Offizieren der ehemaligen zaristischen Streitkräfte zusammen - bekennende Feinde der Kommunisten. Es gehören auch Frauen dazu wie Maria Botschkarjowa, die als Kommandantin das berühmte Frauenbataillon der weißen Armee anführt. Nicht wenige weibliche Adelige unterstützten die Weiße Armee finanziell. Unter General Koltschak gelingt in Sibirien 1918 der erste Putsch - der Auftakt für die kommenden Kriegsjahre. Bis 1922 liefern sich die Rote und die Weiße Armee einen grausamen Kampf um Russland. Nach der Niederlage flieht die Weiße Armee unter General Wrangel auf den Balkan, viele andere Russen verteilen sich über ganz Europa. Ein Zentrum russischer Emigration ist Paris, dort verdingen sich ehemalige Fürstinnen als Models oder müssen mit anderen Methoden ihren Lebensunterhalt bestreiten. Die "Weißen Emigranten" spielen eine wichtige Rolle für die Wirtschaft, aber vor allem kulturell. Weiß ist die Farbe des Zaren, weswegen alle Anhänger des Zaren - seien es Armeen oder Privatpersonen - so bezeichnet werden. In einem Land der Roten Armee sehen sie keine Zukunft. Mit Hitlers Überfall auf Russland erkennen die Soldaten der Weißen Armee eine Chance, die verhassten Bolschewiken zu bekämpfen. Für viele ist Hitlers Faschismus die einzige wirkliche Bedrohung für den Kommunismus. Während des Bürgerkriegs hielt der Nationalismus die Weiße Bewegung zusammen und vereinte sie, vor allem im Exil. Am Russischen Bürgerkrieg beteiligte sich ein großer Teil der Kosaken auf der Seite der zaristischen "Weißen". Unter Lenin und danach Stalin wurde die Mehrheit der Kosaken kollektiv als "Anti-Bolschewiki" verfolgt, wobei ein großer Teil offene Sympathien für das nationalsozialistische Deutschland hegte, welches sie als Bollwerk gegen Stalin betrachteten. Doch das Ende des Zweiten Weltkriegs beweist das Gegenteil: Die Weiße Armee sieht sich den Scherben ihrer Hoffnung auf ein befreites Russland gegenüber und wird von den Briten mit einer List an die Sowjetunion ausgeliefert.

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