aspekte
26.09.2025 • 23:35 - 00:20 Uhr
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Originaltitel
aspekte
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
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aspekte

Milliarden fließen jedes Jahr in die Entwicklungshilfe. Dabei halten manche Kritiker sie gar für postkoloniale Ausbeutung. Wer profitiert: die Menschen vor Ort oder die Geberländer? 2025 haben die USA - und auch Deutschland - die Hilfsleistungen um viele Milliarden gekürzt. Katastrophen wie in Gaza oder dem Sudan stellen die Welt vor die Frage: Waren all die langfristigen Entwicklungsprogramme umsonst? "Wir können alle nur deswegen so gut leben, weil so viele nicht so gut leben", sagt Schauspielerin Katja Riemann im "aspekte"-Gespräch. Seit über 25 Jahren engagiert sie sich als UNICEF-Botschafterin, reist zu Hilfsprojekten in die ganze Welt und weiß aus eigener Anschauung, welch zweischneidiges Schwert die heute so genannte "Entwicklungszusammenarbeit" ist. So lebensrettend ihre Hilfe sein kann und so zukunftsweisend ihr Bildungsangebot, so frustrierend versanden gutgemeinte Programme immer wieder im kargen Boden oder versickern hohe Investitionen in dunklen Kanälen der Korruption. Laut OECD flossen seit 1960 etwa 1,33 Billionen US-Dollar Entwicklungsleistungen allein nach Afrika. Trotz aller Investitionen hat sich aber kein Wohlstand auf "westlichem Niveau" für die breite Bevölkerung eingestellt, stattdessen bleibt die Armut und nicht enden wollende Krisen. Der Klimawandel verschärft diese Härten, trägt zu Fluchtursachen bei. Für den berühmten südafrikanischen Maler und Videokünstler William Kentridge hat die Schieflage mit nach wie vor bestehenden kolonialen Strukturen zu tun - in seinem Werk thematisiert er das seit Jahrzehnten. Die Entwicklungsgelder sieht er auch als eine Art Wiedergutmachung. Nun widmet ihm das Essener Folkwang Museum eine große Ausstellung zum 70ten. Andere Prominente wie Tom Tykwer und seine Frau Marie Steinmann kämpfen mit Privatinitiativen für ein Bildungsangebot in den Slums von Nairobi oder sammeln, wie der Ex-Fußballprofi Benjamin Adrion, mit einer eigenen NGO Spenden für sauberes Trinkwasser. Sein Unternehmen "Viva con Agua" arbeitet erfolgreich in Tansania und Südafrika. Trotz der Beispiele von funktionierenden Projekten, die Kritik an der Entwicklungszusammenarbeit verstummt nicht. Experten wie der Wirtschaftswissenschaftler James Shikwati aus Kenia werfen dem Globalen Norden vor, den Süden strukturell weiter mit unfairen Zöllen und Handelsverträgen auszubeuten. Denn: Warum sind wir Deutsche, sind vor allem die industrialisierten Länder seit Jahrzehnten in der Entwicklungshilfe tätig? Aus aufrichtiger Hilfsbereitschaft für den "Globalen Süden"? Oder doch aus rein wirtschaftlichen Interessen und geopolitischer Strategie? "aspekte" beobachtet Deutschlands Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Reem Alabali-Radovan, wie sie in Johannesburg mit technologischer Kooperation den bestehenden Ungleichheiten entgegenwirken will, und auch, wie sie angesichts des Gaza-Kriegs nach Palästina und Israel reist, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Katty Salié macht sich für "aspekte" auf den Weg - unter anderem in die UNO-City Wien, um dort UN-Generaldirektor und ehemaligen Bundesminister für Entwicklungspolitik Gerd Müller zu treffen. Müller ist heute zuständig für das "Industrial Development"-Programm der UN. Entwicklungshilfe - ein politisches Feigenblatt, ein Politikvehikel, das große Summen von Steuergeldern fragwürdig verwendet? Oder die zwingend gebotene Anstrengung, humanistische Ideale aufrecht zu erhalten - in Zeiten zunehmender globaler Ungleichheit sowie der kalten Abkehr "entwickelter" Staaten von ihrer Unterstützung?

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