15.03.2016 Heilkräuter-Serie

Die Birke: Grüner Frühjahrsputz

Das Grün des Frühlings: Birkenblätter sind in ihrem ersten Grün unvergleichlich.
Das Grün des Frühlings: Birkenblätter sind in ihrem ersten Grün unvergleichlich. Fotoquelle: Kolesnikov64/shutterstock.com

Ob Birke schön macht, ist umstritten. Aber den Nieren und auch bei Rheuma ist sie auf sanfte Art von Nutzen.

Am Beispiel der Birke zeigt sich, wie nah bei einer Pflanze Nutzen und Schaden beeinanderliegen. Viele Allergiker, die unter Heuschnupfen leiden, bekommen es mit Beginn der Birken-Blüte mit tränenden Augen und Triefnasen zu tun. Die Pollen gehen um; man kennt das.

Andererseits, selbst Birkenpollen-Allergiker müssen im Frühjahr nicht auf Saft und Tee aus Birke verzichten. Das hat keinen Einfluss auf ihre Allergie.

Nicht alles, was über die Birke von alters her verbreitet wird, entspricht den Tatsachen. Die Germanen nahmen gern einen Birkentrunk zu sich, für ihre Schönheit und weil dies angeblich auch der männlichen Kraft zugutekam. Stimmt wohl beides nicht.

Birkensaft als Haarwasser

Mit den äußerlichen Anwendungen der Birke ist es, wissenschaftlich gesehen, nicht weit her. Es sei denn, man schwört auf die Frische des Birkensaftes als Haarwasser. Schneidet man im Frühjahr die Rinde des Baumes an, fließt der Saft. Zahlreiche Haarwasser-Linien bauen darauf, dass die Kopfhaut davon ungemein belebt wird.

Auf festerem Boden befinden wir uns, wenn von der harntreibenden Eigenschaft der Birke die Rede ist. Die Naturarznei wirkt mild und zuverlässig. Die Birke tut den Nieren keinen Schaden, weswegen sie als risikofreies Heilmittel bei Infektionen der Harnwege angesehen werden darf.

Was Nieren anregt, hilft auch bei rheumatischen Beschwerden. Eine Blutreinigungskur mit Fertigarznei der Birke soll ganz erstaunliche Wirkungen zeitigen, wie überhaupt Saft und Tee im Frühjahr gern als Blutputz eingesetzt werden – angeblich um Stoffwechselschlacken den Garaus zu machen.

Erhältlich sind Tabletten, Saft und Tee, meist als freiverkäufliche Arzneimittel. Als wirksame Bestandteile werden Flavonoide, Saponine und Gerbstoffe angesehen.

Frische oder getrocknete Blätter

Für die Naturarznei werden frische oder getrocknete Blätter der Birkenarten Betula pendula und Betula pubescens verwendet. Beide Arten wachsen in Europa, in Sibirien und anderen Regionen Asiens.

Birken können bis zu 30 Meter Höhe erreichen, wirken trotzdem rank und schlank. Ihr langes Geäst weht wie feines Haar im Wind.

Blütezeit ist April bis Mai, dann hängen längliche Kätzchen zwischen den frühlingsgrünen Blättern. Als Maibaum ist die Birke unübertroffen populär.

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