06.11.2018 Inhaltsstoffe

Manche Kosmetika lieber liegen lassen

Von Chiara Agapi Taxidis
Der Blick auf die Verpackung lohnt: Nicht alle Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten sind harmlos.
Der Blick auf die Verpackung lohnt: Nicht alle Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten sind harmlos. Fotoquelle: S. Gombert Westend61 mauritius

Kosmetik-Produkte verhelfen uns täglich zu einer attraktiven, gesunden Optik – aber wie eigentlich? Unsere Serie – heute: Teil 2 – nennt gängige Inhaltsstoffe von Shampoo, Deo und Co. und erklärt, was sich hinter den komplizierten Bezeichnungen auf ihrem Etikett verbirgt. 

Konsistenz, Farbe, Effekt – all das sind Faktoren, die unseren Griff ins Kosmetik-Regal beeinflussen. Dass ein Haarspray besonders lange hält, eine Seife besonders schön schäumt, ein Shampoo blau schimmert und eine Körperlotion schnell einzieht, dafür sorgt ein Mix aus Inhaltsstoffen. Wer diese kennt, ist in der Lage, gesundheitsbewusster einzukaufen. Denn nicht alle Inhaltsstoffe in Kosmetika gelten als unbedenklich.

In hohen Dosen ist sie entzündlich, in kleineren Dosen kommt die transparente Flüssigkeit aufgrund ihrer Eigenschaft aber auch in Kosmetikprodukten vor, allen voran in Nagellackentfernern: Aceton. Zu erkennen am süßlich-scharfen Geruch, kann Aceton die Schleimhäute reizen. Vor allem empfindliche Menschen spüren bei Kontakt ein Brennen der Haut oder der Augen. Wer den Duft zu lange einatmet, riskiert Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Viele Nagellacke sind mittlerweile acetonfrei.

Vorsicht bei Bleichmitteln

Beliebt gegen Verfärbungen an den Zähnen oder Pigmentflecken auf der Haut sind Bleichmittel. Diese stecken unter anderem hinter dem Begriff Ammonium-Derivate. Die gleiche aufhellende Wirkung haben Wasserstoffperoxid, Harnstoff-, Carbamidperoxid und (Alpha-)Arbutin. Letzteres stufte das Bundesinstitut für Risikobewertung 2013 als gesundheitlich bedenklich ein, weil es den Wirkstoff Hydrochinon freisetzt, der wiederum Hautrötungen, Juckreiz, Brennen und sogar Krebserkrankungen hervorrufen soll. Hydrochinon kommt nur noch in nichteuropäischen Import-Produkten vor.

Weitere Bleichmittel: Koji-, Glycolsäure (Kojic Acid, Glycolic Acid), Salicylsäure (Salicylic Acid). Salicylsäure hat gleichzeitig eine hautschälende Wirkung und konserviert unter anderem Kosmetikabestandteile. Neben Zahnpasta, Bleaching-Produkten und Lotionen können auch Mundwasser und -sprays Bleichmittel enthalten. Diethanolamin (DEA) findet sich wahlweise als Feucht-haltemittel oder Weichmacher vor allem auf der Inhaltsstoffliste bei Sonnencremes, Seifen und Haarsprays. In US-amerikanischen Studien lösten sehr hohe Dosen des Stoffes Gehirnveränderungen aus – diese Mengen kommen derzeit in Kosmetika allerdings nicht vor.

Nebenwirkungen von Farbstoffen

Farbstoffe wiederum sind in nahezu jedem Produkt enthalten, das nicht durchsichtig ist: Einige von ihnen, etwa der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll oder das dunkelblaue, aus Kamillenöl gewonnene Azulen, sind pflanzlicher, andere tierischer Herkunft. Letztere werden allerdings überwiegend durch synthetische Farbstoffe ersetzt, etwa die rote Carminsäure von der Cochenille-Laus. Künstlich sind sogenannte Azofarbstoffe, die meist mit den Buchstaben "CI" und einer Zahlenreihe gekennzeichnet sind, etwa CI1725 oder CI18050. Einige aus dieser Reihe gelten als erbgutverändernd oder krebserregend. Viele von ihnen lösen Allergien aus.

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