05.02.2019 Inhaltsstoffe

Pflege mit potenziellen Nebenwirkungen

von Chiara Agapi Taxidis

Makelloser Teint, perfekt in Form liegendes Haar, weiße Zähne: Kosmetikprodukte verhelfen uns zu einer attraktiven Optik – aber wie eigentlich? Unsere Serie – heute Teil 3 – nennt gängige Inhaltsstoffe von Deo, Parfum und Co. und erklärt, was sich hinter den komplizierten Bezeichnungen auf ihrem Etikett verbirgt.

"Mit Fluorid“ – diesen Zusatz lesen Verbraucher immer öfter auf Zahnpasta-Tuben. Diese Verbindung aus Fluor, einem natürlichen Gas, und Wasserstoff dient dazu, den Zahnschmelz zu härten und Bakterienwachstum zu hemmen: ein wichtiger Faktor der Kariesprophylaxe.

Das Spurenelement kommt in Form von Zähnen und Knochen auch im Körper selbst vor. Die Europäische Behörde für Lebens-mittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, die tägliche Gesamtaufnahme von Fluorid auf 0,05 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht zu beschränken. Mit der üblichen Zahnpflege überschreiten Verbraucher diesen Grenzwert nicht. In hohen Dosen gilt Fluorid je-doch als giftig.

Bedenkliche Konservierung

Länger haltbar gemacht werden Kosmetika wie Shampoos auf synthetischer Basis mit Formaldehyd oder -Abspaltern. Diese Konservierungsmethode gilt als gesundheitlich bedenklich, da die Stoffe in hoher Dosierung Haut, Augen und Atemwege reizen. Bezeich-nungen tragen sie sehr viele, unter anderem: Bronidox, Bronopol, Diazolidinyl- oder Imidazolidinyl-Urea. Auch die Buchstaben DM, DMDM, DEMD, DMHF und MDN weisen auf diese Stoffe hin.

Bestimmte chemische Verbindungen der Abspalter begünstigen Allergien und Krebserkrankungen und beschleunigen den Hautalterungsprozess. Auch Schwindel, Übelkeit und Haarausfall können eine Folge von Kontakt mit Formaldehyd sein, das oft auch in Farben, Lacken und Klebern enthalten ist. Wegen seiner bindenden Eigenschaft wird Formaldehyd auch in Nagellacken und -härtern eingesetzt. Naturkos-metika enthalten diese Inhaltsstoffe nicht.

Umstrittenes Palmöl

Palmöl fügen Hersteller vor allem Körperlotionen, Shampoos und Duschgels zu, da es rückfettende Eigenschaften hat sowie Haut und Haar geschmeidig macht. Der Einsatz des vergleichsweise günstigen Rohstoffs ist umstritten: Umweltschützer beklagen, dass zur Gewinnung von Palmöl vor allem in Südostasien große Regenwaldflächen durch Brandrodung zerstört werden. Den Inhaltsstoff, auch in Naturkosmetik enthalten, erkennt man am Wortbestandteil "palm" wie etwa "Palmitate" – allerdings können auch Stoffe wie Lauryl, Laurate, Pflanzenöl, Stearyl oder Stearate auf Palmöl basieren. Unter www.umweltblick.de finden Verbraucher eine Liste mit Stoffen, die direkt oder indirekt aus Palmöl bestehen, sowie eine Aufzählung von Kosmetik-Herstellern, die darauf verzichten.

Auch Panthenol wird zur Hautpflege eingesetzt, entweder als Salbe zur Wundheilung oder, geringer dosiert, als Bestandteil in Lotionen und Cremes. Panthenol ist kein kosmetischer Wirkstoff im eigentlichen Sinn, sondern reagiert mit hauteigenen Stoffwechselprozessen. Es kann regenerieren, Entzündungen hemmen und Feuchtigkeit binden. In Shampoos wirkt Panthenol glättend und soll die Elastizität der Haare fördern. Wegen der guten Verträglichkeit ist der Stoff auch in Babypflegeprodukten beliebt.