Doku "Ach, Du liebes Abendland!"

Muslim begibt sich für ZDF auf die Suche nach christlichen Werten

von Eric Leimann

Dieses Osterprogramm im ZDF dürfte nicht jedem Zuschauer gefallen. Und das könnte durchaus so gewollt sein. Die Dokumentation "Ach, Du liebes Abendland!" setzt anscheinend auf Provokation, jedoch nicht ohne ein Augenzwinkern.

Die Macher lassen den in Deutschland lebenden Syrer Firas Alshater – YouTuber, Autor und aus Syrien geflüchteter Moslem – durch seine Wahlheimat reisen, um zu untersuchen, wie christlich Deutschland eigentlich noch ist. Ebenfalls im Fokus von Firas' Forschungen ist die Frage, wie das Wort vom "christlichen Abendland" gegenwärtig in Politik und Gesellschaft verwendet wird. Der Film mit dem Untertitel "Ein Syrer erkundet seine deutsche Heimat" ist am Ostermontag, 22. April, um 18.15 Uhr, zu sehen.

Firas' Reise beginnt dort, wo Deutschland zumindest dem Klischee nach am christlichsten ist, nämlich in Bayern. Martha Heid ist eine der letzten Gottesdienstbesucherinnen der katholischen Gemeinde des fränkischen Fuchsstadt. Sie glaubt, den Menschen "gehe es zu gut" und dass sie deshalb der Religion fern blieben. In der Dorfkneipe mischt sich der Syrer unter ortsansässige Stammtischbrüder. Sie gehen mit der christlichen Doppelmoral hart ins Gericht. In Augsburg besuchen Firas und sein mitreißender Hund Zucchini das christliche Gebetshaus von Johannes Hartl, der allen Menschen "Jesus verkündigen" will. Eine weitere Station des Films ist Erfurt, wo Suleman Malik, ein Ahmadiyya-Muslim mit deutschem Pass, eine Moschee baut. Die Christen vor Ort reagieren gespalten auf das Projekt.

Die Dokumentation am frühen Abend des zweiten Osterfeiertags dürfte polarisieren. Daneben hat das ZDF aber auch traditionellere Programme zum höchsten Christenfest des Jahres zu bieten. Ein vorösterlicher katholischer Gottesdienst wird aus der Gemeinde St. Dominicus in Berlin-Neukölln übertragen, am Palmsonntag, 14. April, um 9.30 Uhr, Am Karfreitag (19. April, 13.40 Uhr) begegnet Dietrich Grönemeyer in seiner Sendung "Dietrich Grönemeyer – Leben ist mehr!" Menschen, die unter Einsamkeit leiden und nach Auswegen suchen. Zwei Tage später beschäftigt sich das Magazin "sonntags" am Ostersonntag, 21. April, 9.03 Uhr, mit dem "Nest" – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Ein evangelischer Gottesdienst ist ebenfalls zu sehen: Am Ostersonntag, 21. April, wird er ab 9.30 Uhr aus der Augustinerkirche in Gotha übertragen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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