Komödie in der ARD

"Der Hodscha und die Piepenkötter": Wutbürgerin wider Willen

von Sven Hauberg

Eine Bürgermeisterin und ein Imam geraten wegen einer Moschee aneinander, die Politikerin wird zur Wutbürgerin wider Willen. Lustige, aber selten bissige Multikulti-Komödie.

ARD
Der Hodscha und die Piepenkötter
Komödie • 05.08.2020 • 20:25 Uhr

Ursel Piepenkötter (Anna Stieblich) ist eine Vollblutpolitikerin. Als Bürgermeisterin des kleinen Städtchens Lautringen stellt sie sich der Wiederwahl. Dann aber taucht Nuri Hodscha (Hilmi Sözer) auf. Der Imam will die örtliche Moschee abreißen und durch einen schicken Neubau ersetzen, Minarett inklusive. Die Lautringer sind empört ob dieser muslimischen Invasion ins beschauliche Abendland, und mit Stadtrat Dr. Schadt (Fabian Busch) erwächst Piepenkötter gar ein Gegenkandidat ums Bürgermeisteramt. Fortan muss auch sie gegen die Moschee kämpfen, um wiedergewählt zu werden – und wird zur Wutbürgerin wider Willen in der Komödie "Der Hodscha und die Piepenkötter" (2016), die das Erste nun wiederholt.

Nur eignet sich Nuri Hodscha leider nur schwerlich als Feindbild: Der Imam spricht besser Deutsch als die meisten Lautringer, hört leidenschaftlich gerne Freddy Quinn und schickt seine Tochter aufs Gymnasium. Piepenkötter bleiben nur unlautere Mittel, um Hodscha einzuschüchtern.

Den Machern der Komödie schien 2016 bewusst zu sein, welch Risiko sie mit einer Multikulti-Komödie eingehen. Denn auch wenn kaum ein anderes Genre seit Jahren so beliebt ist in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft: Bei kaum einem anderen Genre kann man sich so leicht in die Nesseln setzen. Deswegen entschieden sich Buket Alakus (Regie) und Gernot Gricksch (Buch) mit ihrem Film für den Mittelweg: "Der Hodscha und die Piepenkötter" ist lustig, keine Frage, doch nur selten wirklich bissig.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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