Dem Zuschauer des Dokumentarfilms "Girls Don't Fly" drängt sich während der gesamten Zeit vor allem eine Frage auf: Werden die jungen Mädchen jemals wirklich fliegen?
Ein ockerfarbenes Feld erstreckt sich unter dem bedeckten Himmel, ein Haus ist weit und breit nicht zu sehen. Die Szene wirkt bedrückend und einsam, als hätten die Macher noch einen Sepiafilter über die Aufnahme gelegt. Dabei ist der Gegenstand der Dokumentation "Girls Don't Fly" ein freudiger, denn der Film erzählt von einem Traum: Eine Handvoll junger Mädchen möchte auf dem Flugplatz ihren Pilotenschein erwerben und begibt sich dafür in eine vierjährige Ausbildung. Die wird geleitet vom Eigentümer des Flugplatzes, dem Briten Jonathan Porter, der gleich zu Anfang klarstellt: "Ich bin kein weißer Mann!" – Dabei sieht er gewaltig so aus.
Im Folgenden dürfen die Zuschauer teilhaben, wie die Mädchen nur noch Nummern sind und in einer teils Militär-ähnlichen Atmosphäre lernen. Immer mehr bedrückt es einen, wie sie ihrem Traum scheinbar doch nicht näherkommen. Regisseurin Monika Grassl erklärt in einem Interview zum DOK.fest, es gehe um Emanzipation "und um die Suche nach einer Perspektive im Leben".
Nach dem Abspann steht das Publikum aber auch vor der Frage: Wie ist es möglich, in einem fremden Land sinnvoll zu helfen und gleichzeitig die Kultur und Lebensweise der Bevölkerung zu wahren?
Quelle: teleschau – der Mediendienst