Harry Rowohlt ist tot

Schauspieler Harry Rowohlt ist tot. Der Tausendsassa, ein Mensch, der für seine exzessiven Bühnenauftritte bekannt war und ebenso exzessiv sein Leben lebte, starb am 15. Juni 2015 in seiner Geburtsstadt Hamburg im Alter von 70 Jahren nach langer, schwerer Krankheit.

Viele kannten sein Gesicht aus der "Lindenstraße" wo er lange Zeit immer mal wieder als Obdachloser in Erscheinung trat, doch wer ihn auf diese Rolle reduziert, der tut dem Multitalent Unrecht.

Wenn es nach dem Willen seines Vaters, Verleger Ernst Rowohlt, gegangen wäre, dann hätte Harry Rowohlt im familieneigenen Verlag eine Führungsposition besetzt. Doch Harry wollte nicht. Er verkaufte Anfang der Achtzigerjahre das Unternehmen und arbeitete selbst als Werbetexter, später als erfolgreicher und anerkannter Übersetzer.

Unheilbare Krankheit Polyneuropahtie

Der Sprachkünstler, als der sich Harry Rowohlt bald schon etablierte, punktete nicht nur durch seine Literaturübersetzungen, sondern auch mit seiner "Zeit"-Kolumne "Pooh's Corner" und begeisterte zudem in unzähligen Lese-Reisen.

2007 wurde bekannt, dass Harry Rowohlt an der unheilbaren Krankheit Polyneuropahtie leide. Seine Rolle in der Lindenstraße hatte er trotz eingeschränkter Gehfähigkeit nicht aufgeben wollen.