Tatort am Sonntag

Je mächtiger das Böse ...

04.09.2014, 09.12 Uhr
von Detlef Hartlap
Raus mit der Sprache! Stefan Gubser bedrängt Alexander Beyer.
Raus mit der Sprache! Stefan Gubser bedrängt Alexander Beyer.  Fotoquelle: SRF/Daniel Winkler

Die Spur des Geldes führt in die Abfallkästen. Man sieht die Kommissare Liz Ritschard und Reto Flückiger (Delia Mayer, Stefan Gubser) im Müll wühlen. Sie ­suchen ein Handy, auf dem die ­Daten von Steuerflüchtlingen zu finden sein sollen. Die Passanten in Luzern gucken staunend zu, und beim Zuschauer bleibt haften: Da geht sie hin, die scheinbare Ehrbarkeit von Großkapital und Bank, den ewigen Komplizen.

Der Tatort 'Verfolgt' bringt das Kunststück fertig, einen Mordfall mit Steuerflucht, Bankentricks und politischen Verwerfungen auf völlig entspannte Weise spannend zu verquicken.

Der Anzugträger ist der Mann des Films

Der Film (Regie Tobias Ineichen) beginnt mit zwei brillant geschnittenen Verfolgungjagden: Anzugträger läuft vor Kapuzenträger davon; Mutter und Kind sehen sich von einem unheimlichen SUV-Fahrzeug bedrängt. Der Anzugträger ist der Mann des Films.

Alexander Beyer gibt dem IT-Spezialisten, der heiße Steuerdaten nach Deutschland transferieren möchte, ein faszinierendes Doppelgesicht von Whistleblower-Idealismus und Verschwörungs-Panik. Bank und Politik sind ihm auf den Fersen. Wer da wohl am längeren Hebel sitzt?

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