"Der Journalismus schlägt zurück"

"Late Night Berlin": Klaas Heufer-Umlauf schickt Bodybuilder auf Corona-Demo

In der ersten Ausgabe von "Late Night Berlin" nach der Sommerpause hatte Klaas Heufer-Umlauf eine besondere Idee: Der ProSieben-Moderator schickte Bodybuilder auf eine Corona-Demo. Vorher gab es für die Darsteller einen Crashkurs im Journalismus.

"Late Night Berlin" ist zurück: Nach der Sommerpause zeigte ProSieben am späten Montagabend die erste Ausgabe der Show mit Klaas Heufer-Umlauf. Dabei griff der Moderator das gegenwärtig omnipräsente Thema der Corona-Demos auf: "Die freie Berichterstattung ist einer der Grundpfeiler unserer Demokratie, dennoch wird die Arbeit von Journalisten immer schwieriger": Mit diesen Worten begann Heufer-Umlauf seinen ersten Einspieler. "Sie werden auf Demonstrationen angefeindet und beschimpft oder sogar bedroht. Das muss sich ändern!" Er verkündete: "Ich werde Bodybuilder zu Journalisten ausbilden."

Gesagt, getan: Drei Muskelprotze hatte der 36-Jährige für den Job ausgewählt. Allesamt hatten bislang keinerlei Erfahrungen im journalistischen Arbeiten. Heufer-Umlauf zeigte sich dennoch sicher: "Am Ende werden sie die stärksten Journalisten Deutschlands sein. Im Prinzip wie Claus Kleber oder Tom Buhrow, nur mit super großen Muskeln." Es folgte ein zweistündiges Crash-Seminar, dessen Highlights im Einspieler zusammengefasst wurden. Anschließend wurden die frisch gebackenen Journalisten mit Mundschutz, Kamera und Mikro auf die Corona-Demo in Berlin geschickt.

"Am Anfang war es gar nicht so leicht, dort seine Fragen zu stellen", gab Heufer-Umlauf in dem Video zu verstehen. "Sagen wir mal so: Viele dort mögen die Presse nicht." Dennoch haben sich die Männer große Mühe gegeben: "Wie definieren Sie Grundrechte", wollen sie von einem Demonstranten wissen. "Ein Grundrecht ist, dass ich meine Meinung frei äußern kann", antwortet dieser. Die Anschlussfrage passte jedoch nicht so ganz: "Wie definieren Sie Ihren Bizeps", wollte der Bodybuilder danach wissen. "Gut", so lautete die Antwort. Ob das nun lustig war oder nicht – darunter herrschte am Dienstag auch in den sozialen Medien erwartungsgemäß geteilte Meinung.

Heufer-Umlauf sah in den Befragungen kein Problem, wie er erklärte: "Wenn man nur Scheißantworten kriegt, dann gibt es halt nur Scheißfragen ab jetzt. Der Journalismus schlägt zurück." Am Ende fasst der Moderator zusammen: "Da kann man ja fragen, was man will. Selbst Dunja Hayali, die viel Mut beweist immer, hätte ja nicht schlauere oder bessere Antworten bekommen. Nur wurden wir halt nicht genervt währenddessen."

Auf der Facebookseite von "Late Night Berlin" findet der Clip inzwischen großen Anklang: Seit Dienstagnacht wurde das Video knapp 3.500-mal geliked, über 270-mal geteilt und gut 800-mal kommentiert. Viele User amüsieren sich über die Idee: "Wie kommt man nur immer wieder auf so bekloppte Ideen?! Hab so gelacht. Danke", schreibt etwa eine Userin. "Hahaha", kommentieren andere.

Doch es gibt auch kritische Stimmen: "Hab jetzt bei dem ganzen Beitrag mehr erwartet als dabei rauskam. Aber gut", schreibt einer. Andere kritisieren das schlechte Bild, das dadurch auf den Journalismus geworfen werde: "Erster Gedanke 'Dumpfbacke'! Herr Klaas, denken Sie das ist lustig? Machen sich über Ihre Zunft/Kollegen lustig und werten diese ab! '2 Stunden, dann ist man Journalist'. Denkt mal nach, bevor ihr jeden Mist erzählt, um lustig zu wirken! Gerade jetzt in der angespannten Zeit!" Ähnliche Meinungen werden unter dem Post mit Hinweisen auf die Satire der Sendung erneut kommentiert.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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