1LIVE-Moderator im Interview

"Vorsicht, Völz!" Der etwas andere Wochenrückblick auf Instagram

07.09.2020, 14.46 Uhr
von Sarah Schneidereit
1LIVE-Moderator Malte Völz hat es sich zur Aufgabe gemacht, Instagram-Stories von Promis anzuschauen, zu filtern und in seiner Insta-Show "Vorsicht, Völz!" immer freitags bei 1LIVE zu analysieren.
1LIVE-Moderator Malte Völz hat es sich zur Aufgabe gemacht, Instagram-Stories von Promis anzuschauen, zu filtern und in seiner Insta-Show "Vorsicht, Völz!" immer freitags bei 1LIVE zu analysieren.  Fotoquelle: Vorsicht Völz

Instagram verzeichnet mehr als 600 Millionen aktive Nutzer. Mehr oder weniger prominente Menschen laden dort tagtäglich ihre Storys hoch. 1LIVE-Moderator Malte Völz hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese anzuschauen und in seiner Insta-Show "Vorsicht, Völz!" immer freitags bei 1LIVE zu analysieren.

In Ihrer Show "Vorsicht, Völz!" widmen Sie sich der Social-Media-Plattform Instagram. Seit wann nutzen Sie sie eigentlich privat?

Malte Völz: Ich bin schon ein paar Jahre dabei, aber nicht von Anfang an. Zunächst war ich mehr so ein stiller Beobachter, wie ein Stalker. Das lag aber auch daran, dass meine Cornflakes-Schüssel sich nicht als Fotomotiv angeboten hat. Ich habe die Plattform anfangs wie Fernsehen genutzt. Andere schauen RTL, ich habe halt bei Insta reingeschaut. Später habe ich auch mal was von meinen Terminen hochgeladen, zum Beispiel ein Foto, wo ich in einem Sarg gelegen habe. Man braucht für Instagram interessante Inhalte, etwas, womit man auffällt.

Zwölf Stunden am Tag Instagram-Storys schauen als Job – ist das für Sie Segen oder Fluch?

Völz: Das kommt auf den Account an (lacht). Wenn ich ein paar Stunden geschlafen habe und Vera Int-Veen – übertrieben gesagt – 80 neue Storys hochgeladen hat, dann fühlt sich das eher wie ein Fluch an. Aber es macht schon Spaß, wenn beispielsweise Politiker eher unbeholfen vor der Kamera agieren. Und ich bin ja dankbar dafür, dass ich diesen Job überhaupt machen darf. Ich verbringe aber mittlerweile so viel Zeit mit Instagram, dass ich viele Rabattcodes auswendig mitsprechen kann und schon im Supermarkt an der Kasse Angst bekomme, dass die Kassiererin fragt, ob ich so einen Code habe. Weit entfernt sind wir davon ja nicht mehr...

Welche Instagram-Accounts verfolgen Sie am liebsten?

Völz: Das ist schwer zu sagen. Also Vera Int-Veen gehört schon zu meinen Favoriten. Sie haut einfach alles raus. Dabei haben die Storys Null Komma Nix an Inhalt. Ich denke mir bei ihr immer "Du machst doch Fernsehen. Hast du da nicht schon einmal was von Dramaturgie gehört?" Carsten Maschmeyer macht jetzt auch immer mehr auf Instagram und wirkt dabei wie so ein Motivationscoach.

Wie haben Sie überhaupt entschieden, welche Storys Sie sich anschauen und wem Sie folgen?

Völz: Da steckt ganz schön viel Vorarbeit drin. Ich habe mich zunächst gefragt, worüber die Leute sprechen. Über wen wird im TV berichtet? Und dann stößt man auf Profile und schaut sich an, wer wen verlinkt. Außerdem schlägt Instagram dir ja ähnliche Accounts vor, wenn du Leuten folgst. Es gibt hier teilweise welche, die 10 Millionen Abonnenten haben, von denen ich aber noch nie zuvor gehört habe.

Instagram ist dafür bekannt, eine heile Welt vorzugaukeln. Welche Potenziale bietet diese Plattform?

Völz: Instagram hat unglaublich viele User und ist eine unfassbare Werbeplattform. Also falls das hier ein größeres Unternehmen liest: Ich habe über 1000 Abonnenten und würde mich wahnsinnig freuen, Werbung für Produkte zu machen. (lacht)

Für eine Influencer-Karriere reichen Ihre etwas mehr als 1000 Abonnenten aber noch nicht. Hätten Sie da überhaupt Lust darauf?

Völz: Das ist Ansichtssache. Ich verfolge Influencer und "influence" quasi mit meinem Wochenrückblick. Aber auf eine klassische Influencer-Karriere habe ich keine Lust. Ich möchte keine Pflanzen oder Düngemittel bewerben. Mir macht es vielmehr Spaß, mich über die Influencer lustig zu machen.

Können Sie sich denn eine zweite Staffel von "Vorsicht, Völz" vorstellen?

Völz: Ich hätte da definitiv Lust darauf. Und selbst meine Oma findet das Format ganz toll. Sie versteht zwar nicht jede Anspielung, aber das ist ja egal. Sie hat mir den Rat gegeben, immer ehrlich zu sein. Und das bin ich bei "Vorsicht, Völz!" – auch wenn‘s vielleicht manchmal grenzwertig ist.

Glauben Sie, dass die Plattform Zukunft hat oder wird es demnächst wieder etwas Neues geben?

Völz: Es würde mich ja freuen, wenn Instagram zumindest so lange noch angesagt ist, dass ich die zweite Staffel machen kann. Vor zehn, 15 Jahren war Facebook ja das große Ding. Mittlerweile sind da nur noch Mutti und Vati unterwegs, und man wird auf Videos von masturbierenden Pandas verlinkt. Ich denke, dass es in den nächsten Jahren sicherlich so zwei, drei neue Plattformen geben wird. Mal schauen, wie es sich entwickelt.

Hätte man Ihnen vor fünf Jahren gesagt, dass Sie sich mal beruflich mit Instagram-Storys beschäftigen würden – wie hätten Sie reagiert?

Völz: Ich hätte es nicht geglaubt. Damals habe ich noch als Animateur auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet und Politik studiert. Dass ich mit dem Studium überhaupt einen Job bekomme, war noch nicht mal sicher.

Der lustige Wochenrückblick läuft noch bis zum 25. September, die Folgen sind auf dem Instagramkanal von 1LIVE zu sehen.

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