Krimi im Ersten

"Polizeiruf 110": Schuld und Schuldiger

15.01.2016, 13.30 Uhr
von Detlef Hartlap
Matthias Brandt muss als Münchner Ermittler Hanns von Meuffels seinen zehnten Kriminalfall lösen.
BILDERGALERIE
Matthias Brandt muss als Münchner Ermittler Hanns von Meuffels seinen zehnten Kriminalfall lösen.   Fotoquelle: BR/Wiedemann & Berg Television GmbH & Co. KG/Kerstin Stelter

Der Titel Und vergib uns unsere Schuld erinnert, von der Gebetszeile abgesehen, an die Krimi-Autorin Elizabeth George ("Linley"). Bei ihr liegen solche Titel bibelschwer auf dem Geschehen.

Hier auch, in einem weiteren der Hanns-von-Meuffels-Polizeirufe, die in ihren besten Folgen besser als ein guter Tatort sind? Es geht um doppelte Schuldvergebung, wenn nicht um dreifache. Ein Mann (Karl Markovics) bezichtigt sich der Ermordung eines 16-jährigen Mädchens.

Zeichen der Unerträglichkeit schwerer Schuld

Dumm nur, dass von Meuffels (Matthias Brandt) den wahren Täter vor Jahren dingfest gemacht hat. Und dieser Täter nahm sich das Leben, was gern als Zeichen der Unerträglichkeit schwerer Schuld gewertet wird.

Von Meuffels mag das alles nicht an sich heranlassen, den Selbstbezichtiger nicht, den alten Fall nicht, der doch elegant gelöst schien, und vor allem nicht die Möglichkeit, dass er den Falschen überführt und damit die Schuld an seinem Tod auf sich geladen hätte. Aber Täter Nummer zwo lässt nicht locker.

Hinterfragung alter Gewissheiten

Der Film (Regie: Marco Kreuzpaintner) erzählt von der zögerlich widerwilligen Hinterfragung alter Gewissheiten und deren Einsturz.

Von Meuffels muss sich fragen, ob er einem Mörder gegenüber schuldig wird, wenn er dessen Schuld nicht annimmt.

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