ARD-Doku

"Ramadan in Corona-Zeiten": Wie Muslime in Deutschland mit den Beschränkungen umgehen

von Rupert Sommer

Die Corona-Beschränkungen treffen auch viele Gläubige hart. Eine Reportage in der ARD zeigt, wie Muslime damit umgehen und welche ungewöhnlichen Lösungen sich einige einfallen lassen.

ARD
Ramadan in Corona-Zeiten
Dokumentation • 24.05.2020 • 17:30 Uhr

Es ist das schöne familiäre wie freundschaftliche Ritual nach Sonnenuntergang: Wer von Morgen an gefastet hat, trifft sich abends zum "Iftar"-Essen, dem rituellen Fastenbrechen im Ramadan. Seit 23. April feiern weite Teile der rund fünf Millionen Muslime in Deutschland den heiligen Monat. "Aber dieses Jahr ist alles anders", klagt Halide Özkurt aus Krefeld in der neuen ARD-Dokumentation "Ramadan in Corona-Zeiten" von Kadriye Acar und Tatjana Mischke. Was die 40-Jährige, die für die SPD im Rathaus arbeitet, besonders bedauert: Das Iftar-Essen, das von Moscheen nach Sonnenuntergang an Bedürftige verteilt wird, findet wegen der Pandemie-Vorschriften derzeit keine Abnehmer. Gerade ältere Menschen wagen sich kaum in die Öffentlichkeit.

"Es ist traurig, die leeren Teller in der Moschee zu sehen und zu wissen, dass sie dieses Jahr von niemandem benutzt werden", sagt Halide Özkurt. "Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich so etwas erlebe." Doch zusammen mit dem Imam ihrer Heimat-Moschee möchte sie den Herausforderungen der Corona-Krise mit ungewöhnlichen Lösungen begegnen. Sie will – wie in einigen deutschen Gemeinden bereits üblich – einen "Iftar-to-go"-Service ins Leben rufen. Damit ist ein spezieller Lieferdienst gemeint, der den Gläubigen das Bedürftigen-Essen bis vor die Haustür bringt.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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