Gags am Fließband

Sky One zeigt neue US-Sitcom "Single Parents"

von Julian Weinberger

Sitcom-Nachschub aus den USA: In der Serie "Single Parents" treffen alleinerziehende Eltern in der Schule ihrer Kinder aufeinander und freunden sich an. Witzige Szenen und Fremdschammomente liegen dabei eng zusammen.

Der erste Tag an der Schule ist ein großer Schritt. Sophie (Marlow Barkley) scheint der Start ins Schulleben jedoch gar nicht viel auszumachen. Ganz anders sieht die Sache bei ihrem Vater Will (Taran Killam) aus. Ein magisches Amulett solle seiner Tochter Mut für den ersten Tag in ihrem neuen Umfeld zusprechen, so erzählt es der übervorsorgliche Will. Sophie hat dafür jedoch nicht mehr als die etwas mitleidige Antwort parat: "Hast du das Amulett aus Post-Its gebastelt?" Es bleibt nicht die einzige peinliche Situation, die die Zuschauer der neuen Serie "Single Parents" (ab 30. Juli, 20.15 Uhr, immer donnerstags auf Sky One) erwartet.

Will, vor einigen Jahren von Sophies Mutter sitzengelassen, möchte sich vor den anderen ebenfalls alleinerziehenden Elternteilen nämlich unbedingt profilieren. Mit seinem überengagierten Auftreten und seinem schier grenzenlosen Enthusiasmus erntet der Superdaddy aber nicht die erhofften Begeisterungsstürme, sondern eher entnervtes Augenrollen. Trotzdem findet Will rasch seinen Platz in der exotisch zusammengewürfelten Truppe – wenngleich bis dahin einige Fremdschämmomente warten.

Beispiel gefällig? Bereits in einem der ersten Gespräche mit den anderen Eltern eröffnet Will, er habe seit fünf Jahren weder ein Date noch Sex gehabt. Schwupps, schon hat die Barbetreiberin Poppy (Kimrie Lewis-Davis) einen Tinderaccount für den biederen Cargohosen-Liebhaber erstellt.

Überzeichnete Charaktere bieten kurzweilige Unterhaltung

Wie so oft in amerikanischen Sitcoms sind viele der Charaktere überzeichnet. Da ist Sophies exaltierter und überaus modebewusster Mitschüler Rory (Devin Trey Campbell), das sensible Müttersöhnchen Graham (Tyler Wladis) und nicht zuletzt Douglas (Brad Garrett). Der schnieke Businessman erzieht seine Zwillingstöchter ganz nach der Maxime Selbstoptimierung und verbringt seine Freizeit wahlweise mit einem ordentlichen Glas Single Malt in der Hand, einem saftigem Steak auf dem Teller oder schweißgebadet in der hauseigenen Sauna.

An Genrevorbilder wie "Modern Family" und "Community", die in Fan-Kreisen Kultstatus genießen, reicht "Single Parents" nicht heran. Dafür sind die Lacher zu spärlich gesetzt, und die Figurenzeichnung der Serienmacherinnen Elizabeth Meriwether ("New Girl") und J.J. Philbin ("The O.C.") ist zu flach. Wer jedoch nicht urkomische Gags am Fließband erwartet, kann der Comedyserie trotzdem etwas abgewinnen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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