Krimi im Ersten

"Tatort" Ludwigshafen: LU, ein Ort wie die Hölle

08.12.2015, 06.00 Uhr
von Detlef Hartlap
Jürgen Vogel ist im "Tatort: LU" als Geldeintreiber namens Lu Wolff zu sehen.
BILDERGALERIE
Jürgen Vogel ist im "Tatort: LU" als Geldeintreiber namens Lu Wolff zu sehen.  Fotoquelle: SWR/Alexander Kluge

Vielleicht liegt es an Jürgen Vogels wunderbar konzentriertem Spiel, vielleicht auch an Christoph Bachs Darstellung eines Mannes, dem der eigene Aufstieg in die Konzernspitze entgleitet: Dieser Tatort aus Ludwigshafen gehört zu den besten 2015.

Der Rezensent hätte nie gedacht, so etwas über einen Tatort mit Ulrike Folkerts schreiben zu können. Folkerts selbst, die ewige Lena Odenthal, wird unter der Regie von Jobst Christian Oetzmann zur glaubhaft einsamen Jägerin im Großstadtgetriebe.

Sie lässt sich von ihren Instinkten mehr als von Ermittlungstechnik leiten, liegt damit zumeist richtig und kann doch das Desaster eines Blutbades nicht vereiteln.

Jürgen Vogel spielt Lu Wolff

Neben Vogel, der einen freundlichen Geldeintreiber namens Lu Wolff spielt, neben Bach in seiner besessenen Strebsamkeit überzeugt ein dritter Hauptdarsteller: die Stadt Ludwigshafen. Von der Kamera Jürgen Carles wird sie als ein Zwitter aus Hölle und Aufbruch in die Architektur des 21. Jahrhunderts vorgeführt. Ein Ort, wo Gewalt und Drogen in jeder Beton- und Baulücke nisten.

Der Zickenkrieg zwischen Odenthal und Kollegin Lisa Bitter wäre mit besseren Dialogen noch schöner geworden, dafür entschädigt der Auftritt Ingrid van Bergens als Puffmutter im Ruhestand.

LU heißt der Tatort, LU wie Ludwigshafen und Lu Wolff.

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