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"The Mallorca Files": Krimi-Serie bringt Urlaubsfeeling ins Wohnzimmer

von Christopher Schmitt

Die Krimi-Serie "The Mallorca Files" setzt auf positive Vibes statt düsterer Stimmung. Zwischen Insel-Panorama und Leichen kommen sich die beiden Ermittler aus Deutschland und Großbritannien näher.

Die ersten Assoziationen vieler Deutscher mit Mallorca sind Sonne, Strand und Urlaub. Wahlweise wird dieser zu ausgedehnten Fahrradtouren im traumhaften Inneren der Insel genutzt, oder dazu, sich unter anderen Feierwütigen in der berühmt-berüchtigten "Schinkenstraße" das fünfte Maß Bier in den Rachen zu kippen. Dabei ist die Balearen-Insel so viel mehr, unter anderem auch Schauplatz der deutsch-britischen Koproduktion "The Mallorca Files". ZDFneo zeigt die humorvolle Krimi-Serie ab Freitag, 17. April, 22 Uhr, in Doppelfolgen. Sie liefert durch das Postkarten-Panorama etwas Urlaubs-Feeling in die Wohnzimmer.

Das mallorquinische Wetter steht der Krimi-Serie um ein deutsch-britisches Ermittler-Duo nicht nur ziemlich gut, sie symbolisiert auch ihren Charakter. Wenngleich es durchaus dunklere Momente gibt, schwingt immer eine gewisse Leichtigkeit mit. Dabei ist Leichtigkeit ausdrücklich nicht mit Seichtheit gleichzusetzen. In Zeiten, in denen düstere Kriminalgeschichten aus Skandinavien nach wie vor hoch im Kurs stehen, sicher ein Aspekt, der diese Serie wohltuend von der Konkurrenz abhebt.

Die durchaus unkonventionelle Krimi-Serie kommt in der Figurenzeichnung noch recht gewöhnlich daher: So sind die Charaktere des ermittelnden Duos im spanischsprachigen Ausland wie üblich ungleich angelegt. Hier die strebsame Ermittlerin Miranda (Elen Rhys), britischer Workaholic mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn und neu auf der Insel, dort der extrem relaxte Lebemann Max (Julian Looman) aus München, der es sich hier gemütlich gemacht hat und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat. Diesmal ist der Deutsche also entgegen der internationalen und oft selbstauferlegten Vorurteile nicht der strenge Streber. Diese Rolle übernimmt, zumindest vordergründig, die Britin. Der Deutsche darf auch mal der Coole sein.

Wobei der deutsche Kommissar in diesem Fall von einem niederländisch-österreichischen Schauspieler verkörpert wird. Der gebürtige Wiener Julian Looman spielt seine Rolle mit herausragender Lässigkeit und Selbstironie und ergänzt sich als Sonnyboy perfekt mit der Waliserin Elen Rhys, deren Figur Miranda zu Beginn sowohl mit Max als auch der Insel fremdelt. Aber wohl unvermeidlich nähert sich das ungleiche Paar nicht nur beruflich, sondern auch zwischenmenschlich an. Mit ungewissem Ausgang. "Im Grunde geht es in der Serie um die Beziehung zwischen Miranda und Max", stellt Elen Rhys klar.

Die Kriminalgeschichten spielen hinter dem Verhältnis der Hauptpersonen nur die zweite Geige. Daneben nimmt das Setting enorm breiten Raum ein. "Ein großer Unterschied zu anderen Produktionen besteht darin, dass die Insel der dritte Protagonist ist. Es ist ein schöner Ort und gibt der Serie so viel", ist sich Julian Looman sicher, dass der Schauplatz Mallorca für die Zuschauer ebenfalls ein Grund zum Einschalten ist. Und tatsächlich transportiert die Krimi-Serie durch die sonnendurchfluteten Bilder von Küsten, Hügeln und Stränden eine angenehm entspannte Stimmung.

Fast könnte man vergessen, dass es hier um Mord und Totschlag geht, bis man feststellt, dass ein Golfschläger auf ungute Weise zweckentfremdet werden kann. Den coolen Look der Serie komplettiert ein Zeichentrick-Intro, das gemeinsam mit der zugehörigen Musik durchaus Assoziationen zu einem berühmten Doppelnull-Agenten weckt. Generell wird im Laufe der Serie viel mit anderen Genres gespielt.

Die Kriminalgeschichten erweisen sich nicht als sonderlich fesselnd, vielmehr tut sich hier und da ein kleines Logikloch auf. Nichtsdestotrotz ist die Krimiserie äußerst unterhaltsam, was in erster Linie den spritzig geschriebenen Dialogen und dem harmonisch-witzigen Spiel der beiden Protagonisten zu verdanken ist.

"Die Sonne scheint, den Leuten geht es gut, die Serie ist wirklich ein leichter Spaß. Es geht nicht darum, ein intensives Crimespektakel zu inszenieren. Ich hoffe, dass die Zuschauer am Ende jeder Episode ein breites Grinsen im Gesicht haben", verrät Elen Rhys, wo die Prioritäten der Krimi-Serie liegen. Das funktioniert mit den ersten Folgen schon einmal wunderbar.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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