Unsere ganz persönlichen Allzeit-Favoriten
"And the Oscar goes to..." heißt es wieder am 27. März in Los Angeles. Passend dazu haben die Autoren der prisma-Redaktion verraten, welche Oscar-Preisträger aus vergangenen Jahren ihre absoluten Favoriten sind.
Als großer Favorit gilt diesmal der Netflix-Western "The Power of the Dog" mit zwölf Nominierungen. Die Verleihung wird inklusive Rahmenprogramm live auf ProSieben gezeigt. Ab 23.10 Uhr soll Moderator Steven Gätjen vom Roten Teppich aus berichten. Gegen 2 Uhr deutscher Zeit beginnt die Verleihung. Unsere Redaktion blickt auf ihre ganz persönlichen Favoriten der Oscar-Geschichte zurück.
"Vom Winde verweht" von Lara Hunt
"Vom Winde verweht" mit Clark Gable und Vivian Leigh ist mittlerweile 83 Jahre alt – und trotzdem fesselt die Geschichte von Scarlett O’Hara, die sich in Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs behauptet, auch heute noch. Der Film und das gleichnamige Buch von Margaret Mitchell sind in den vergangenen Jahren zurecht in die Kritik geraten, da die Südstaaten und die Sklaverei in ein allzu vorteilhaftes Bild gerückt werden. Dass 1939 ein Film über eine unabhängige, willensstarke Frau gleich acht Oscars abräumte ist und bleibt allerdings beeindruckend. Zusätzlich brachte er Hattie McDaniel, die die Mammy spielt, als erste afroamerikanische Frau einen Oscar für die beste Nebenrolle ein.
"Titanic" von Sarah Schneidereit
"Ich bin der König der Welt!" Regisseur James Cameron hatte bei der Oscar-Verleihung 1998 wirklich jeden Grund, dieses bekannte Zitat aus "Titanic" zu rufen, denn der Film konnte von 14 Nominierungen elf Auszeichnungen abräumen. Bester Film, Bestes Drehbuch, Beste Regie, Bestes Szenenbild, Bester Filmsong – das actionreiche Liebesdrama über den gesunkenen Luxusdampfer heimste einige Preise ein. Bis heute ist das mehr als drei Stunden lange Epos beliebt. Kein Wunder, wenn man sich anschaut, mit wie viel Liebe zum Detail das "Schiff der Träume" zum Leben erweckt wurde. Die unverwechselbare Musik von James Horner, Leo und Kate als tragisches Liebespaar – der perfekte Taschentuch-Film.
"Forrest Gump" von Anja Kawohl
"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt." Wer kennt nicht dieses Zitat des Protagonisten, das wohl in die Geschichte Hollywoods einging, weil es so einfach, aber gleichsam auch so wahr ist? Robert Zemeckis‘ US-Film von 1994 erzählt das Leben des sympathischen, aber eher tumben Helden Forrest Gump, dessen Biografie aus einer Abfolge überraschender Fügungen besteht. Der Blockbuster wurde mit sechs Oscars und drei Golden Globes ausgezeichnet. Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte das auf jeden Fall nachholen, denn er ist unterhaltsam, amüsant, aber auch traurig, warmherzig und vor allem berührend. Tom Hanks brillierte in der Rolle der Hauptfigur und wurde dafür mit dem Oscar belohnt.
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"Das Schweigen der Lämmer" von Felix Förster
"Das Schweigen der Lämmer" gewann 1992 alle fünf wichtigen Oscar-Kategorien (Bester Film, Beste Hauptdarsteller m/w, Bestes Drehbuch, Beste Regie) und war damit der dritte und bis heute letzte Film, dem dies gelang. Besonders Anthony Hopkins bleibt als Serienkiller und Kannibale Hannibal Lecter im Gedächtnis, obwohl der Waliser nur knapp 16 Minuten zu sehen ist und damit gerade eben so die Grenze erreichte, überhaupt noch als Hauptdarsteller nominiert zu werden. Doch diese Präsenz hat es in sich, er trägt den gesamten Film. Was seine Darbietung so besonders macht? Später verriet er, dass er sich dafür entschied, seine Stimme an den monotonen Roboter HAL 9000 aus Stanley Kubricks 2001 angelehnt und nicht ein einziges Mal geblinzelt zu haben. Achten Sie einmal darauf, der helle Wahnsinn!
"Das Leben der Anderen" von Marcus Italiani
Einen Moment lang weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll, wenn man zum ersten Mal beobachtet, wie sich Ulrich Mühe und Ulrich Tukur in "Das Leben der Anderen" die Bälle zuspielen. Doch im Gegensatz zu vielen unfreiwillig komischen filmischen Annäherungen an die Themen DDR und Staatssicherheit, die nach der Wende auf das Publikum losgelassen wurden, berührt einen der Film von Florian Henckel von Donnersmarck nachhaltig. Denn er zeigt Stasi-Mitarbeiter und Stasi-Opfer als gleichsam dynamische, mehrdimensionale Charaktere. Dadurch bleibt es bis zum Ende spannend und realistisch. Dass "Das Leben der Anderen" als letzte deutsche Produktion 2007 den Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" erhielt, spricht Bände.