Premiere bei "Verstehen Sie Spaß?"

Barbara Schöneberger: "Man kann mich gut reinlegen"

28.03.2022, 12.32 Uhr
von Sarah Schneidereit

Am 2. April moderiert Barbara Schöneberger zum ersten Mal die beliebte Samstagabend-Show "Verstehen Sie Spaß?". prisma hat die Entertainerin vorab interviewt.

Frau Schöneberger, wie fühlt es sich an, so eine bekannte und beliebte Unterhaltungs-Show zu moderieren?

Es fühlt sich sehr, sehr, sehr gut an, und beim Unterschreiben des Vertrages war mir noch gar nicht klar, was das für eine große und bekannte Show ist. Also natürlich habe ich mich unglaublich gefreut, dass man auf mich kommt. Manchmal denke ich, sie mussten auch eine Frau nehmen. Aber ganz egal, diese Dinge wische ich weg. Ich freue mich, Teil dieses Teams und Teil einer Show zu sein, die ich persönlich mit meinen schönsten Fernsehstunden verbinde. Es gibt sehr wenig im deutschen Fernsehen, bei dem ich wirklich impulsiv vom Sessel aufspringe und schreie: "Ja – hier möchte ich unbedingt mit dabei sein!" Und deswegen freue ich mich, dass es doch noch die eine oder andere Sendung gibt. In der Regel sind das dann natürlich die Klassiker, die schon sehr lange erfolgreich sind, bei denen man dabei sein möchte.

Welche Erinnerungen haben Sie persönlich an "Verstehen Sie Spaß?"

Ich habe so viele Erinnerungen an "Verstehen Sie Spaß?". Ich meine, wir erinnern uns an die Zeit, als das damals erfunden wurde. Da guckte man eben "Verstehen Sie Spaß?", da guckte man "Die Schwarzwaldklink", da guckten alle "Wetten, dass..?". So war es eben damals. Man hat das gleiche Programm gesehen. Das war im Prinzip Deutschland vereinend, und deswegen weiß ich noch, wie das war, wenn Menschen aus dem Zug ausstiegen und in einer Sauna landeten, wo Nackte saßen. Oder wo Menschen in einem Restaurant waren und immer, wenn sie aufs Klo gingen und zurückkamen, das Restaurant gespiegelt aufgebaut war und sie immer dachten, sie sitzen links, aber dann saßen sie plötzlich rechts. Dann gingen sie wieder aufs Klo, dann saßen sie plötzlich wieder links. Diese Sachen, wo Menschen durch Drehtüren gehen und diese Drehtür bei allen funktioniert, nur bei dem einen, der reingelegt wird, eben nicht funktioniert und der den Ausgang nicht findet. Das sind Dinge, die kann ich mir zwölf, dreizehn Minuten lang angucken und mich kaputtlachen.

Haben Sie so etwas wie einen Lieblingsstreich aus den vergangenen Jahren?

Ich erinnere mich, dass ich in einer der Jubiläumssendungen mal zusammen mit Hans Sigl war, der reingelegt wurde. Ein vermeintlich – zwar nicht russischer – Oligarch, aber doch ein recht finster dreinblickender Typ, hatte ihm eine große Summe für seine Stiftung versprochen. Als Gegenleistung sollte Hans Sigl zusammen mit Mark Keller zu einem Abendessen mit ihm kommen. Mark Keller, der eingeweiht war, fing an, mit der Frau des Oligarchen unter dem Tisch zu füßeln, und die Typen in der Ecke haben immer so gezuckt, dass Hans Sigl ziemliche Angst um sich selbst, aber besonders um Mark Keller hatte. Ich habe ihn letztens noch einmal darauf angesprochen, und er hat mir gesagt, dass er monatelang schlecht geträumt hat, dass man ihm nach dem Leben trachtet. Wenn man weiß, dass die „Gefahr“ nicht real ist, ist das sehr komisch, besonders weil Mark Keller mit seiner "Ey, die Alte ist geil"-Art, ja alles immer noch weiter aufwiegelte. Und dann ist er außerdem mit der Frau aufs Klo gegangen und Hans Sigl konnte es nicht fassen, weil er das Schlimmste befürchtete. Das war sehr lustig für uns, nicht so lustig für ihn.

Kann man Ihnen gut Streiche spielen oder werden Sie schnell misstrauisch?

Ich werde überhaupt nicht misstrauisch. Ich sag mal so: Ich sollte mich mal hinterfragen, weil ich mich eigentlich ja für mega schlau halte und denke, ich merke alles und mir kann man nichts vormachen. Aber ich habe jetzt schon ein paar Mal gemerkt, dass man mich extrem gut reinlegen kann, weil ich tatsächlich sehr naiv bin und immer denke, keiner will mir etwas Böses. Es will einem ja auch bei "Verstehen Sie Spaß?" niemand etwas Böses – das ist ja das Tolle. Das ist der Grundtenor dieser Sendung – lustige Streiche, Schreckmomente, aber am Ende eben alles gut, und alle liegen sich in den Armen.

Wo hört für Sie denn der Spaß auf? Was ist nicht mehr lustig?

Ich kann das jetzt gar nicht so genau sagen. Aber als Zuschauer habe ich große Probleme, wenn sehr viele Dinge kaputt gehen. Das kommt einfach aus meiner gewissen Ordnungsliebe und aus meiner Liebe schönen Dingen gegenüber. Ich kann auch ganz schlecht James Bond gucken, wenn die sich in diesen schönen 60er-Jahre Traumhäusern so prügeln, dass alle Designgläser aus den Spiegelvitrinen fallen. Da muss ich dann weggehen, weil ich mir denke, jetzt machen die dieses schöne, schöne Haus kaputt. Das macht mich ganz verrückt.

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