Die erfolgreichsten deutschen Olympiasportler aller Zeiten!

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris stehen an. Passend zum Mega-Event werfen wir einen Blick auf die Sportler, die die meisten Olympia-Medaillen für Deutschland gewonnen haben.
Inhalt
- Birgit Fischer (Kajak)
- Isabell Werth (Dressursport)
- Reiner Klimke (Dressursport)
- Natalie Geisenberger (Rennrodeln)
- Kristin Otto (Schwimmen)
- Tobias Wendl und Tobias Arlt (Rennrodeln)
- Claudia Pechstein (Eisschnelllaufen)
- Hans Günter Winkler (Springreiten)
- Kornelia Ender (Schwimmen)
- Ricco Groß (Biathlon)
- Roland Matthes (Schwimmen)
- Sven Fischers (Biathlon)
- Kevin Kuske (Bobsport)
- Katrin Wagner-Augustin (Kanu)
- André Lange (Bobsport)
- Ludger Beerbaum (Springreiten)
- Kathrin Boron (Rudern)
- Nicole Uphoff (Dressurreiten)
- Bärbel Eckert (Leichtathletik)
Birgit Fischer (Kajak)
Birgit Fischer, die unangefochtene Königin des Kajakfahrens, ist Deutschlands erfolgreichste Olympionikin und hat sich mit ihren Erfolgen einen festen Platz in der Sportgeschichte gesichert! Zwischen 1980 und 2004 holte sie bei sechs Olympischen Spielen acht Gold- und vier Silbermedaillen. Die Ausnahmesportlerin wurde zudem unglaubliche 27-mal Weltmeisterin und zweimal Europameisterin. Ihr beispielloser Triumphzug begann 1980 in Moskau, als sie im Einer-Kajak über 500 Meter Gold gewann, und endete glanzvoll 2004 in Athen, wo sie im Vierer-Kajak noch einmal Gold erpaddelte. Keine andere Sportlerin konnte über einen so langen Zeitraum dermaßen viele Erfolge feiern!
Isabell Werth (Dressursport)
Isabell Werth ist die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt. Bei den Europameisterschaften 2023 in Riesenbeck holte sie Silber im Teamwettbewerb und belegte im Einzelwettbewerb den 5. Platz, was zeigt, dass sie auch mit 54 Jahren zur Weltspitze gehört. Ihre Bilanz ist beeindruckend: Siebenmal Olympiasiegerin mit insgesamt zwölf Olympischen Medaillen, neunmal Weltmeisterin, 21-mal Europameisterin und 14-mal Deutsche Meisterin – damit hat sie mehr Medaillen gewonnen als jede andere Reiterin.
Reiner Klimke (Dressursport)
Reiner Klimke war eine Legende des Dressursports und der erfolgreichste Reiter der Welt. Bei den Olympischen Spielen 1960 belegte er den 18. Platz, doch 1964 in Tokio holte er sein erstes Olympiagold. In seiner Karriere gewann er sechs Goldmedaillen bei Olympischen Spielen, wurde zehnmal Deutscher Meister, viermal Weltmeister und achtmal Europameister. Viele Erfolge erzielte er auf seinem Pferd Ahlerich. Für seine Leistungen wurde er 1999 zum Dressurreiter des Jahrhunderts und 2008 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
Natalie Geisenberger (Rennrodeln)
Natalie Geisenberger ist die erfolgreichste Rennrodlerin aller Zeiten und Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympiateilnehmerin. Sie gewann bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi und 2018 in PyeongChang jeweils Gold im Damen-Einzel und in der Team-Staffel. Ihre beeindruckende Karriere umfasst sechs Olympia-Goldmedaillen, neun Weltmeistertitel und acht Triumphe im Gesamtweltcup, insgesamt brachte sie es auf 37 Medaillen bei internationalen Wettkämpfen.
Kristin Otto (Schwimmen)
Kristin Otto aus der DDR gewann bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul sechs Goldmedaillen und stellte damit einen Rekord für Frauen in allen olympischen Sportarten auf. Sie siegte in drei verschiedenen Schwimmarten – Freistil, Rücken und Schmetterling – und ihre Leistung bei den Spielen 1988 zählt zu den größten sportlichen Erfolgen der Geschichte. Otto sicherte sich Gold über 50 m Freistil, 100 m Freistil, 100 m Rücken, 100 m Schmetterling sowie in beiden Staffelwettbewerben. Bei den Europameisterschaften 1987 gewann sie fünf der sechs gleichen Disziplinen, bei den Weltmeisterschaften 1982 und 1986 holte sie insgesamt sieben Goldmedaillen und stellte zwei Einzelweltrekorde auf.
Tobias Wendl und Tobias Arlt (Rennrodeln)
Die Rennrodler Tobias Wendl und Tobias Arlt sicherten sich bei den Olympischen Spielen 2022 erneut Gold in der Teamstaffel, was ihren insgesamt sechsten Olympiasieg markierte. Gemeinsam mit Natalie Geisenberger führen sie nun das Ranking der Rekord-Olympiasieger bei Winterspielen an. Seit 2013 dominiert das Duo die Großveranstaltungen mit sechs Goldmedaillen bei Olympia und acht Weltmeistertiteln, womit sie zu den erfolgreichsten Sportlern der Olympiageschichte zählen.
Claudia Pechstein (Eisschnelllaufen)
Die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, geboren 1972 in Berlin-Marzahn, war lange Zeit Deutschlands erfolgreichste Olympionikin bei Winterspielen mit fünf Goldmedaillen und vier weiteren olympischen Medaillen. Sie ist die erste Wintersportlerin, die an acht Olympischen Spielen teilnahm, was zuvor nur dem Skispringer Noriaki Kasai gelang. Ihre Karriere wurde jedoch auch von Doping-Vorwürfen begleitet, die 2009 zu einer Sperre führten.
Hans Günter Winkler (Springreiten)
Hans Günter Winkler gilt als der erfolgreichste Springreiter der Welt bei Olympischen Spielen. Zwischen 1956 und 1976 gewann er fünf Goldmedaillen sowie je eine Silber- und Bronzemedaille. Zusätzlich wurde er zweimal Weltmeister und einmal Europameister, bevor er 1986 seinen Rücktritt bekannt gab.
Kornelia Ender (Schwimmen)
Kornelia Ender, eine ehemalige deutsche Schwimmerin, startete für die DDR und gewann insgesamt vier Gold- und vier Silbermedaillen bei Olympischen Spielen. Sie war 1976 die erste Schwimmerin, der bei einer Olympiade vier Siege gelangen. Mit nur 13 Jahren nahm sie bereits 1972 an den Olympischen Spielen teil und ist bis heute die jüngste deutsche Olympiateilnehmerin.
Ricco Groß (Biathlon)
Ricco Groß, geboren 1970, ist ein ehemaliger deutscher Biathlet und heutiger Biathlontrainer. Bei Olympischen Winterspielen gewann er mit der deutschen Biathlonstaffel zwischen 1992 und 1998 dreimal in Folge sowie 2002 Silber und 2006 nochmals Gold. Zudem sicherte er sich in Einzelrennen zwei Silber- und eine Bronzemedaille. Zusammen mit Sven Fischer zählt Ricco Groß zu den erfolgreichsten männlichen deutschen Athleten bei Olympischen Winterspielen.
Roland Matthes (Schwimmen)
Roland Matthes, der erfolgreichste deutsche Rückenschwimmer, blieb von März 1966 bis August 1974 als Athlet ungeschlagen und gewann insgesamt vier Olympia-Goldmedaillen. Er brach siebenmal hintereinander den Weltrekord über 100 Meter Rücken und neunmal über 200 Meter Rücken. Bei den Olympischen Spielen 1968 und 1972 wurde er jeweils Doppel-Olympiasieger über diese Strecken. Matthes gewann auch zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen bei Olympischen Spielen, dreimal mit DDR-Staffeln. Seine letzte Bronzemedaille holte er 1976 in Montreal über 100 Meter Rücken. Mit insgesamt acht Olympiamedaillen und sieben Auszeichnungen als „Sportler des Jahres“ in der DDR zählt er zu den erfolgreichsten deutschen Olympioniken.
Sven Fischers (Biathlon)
Sven Fischers internationale Biathlonkarriere erstreckte sich über 15 Jahre, in denen er acht olympische Medaillen und 20 Weltmeisterschaftsmedaillen gewann, genauso viele wie sein Landsmann und Teamkollege Ricco Groß. Im Gegensatz zu Groß konnte Fischer bei den Olympischen Spielen 2006 eine Einzel-Goldmedaille im Sprint gewinnen. Bekannt war er dafür, dass er immer ohne Handschuhe und Mütze antrat. Nach seinem Rücktritt wurde Fischer Biathlon-Kommentator für das deutsche Fernsehen.
Kevin Kuske (Bobsport)
Kevin Kuske ist ein ehemaliger deutscher Bobsportler, der als Anschieber in verschiedenen Bobteams aktiv war. Er ist mit vier Gold- und zwei Silbermedaillen der erfolgreichste Bobsportler bei Olympischen Winterspielen. Kuske galt als einer der schnellsten Anschieber im Bobsport und hält den Rekord im Sprint über eine 30-Meter-Strecke mit 3,69 Sekunden. Diese Zeit ist 0,09 Sekunden schneller als die ersten 30 Meter, die Usain Bolt beim Olympia-Finale 2008 in Peking benötigte, in dem er einen Weltrekord im 100-Meter-Sprint der Männer aufstellte.
Katrin Wagner-Augustin (Kanu)
Katrin Wagner-Augustin ist eine erfolgreiche deutsche Kanutin, die insgesamt vier Olympische Goldmedaillen, eine Silbermedaille und eine Bronzemedaille gewann. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde sie Olympiasiegerin im Zweier-Kajak und im Vierer-Kajak. In Athen 2004 sicherte sie sich Gold im Vierer-Kajak und bei den Spielen 2008 in Peking erneut im Vierer-Kajak über 500 Meter. Zudem gewann sie Silber im Vierer-Kajak bei den Olympischen Spielen 2012 in London und Bronze im Einer-Kajak ebenfalls 2008 in Peking.
André Lange (Bobsport)
André Lange, ein ehemaliger deutscher Bobsportler, ist mit insgesamt fünf olympischen Medaillen der erfolgreichste Bobpilot bei Olympischen Winterspielen. Er gewann vier Gold- und eine Silbermedaille. Seine Erfolge begannen bei den Spielen 2002 in Salt Lake City mit Gold im Viererbob und setzten sich 2006 in Turin fort, wo er sowohl im Vierer- als auch im Zweierbob Gold holte. Lange gewann achtmal bei Welt- und Europameisterschaften. Bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver führte er als Fahnenträger die deutsche Mannschaft an und gewann erneut Gold im Zweierbob sowie Silber im Viererbob. Nach diesen Spielen beendete er seine aktive Karriere als erfolgreichster Olympiabobpilot aller Zeiten.
Ludger Beerbaum (Springreiten)
Ludger Beerbaum zählt zu den weltweit erfolgreichsten Springreitern und erzielte zwischen Ende der 1980er und Anfang der 2010er Jahre zahlreiche Erfolge bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Im Juli 2023 beendete er seine aktive Karriere. Beerbaum gewann insgesamt vier Goldmedaillen und eine Bronzemedaille bei Olympischen Spielen, darunter Gold 1988 und 1996 im Mannschaftsspringen. Bei den Olympischen Spielen 2004 sorgte Beerbaum für negative Schlagzeilen, als der deutsche Mannschaft aufgrund einer unerlaubten Medikation bei seinem Pferd Goldfever die Mannschafts-Goldmedaille nachträglich aberkannt wurde.
Kathrin Boron (Rudern)
Kathrin Boron ist eine herausragende Ruderin, die für die DDR und später für Deutschland antrat. Ihre Karriere begann mit einer Verletzung, die sie von den Olympischen Spielen 1988 in Seoul abhielt. Ab 1989 begann sie eine beeindruckende Serie von Erfolgen und nahm an fünf Olympischen Sommerspielen teil, bei denen sie insgesamt vier Goldmedaillen im Doppelzweier oder Doppelvierer gewann. Sie wird oft in einem Atemzug mit anderen Rudergrößen wie Elisabeta Lipă oder Kazjaryna Karsten genannt. Bei ihren vorletzten Spielen war sie Fahnenträgerin der deutschen Mannschaft bei der Schlussfeier. Nach den Olympischen Spielen 2008 beendete sie ihre aktive Karriere.
Nicole Uphoff (Dressurreiten)
Nicole Uphoff gewann 1987 ihr erstes internationales Turnier als Dressurreiterin, was ihren künftigen Erfolg im Dressursport ankündigte. In den Jahren 1992 und 1996 sicherte sie sich sowohl die Goldmedaille in der Einzeldressur sowie den Mannschaftssieg für Deutschland bei den Olympischen Spielen. Diesen Doppelsieg wiederholte sie auch bei den Europameisterschaften 1989 und den Weltmeisterschaften 1990. Nach den Olympischen Spielen 1996 zog sie sich zurück und heiratete den deutschen Olympiaspringreiter Otto Becker.
Bärbel Eckert (Leichtathletik)
Bärbel Eckert, nach ihrer Heirat als Bärbel Wöckel bekannt, gilt als die erfolgreichste deutsche Leichtathletik-Olympionikin aller Zeiten. Sie gewann bei den Olympischen Spielen 1976 und 1980 insgesamt vier Goldmedaillen, jeweils über 200 Meter und mit der Sprintstaffel. Nach der deutschen Wiedervereinigung geriet sie aufgrund von Vorwürfen des systematischen Dopings in Verdacht, nahm jedoch dazu keine Stellung. Obwohl sie nie einen Weltrekord in einer Einzeldisziplin aufstellte, lief sie fünfmal in weltrekordverdächtigen 4×100-Meter-Staffeln.