Royale Kindheiten

Kindheit im Fokus der Öffentlichkeit

06.08.2024, 06.01 Uhr
von Elisa Eberle

ZDF beleuchtet in zwei Dokumentationen das Leben der Thronfolger Europas. Englands Königskinder und Monacos Fürstenkinder stehen im Fokus, ihre Privilegien und Herausforderungen werden offenbart.

ZDF
ZDFroyal: Englands Königskinder / ZDFroyal: Monacos Fürstenkinder
Dokumentation • 06.08.2024 • 20:15 Uhr

Sie zählen zu den meistbeachteten Kindern der Welt: Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis stehen seit ihrer Geburt im Licht der Öffentlichkeit. Der erstgeborene Prinz George absolvierte seinen ersten Staatsbesuch in Australien und Neuseeland, als er gerade einmal acht Monate alt war. Prinzessin Charlotte wiederum begleitete ihre Eltern mit gerade einmal zwei Jahren auf eine fünftägige Reise nach Polen und Deutschland. Dass trotzdem vergleichsweise wenige Paparazzi-Schnappschüsse der elf, neun und sechs Jahre alten Kinder im Internet zu finden sind, ist erstaunlich, hängt aber mit dem resoluten Umgang ihrer Eltern Prinz William und Prinzessin Catherine mit der Presse zusammen, wie in der nun erstausgestrahlten Dokumentation "ZDFroyal: Englands Königskinder" von Annette von der Heyde deutlich wird.

"Kate und William wollen George, Charlotte und Louis eine unbeschwerte Kindheit ermöglichen, auch wenn einer von ihnen mal den Thron erben wird", erklärt die TV- und Radiomoderatorin Afua Hagan in dem 45-minütigen Film: "Sie schirmen sie von der Außenwelt ab und von den Paparazzi. Deshalb hat die Prinzessin von Wales auch mit dem Fotografieren angefangen. Ich denke, sie machen das genau richtig."

Die "Methode Middleton" wird diese bürgerlich-normale Form der Kindererziehung von den Britinnen und Briten anerkennend genannt. Immerhin wird vor allem George als derzeitige Nummer zwei in der Thronfolge noch früh genug mit seinen royalen Pflichten in Berührung kommen.

Die Bürde der Thronerben

Die vorangegangenen Generationen von Thronerben hatten da schon weniger Glück: Die Prinzen William und Harry kamen zwar in den Genuss von Disneyland- und Kinobesuchen, wurden dabei allerdings stets von Paparazzi belagert und mussten schließlich 1997 ihre Mutter zu Grabe tragen: Prinzessin Diana war bei einem Autounfall gestorben, an dem ein besonders aufdringlicher Fotograf nicht unbeteiligt gewesen war. Der als sensibel beschriebene König Charles III. wurde auf ein Internat in Schottland geschickt und erlebte dort eine unglückliche Zeit, während die 2022 verstorbene Queen Elizabeth II. zu einer abgeschirmten Kindheit gemeinsam mit ihrer vier Jahre jüngeren Schwester Margaret hinter den Palastmauern verdammt war.

"ZDFroyal: Englands Königskinder" wirft einen Blick auf das individuelle Schicksal aktueller und vergangener Thronerben. Dabei kommen zahlreiche Expertinnen und Experten, darunter auch Tom Quinn, der Autor des Sachbuchs "Gilded Youth: A History of Growing Up In the Royal Family", zu Wort.

Skandalgeprägte Kindheit

Direkt im Anschluss (um 21 Uhr) zeigt das ZDF eine weitere Dokumentation über blaublütige Kinder: Unter dem Titel "ZDFroyal: Monacos Fürstenkinder" rücken im Film von Anne Kauth die neunjährigen Zwillinge Prinz Jacques und Prinzessin Gabriella ins Zentrum. Auch sie stehen seit ihrer Geburt im Licht der Öffentlichkeit, nicht zuletzt aufgrund der nie enden wollenden Gerüchte um den Zustand der Ehe ihrer Eltern. Fürstin Charlène von Monaco ist dafür bekannt, ihre royalen Pflichten auf das Nötigste zu beschränken. 2021 verbrachte die ehemalige Schwimmerin rund sechs Monate in ihrer Heimat Südafrika – ein schwerer Hals-Nasen-Ohren-Infekt verhinderte die Rückkehr zu ihren Kindern, die sie nur einmal besuchten.

Trotzdem versuchen auch sie und Fürst Albert II. dem Thronerben und seiner Schwester eine möglichst normale Kindheit zu ermöglichen, wie das monegassische Staatsoberhaupt selbst in der Doku erklärt: "Ich bin ein sehr stolzer Vater. Unsere Kinder sind noch sehr jung, und ich möchte, dass sie so normal wie möglich aufwachsen können. Genau wie meine Eltern das mit mir und meinen Schwestern taten. Unser Familienleben war so normal, wie es eben ging. Das bedeutet möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen und Privatsphäre zu haben, Ausflüge zu machen. Es war damals einfacher, den Medien zu entkommen." Heute besitze jeder ein Handy, könne Aufnahmen machen und diese online verbreiten, fährt der 66-Jährige fort: "Das macht es für unsere Kinder schwieriger."

ZDFroyal: Englands Königskinder / ZDFroyal: Monacos Fürstenkinder – Di. 06.08. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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