Unternehmer im Podcast-Gespräch

Frank Thelen sieht Deutschland auf gefährlichem Weg: "Immer mehr Pöbel auf der Straße und unfähige Minister"

29.11.2023, 08.29 Uhr

"Ich sehe Dinge in Deutschland, ich kenne fast alle Minister persönlich", erklärte Frank Thelen in einem Podcast. Doch einige Minister hält der ehemalige "Die Höhle der Löwen"-Investor für "unfähig". Im Gespräch zeigte sich der Unternehmer alarmiert, über die aktuelle Lage in Deutschland und beschrieb seine Sicht der Dinge. 

Er ist nicht der Einzige in diesen krisenhaften Zeiten: Auch Frank Thelen macht sich große Sorgen um die Zukunft Deutschlands. Das machte der aus der TV-Show "Die Höhle der Löwen" (VOX) bekannte Investor und Unternehmer im OMR-Podcast im Gespräch mit Moderator Philipp Westermeyer deutlich. "Wir haben wilde Aufmärsche hier", äußerte sich Thelen verstört über die Nachrichtenlage, "Klimakleber" hätten zuletzt vermehrt "Sachen zerstört".

Thelen: "Europa müsse endlich "aufwachen und erkennen, wie ernst die Lage ist"

Um seine eigene Sicherheit mache er sich keine Sorgen. Trotzdem frage er sich: "Gehen wir alle in die richtige Richtung und haben wir eine positive Attitude? Wollen wir besser werden, friedlicher werden, mehr Sport machen, mehr denken? Oder haben wir immer mehr Pöbel und immer mehr Rangeleien auf der Straße, brennende Autos? Das sind Bilder, die mich besorgen."

Nicht nur die Deutschen, ganz Europa müsse endlich "aufwachen und erkennen, wie ernst die Lage ist", mahnte der 48-Jährige an. Noch laufe es "einigermaßen gut". Man komme jedoch in eine Zeit, in der sich "Dinge exponentiell entwickeln". Als Beispiel nannte er das rasant wachsende Feld der Künstlichen Intelligenz. Thelen bemängelt eine zu passive Haltung: "Spielt da Europa mit? Haben wir Quantencomputer, haben wir Software, haben wir Mediennetzwerke?"

Der Befund des Tech-Spezialisten: Europa verliere sich im Kleinklein. Es brauche eine Art "Mondlandungsmoment" nach der Devise: "We're restarting Europe." Fusionsenergie etwa werde in Europa belächelt, obwohl sie "absolut Chancen" habe zu funktionieren. Thelen: "Wir müssen erkennen, dass wir technologisch leider an vielen Stellen hintendran sind, und das sehe ich in der Politik noch nicht abgebildet."

"Ich habe den Eindruck, dass einige Minister in unserer Regierung wirklich unfähig sind"

Von seinem Medienteam werde er oft zur Zurückhaltung ermahnt, gestand der Shitstorm-erprobte Unternehmer im Podcast-Interview. "Politik ist keine gute Idee, wenn man Frieden auf Social Media haben will." Er werde sich zur nächsten Bundestagswahl trotzdem noch mal mehr engagieren. Thelen: "Ich sehe Dinge in Deutschland, ich kenne fast alle Minister persönlich. (...) Da will ich meine Stimme erheben." Starkmachen wolle er sich "für eine vernünftige Wirtschaftspolitik und eine vernünftige Umweltpolitik".

Dass beides in seinen Augen zurzeit nicht stattfinde, machte er unverhohlen deutlich. "Ich habe den Eindruck, dass einige Minister in unserer Regierung wirklich unfähig sind. Das bedrückt mich schon sehr", wetterte Frank Thelen. Auf Nachfrage, welche Ministerien er als besonders schlecht gemanagt empfinde, nannte er die grün geführten Ressorts Außenpolitik und Wirtschaft. Frank Thelen: "Wir haben viel zu hohe Strompreise. Es war nicht klug, die AKWs abzuschalten. Uns fehlt ein Gesamtplan: Wie kann man Deutschland wieder zu einer starken Industrienation machen?"

Thelen kritisiert Angela Merkel

Einen Spitzenpolitiker sparte Thelen aus seiner Generalabrechnung aus. Aus seiner Sympathie für Bundesfinanzminister Christian Lindner werde er auch künftig keinen Hehl machen. Den FDP-Chef werde er auch bei der nächsten Bundestagswahl unterstützen, sollte der sich den "Wahnsinn" noch mal antun wollen und kandidieren. Lindner sei der Kopf in der aktuellen Regierung, den er gut finde. Mit dem Gesamtergebnis der Ampel sei er dennoch "nicht happy".

Kritik übte Thelen zuletzt an Angela Merkel, mit der er sich zu Zeiten ihrer Kanzlerschaft oft austauschte. Zwar schätze er sie trotz mancher Fehlentscheidung sehr. Als "krass" bezeichnete Thelen jedoch, "wie gefiltert sie gesprochen hat. Sie war trainiert darauf, nicht anzuecken." Er halte diese Art der Kommunikation für den "falschen Weg". Auch für Personen in der Öffentlichkeit müsse das Motto gelten: "Bleib, wer du bist! Sprich ehrlich, authentisch!".


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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