Mandy Capristo über mentale Gesundheit: "Ich habe mich fertiggemacht"
Mandy Capristo stand schon mit 16 Jahren in der Öffentlichkeit. Mit dem Sieg in der Castingshow "Popstars" änderte sich das ganze Leben des Teenagers. Welche gravierenden Konsequenzen der plötzliche Ruhm in jungen Jahren bei der Sängerin auslöste, hat Mandy Capristo nun in einem Interview berichtet.
Rampenlicht statt Schulbank, Titelseite statt Randnotiz: Für Mandy Capristo drehte sich das Leben Ende 2006 einmal um 180 Grad. Als sie mit nur 16 Jahren die TV-Castingshow "Popstars" gewann, kannte die Sängerin als Teil der Girlband Monrose plötzlich ganz Deutschland. Wie sehr die heute 33-Jährige mit dieser großen Aufmerksamkeit zu kämpfen hatte, machte Capristo nun in einem Interview mit der Zeitschrift "Bunte" öffentlich.
Mandy Capristo über Panikattacken
Noch viele Jahre später habe sie mit Panikattacken zu kämpfen gehabt, wie die Künstlerin ausführte: "Erst habe ich das ignoriert, dachte, ich habe eben Angst. Ich bekam keine Luft und hyperventilierte." Doch dadurch seien die Anfälle nicht verschwunden: "Dieses Gefühl hat sich in meinem Körper verankert und kam immer wieder, wenn ich zu gestresst war – was ich mein Leben lang war."
Selbst spezielle Techniken, die Capristo hätten beruhigen sollen, schlugen nicht an. "Mir wurde schwindelig, ich zitterte. Trotz der konstanten Anspannung versuchte ich, alles zusammenzuhalten", dachte sie an die schwere Zeit zurück. Die emotionale Ausnahmesituation habe dazu geführt, dass Capristo "am Höhepunkt einer Panikattacke" dachte, "dass ich sterbe". 2021 habe sich ihre mentale Gesundheit zusätzlich verschlechtert – mit Depressionen.
"Depressionen sind keine schlechte Phase, sondern eine Krankheit"
Im Interview schilderte die Popsängerin, dass das auch ihren Beruf beeinflusste: "Seit ich 16 war, war ich ständig auf Reisen, auf Bühnen, unter Leuten. Plötzlich war das nicht mehr möglich." Ihr Selbstwertgefühl sei deswegen gesunken. Capristo erinnerte sich: "Ich habe mich fertiggemacht, warum ich nicht so performen kann wie davor." Linderung ihres Seelenleids brachte erst eine Therapie mit sich. Deswegen könne sie aktuell von sich sagen, es gehe es ihr gut, "sonst könnte ich nicht machen, was ich gerade mache", stellte die Solokünstlerin klar, die gleichzeitig betonte: "Depressionen sind keine schlechte Phase, sondern eine Krankheit."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH