„Ein Zimmer für Papa“

David Rott: „Ein guter Vater ist präsent“

07.10.2024, 14.44 Uhr
von Ellen Wirth und Felix Förster
David Rott spielt im Film einen von seiner Familie getrennten Vater.
David Rott spielt im Film einen von seiner Familie getrennten Vater.   Fotoquelle: ARD Degeto / Boris Laewen

David Rott spielt in „Ein Zimmer für Papa“, das in der ARD-Mediathek gestreamt werden kann, einen Vater, dessen Tochter in einer anderen Stadt bei der Mutter lebt. Um seine Vaterrolle auszufüllen, muss er sich ziemlich umstellen. prisma hat mit dem Schauspieler über moderne Väter und seine Rolle gesprochen.

Herr Rott, Sie spielen einen getrenntlebenden Vater, der sich ernsthaft bemüht, ein gutes Verhältnis zu seiner Tochter aufzubauen. Was hat Sie an diesem Charakter interessiert?

David Rott: Jonas Bestreben, alles richtig zu machen, und seine gleichzeitige Unfähigkeit, zu begreifen, was das eigentlich ist, hat mich sehr interessiert. Er macht viele Dinge falsch, aber er ist aufrichtig bemüht und lernt dazu, dafür mag ich ihn.

Was macht einen guten Vater in Ihrem Verständnis aus?

David Rott: Für mich ist ein guter Vater präsent und ehrlich zu seinen Kindern. Er weiß, was sie bewegt, was für sie wichtig ist und in welcher Phase sie sich aktuell befinden, wer ihre Freunde sind – und natürlich, sollten sie merken, dass sie geliebt werden. Kinder zu haben ist nach meinem Empfinden das höchste Gut der Welt.

Was möchten Sie Ihren Kindern gerne auf den Weg ins Leben mitgeben?

David Rott: Ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie mutig sind und Vertrauen in sich haben. Das versuche ich ihnen auch vorzuleben. Solidarität ist auch etwas, was ich ihnen mit auf ihren Weg geben möchte. Ich hege die starke Sehnsucht nach einer Gesellschaft, die auf den Säulen von sozialer Mitverantwortung und Anteilnahme am Schicksal Anderer gebaut ist.

Die Hilfsinitiative „Familienhandwerker“, die inzwischen „kindwärts – Unterstützung für Trennungsfamilien“ heißt, war Ideengeber für die Geschichte im Film. Was halten Sie davon?

David Rott: Ich empfinde die Initiative „kindwärts“ als eine gute Idee. Eine räumliche Trennung ist für alle – für die Eltern, aber auch für die Kinder – eine große Herausforderung. Wenn der Vater, wie in unserem Film, zu Besuch kommt und sich die Besuche immer nur im Hotel oder bei gemeinsamen Unternehmungen abspielen, ist es schwer, dass sich „Normalität“ einstellt.

Gibt es eine Szene im Film, die beim Drehen besonders emotional war?

David Rott: Ja, die gibt es. Darin spricht meine Filmtochter Laila den großen Wunsch aus, dass die Eltern doch wieder zusammen sein sollen, damit ihre Welt keinen Riss mehr habe. Das hat mich sehr berührt.

Ihre Filmografie ist sehr beeindruckend. Sie haben in unzähligen Film- und Fernsehproduktionen mitgespielt. Wann wussten Sie, dass Sie Schauspieler werden wollten?

David Rott: Dass ich Schauspieler werde und sonst nichts, war für mich schon recht früh, mit etwa zwölf Jahren klar. Mittlerweile habe ich bemerkt, dass das, was mich am Spielen fasziniert hat, die goldene Kugel der Kreativität, auch in anderen Bereichen, wie beispielsweise der Regie oder dem Schreiben gibt. Trotzdem ist und bleibt das Schauspiel mein Beruf.

Ebenfalls beeindruckt es, dass Sie Marathon- bzw. Ultra-Trailläufer sind. Wie wichtig ist das Laufen für Sie?

David Rott: Das Laufen ist eine Konstante in meinem Leben, die mich sowohl körperlich als auch mental stärkt.

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