Ohne viele Worte: So gut ist der neue Django in Serienform
Die Serien-Neuinterpretation "Django" lohnt sich: Sky hat aus aus dem Italowestern-Klassiker ein zeitgenössisches Meisterwerk gemacht.
Sieben Jahre sind seit dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs vergangen, und in einer kleinen Kommune wird tatsächlich die Utopie gelebt, für die soviel Blut geflossen ist. Zumindest in New Babylon, einer Siedlung in einem Krater gebaut, ist der Rassismus überwunden. Dorthin verschlägt es einen wortkargen Revolverhelden, der in der großartigen Neuinterpretation des Italowestern-Klassikers "Django" in zehn einstündigen Episoden Erlösung durch Rache sucht. Sky zeigt die Serie ab 17. Februar beim Streamingdienst WOW und auf Abruf bei Sky Q sowie ab 21. Februar auf Sky Atlantic.
Die zeitgenössische Version von "Django" basiert sehr lose auf dem gleichnamigen Meisterwerk von Sergio Corbucci. Gemein sind beiden vor allem die Titelfigur, die so gar nicht zum Helden taugt. Django (Matthias Schoenaerts) will seine Familie rächen, die vor Jahren ermordet wurde. In New Babylon findet er heraus, dass seine Tochter Sarah (Lisa Vicari) überlebt hat: Doch Erlösung ist nicht in Sicht.
Ein düsterer Spiegel der Gesellschaft
Sarah wirft ihrem Vater vor, das Massaker nicht verhindert zu haben. Um eine Chance auf Vergebung zu bekommen, bleibt Django in New Babylon und hilft John Ellis (Nicholas Pinnock), dem Gründer der Stadt und Verlobten seiner Tochter, die Kommune zu verteidigen: Denn ein paar Meilen weiter bündelt die erzkatholische Elizabeth Thurman (Noomi Rapace) als glühende Verfechterin der alten Ordnung alle verfügbaren Kräfte, um die sündige Gemeinschaft auszulöschen.
Wie in jedem guten Western geht es in "Django" um die großen Themen der Gegenwart: fundamentalistischer Terror, Rassismus, Gier, Angst vor der Vielfalt. Die von Francesca Comencini ("Gomorrha – Die Serie") fesselnd erzählte Serie spiegelt in düsteren Bildern eine moderne Gesellschaft, die tief gespalten ist und in der Vielfalt und freies Zusammenleben entweder als Chance für die Zukunft oder als Bedrohung gilt. Glanzvolle Helden sucht man dort vergeblich. Dafür findet man starke Frauen und Männer, die Gefühle zeigen.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH