ZDF-Dokumentation

"37°: Wir retten unser Dorf": Im Einsatz für die Heimat

22.08.2023, 08.05 Uhr
von Franziska Wenzlick

Die "37°"-Doku zeigt, wie sich die Bewohner zweier kleiner Gemeinden unermüdlich für ihre Heimat einsetzen. In einem Dorf steht die Kneipe vor dem Aus, im anderen ist der Erhalt der Grundschule bedroht. 

ZDF
37°: Wir retten unser Dorf
Dokumentation • 22.08.2023 • 22:15 Uhr

Corona hat das Kneipensterben im gesamten Land beschleunigt. Doch bereits vor der Pandemie schwanden vielerorts die Wirtshäuser, Eckkneipen und Dorflokale. Im Münsterländischen Darup etwa stand der "Landgasthof" – der soziale Mittelpunkt der Gemeinde – vor dem Aus, weil die Betreiber nach 40 Jahren in Rente gingen. Die Daruper fürchteten um ihr Dorf- und Vereinsleben: Wo soll man sich schließlich treffen, wenn es kein Gasthaus mehr gibt?

Den Erhalt und die Erneuerung der Heimat

In der neuen "37°"-Dokumentation "Wir retten unser Dorf – Zusammenleben auf dem Land" zeigt die Filmemacherin Nadja Kölling unter anderem am Beispiel der Menschen in Darup, wie Dorfbewohner sich unermüdlich für den Erhalt ihrer Heimat engagieren. In Darup etwa wurden knapp 400.000 Euro – bei einem Ort mit rund 2.000 Einwohnern eine enorme Summe – gesammelt, um das letzte Gaststätten-Einhorn zu renovieren.

Um Kosten zu sparen, packten zahlreiche Daruper zudem selbst mit an. Andreas Determann ist einer von ihnen. Der 58-Jährige investierte in den vergangenen Jahren viel Lebenszeit in den Erhalt und die Erneuerung des Landgasthofs, bei dem es sich um ein uriges, gemütliches Lokal mit "Wohnzimmeratmosphäre" handelt. Determann ist überzeugt: "Das ist mehr als eine Imbissbude. Das ist eine Institution."

Der Kampf ums Dorf

Klar: Ein Dorf ohne Dorfleben ist weder attraktiv noch zukunftsfähig. Das weiß auch Kirsten Voß-Rahe, die bereits vor vielen Jahren aus Wolfsburg ins 800-Seelen-Drof Rendswühren in Schleswig-Holstein zog. Gemeinsam mit ihrem Mann Christian, einem gebürtigen Rendswührer, betreibt sie einen Bauernhof, den das Paar zu einem ländlichen Kultur-, Bildungs- und Erlebniszentrum ausbauen ließ. Doch damit nicht genug: Mittlerweile kämpft Kirsten Voß-Rahe um den Erhalt der Grundschule im Dorf. Diese entspricht vielen heutigen Anforderungen nicht; unter anderem fehlt die Möglichkeit einer Ganztagsbetreuung. Ein kostspieliger Umbau ist nötig – doch Fördergelder sind nur schwer zu bekommen.

"Die Schule ist wirklich das Herzstück unseres Dorfes und essenziell, um gerade für junge Familien attraktiv zu sein", erklärt Voß-Rahe. Von der Tatsache, dass der Schulausbau satte 800.000 Euro kosten soll, lässt sich die 42-Jährige nicht aufhalten. Schließlich weiß sie: "Wir brauchen eine gute Infrastruktur für gute Lebensbedingungen, damit wir auch im ländlichen Raum artgerecht leben können." Voß-Rahe ist sich sicher: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

37°: Wir retten unser Dorf – Di. 22.08. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren