"ARD Story: Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl": Überforderte Behörden, aufgebrachte Bürger




Die ARD-Dokumentation 'Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl' stellt die deutsche Asylpolitik auf den Prüfstand. Reporterin Isabel Schayani zeigt, wie Behörden und Bürger an ihre Grenzen stoßen und begleitet den FDP-Politiker Joachim Stamp bei seiner Arbeit.
Ein harter Realitätscheck
In der neuen ARD-Dokumentation "ARD Story: Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl" will die Reporterin Isabel Schayani genau hinsehen, wie Deutschland mit seinen selbst gestellten sowie durch äußere Zwänge aufgedrängten Herausforderungen umgeht. Es ist ein ernüchternder Film über den ganz alltäglichen Umgang mit Geflüchteten. Auf der einen Seite stehen die Forderungen und Versprechen aus der Politik. Die konkrete Lage vor Ort in vielen Gemeinden, die Unterkünfte für geflohene Menschen betreiben, sieht auf der anderen Seite oft ganz anders aus. Warum läuft so viel offensichtlich schief, warum ist der Unmut im Lande so groß?
Die Dokumentation begleitet dabei den FDP-Politiker Joachim Stamp, den Sonderbevollmächtigten der Bundesregierung für Migrationsabkommen, bei seiner Arbeit. Seine Aufgabe ist es, Verhandlungslösungen vorzubereiten, um geflüchtete Bürgerinnen und Bürger in ihre Heimatländer rückzuführen.
Zäune, Stacheldraht, bewaffnete Grenzschützer
Die Reporterin besucht auch die türkisch-bulgarische Grenze, wo der Grenzschutz ein martialisches Gesicht zeigt. Vor der Kamera sprechen verzweifelte Menschen aus Afghanistan und Syrien. Schnell wird klar: Sie werden sich auch von Stacheldraht, Zäunen, bewaffneten Grenzschützern und Wachhunden nicht aufhalten lassen. Die Dokumentation wirft auch ein Schlaglicht auf die kriminellen Schleuser und zeigt Geflüchtete, die kurz hinter der deutsch-polnischen Grenze von der Polizei aufgegriffen wurden.
Zusätzlich beleuchtet der Beitrag auch die Unterbringung der Geflüchteten in Deutschland, wo den Behörden immer mehr Probleme gemeldet werden. "Wir wollen es schaffen – aber wir stoßen einfach überall an unsere Grenzen. Es ist nicht zu machen", sagt etwa Claudia Wieja, Bürgermeisterin von Lohmar. Sie zeigt dem ARD-Team Wohn-Container, in denen etwa 80 Flüchtlinge untergebracht werden können. "Sie glauben nicht, wie schwer es war, die überhaupt zu bekommen", sagt sie. "Die sind gebraucht, kosteten uns aber trotzdem über eine halbe Million Euro. Es gab Bürger-Proteste, und ich war in Erklärungsnot."
ARD Story: Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl – Do. 06.06. – ARD: 23.05 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH